NEWS

Merkel vs. Seehofer: Zwischen diesen beiden wird nichts mehr gehen

BERLIN / MÜNCHEN. - Der Ton wird rauher. Seit vielen Monaten kritisiert der CSU-Vorsitzende und bayerische MinisterprĂ€sident Horst Seehofer die Politik der Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Er lĂ€ĂŸt so gut wie keine Gelegenheit aus, ihre FlĂŒchtlingspolitik zu beanstanden und sie sogar auf offener BĂŒhne zu brĂŒskieren. Nur allmĂ€hlich beginnt Merkel sich gegen die Angriffe des pöbelnden SĂŒdstaatlers zu wehren.

So verwundert es nicht, dass die Bundeskanzlerin jetzt auch mal gegen den CSU-Vorsitzenden zurĂŒckkeilt. Seehofer hat sie seit Monaten provoziert: Er maßregelte sie wie ein kleines SchulmĂ€dchen, drohte mit einer Verfassungsklage, nannte ihre Politik eine "Herrschaft des Unrechts".

Merkel hat sich jetzt gegen die Kritik verwahrt, die immer wieder das Scheitern des mit der TĂŒrkei geschlossenen FlĂŒchtlingsabkommens vorhersage. "Was mich irritiert, ist, dass ich manchmal fast so etwas wie eine Freude am Scheitern beobachte", sagte sie der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Ihr PolitikverstĂ€ndnis sei anders: "Ich will etwas zum Gelingen beitragen."

Seehofer kontert sofort im „Bericht aus Berlin". BezĂŒglich Bayerns, seiner Partei und seiner Person sei Merkels Einlassung eine FehleinschĂ€tzung. "Es ist nicht so, wie uns unterstellt wird, wir hĂ€tten Freude am Scheitern eines solchen Abkommens. Das ist absolut falsch", sagte der CSU-Vorsitzende.

Einziger Trost beim Streit der Schwesterparteien: Solange sie sich ĂŒber Medien austauschen, kann nichts Schlimmeres passieren. Foto: djv-Bildportal