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Zwei Tote nach sechs Schüssen in Bad Nauheim: Täter auf der Flucht

BAD NAUHEIM. - In Bad Nauheim (Wetteraukreis) sind am Samstag zwei Personen erschossen worden. Die Hintergründe sind aktuell noch völlig unklar.

Die Kurstadt Bad Nauheim wurde am Samstag, 19. April, gegen 17.40 Uhr durch vermutlich sechs Schüsse erschüttert, wie Zeugen berichten. Dabei sind zwei Menschen erschossen worden.

Die Polizei war nach eigenen Angaben mit einem Großaufgebot, unter anderem mit einem Spezialeinsatzkommando (SEK), im Einsatz.  Experten des Hessischen Landeskriminalamts und Rechtsmediziner waren hinzugezogen worden.

Ein Verdächtiger sei auf der Flucht, wie aus Polizeikreisen zu hören war. Der Tatort selbst wurde von der Polizei abgesperrt und mit Sichtschutz versehen. Auch Notfallseelsorger und Rettungskräfte waren vor Ort, ein Helikopter der Polizei kreiste über der Kurstadt.

Ein Anwohner erklärte, nach den Schüssen hätten wohl mehrere Nachbarn gleichzeitig die Polizei alarmiert. Er habe gesehen, wie eine Person regungslos auf dem Rasen gelegen habe. Es sei wohl versucht worden, diese Person wiederzubeleben.

Ein anderer Anwohner habe die Szene vom Balkon aus gesehen und den Flüchtigen verfolgen wollen, sei aber von seiner Frau daran gehindert worden. Vor dem Haus war ein großer Sichtschutz der Polizei aufgehängt.

Ein von der Feuerwehr errichtetes Zelt diente der Polizei als eine provisorische Einsatzzentrale. Notfallseelsorger und Rettungskräfte waren ebenfalls vor Ort.

Zwei leblose Personen aufgefunden

Am Tatort, nach Journalisten-Informationen angeblich nahe des Usa-Wellenbads im „Deutergraben“, fand die Polizei beim Eintreffen ein Opfer vor einem dreistöckigen Haus, das in einer Siedlung mit mehreren Mehrfamilienhäusern gelegen ist. Die Beamten hätten eine weitere leblose Personen auf einer Wiese aufgefunden. Beide Toten weisen Schussverletzungen auf.

Die Polizei machte aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst keine Angaben zu Alter oder Geschlecht der beiden Opfer. Am Sonntagnachmittag gaben die Ermittler dann bekannt, dass die beiden Getöteten zwei Männer im Alter von 28 und 59 Jahren sind.

Sie seien türkische Staatsbürger und miteinander verschwägert. Es handele sich um Schwiegervater und Schwiegersohn, die bislang polizeilich nicht in Erscheinung getreten seien.

Ermittler gehen von persönlichem Tatmotiv aus

„Aufgrund der bisherigen Ermittlungen wird derzeit von einem persönlichen Motiv als Tathintergrund ausgegangen", teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Nach dem Täter oder den Tätern werde weiter gefahndet.

Ein Polizeisprecher hatte bereits am Samstag erklärt, dass es Hinweise auf einen Täter gebe. Die Polizei schließe aber nicht aus, dass mehrere beteiligt gewesen sein könnten.

„Hinweise auf Gefahren für Unbeteiligte liegen aktuell nicht vor“, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Die Bevölkerung wurde dennoch gebeten, in der Region keine Anhalter mitzunehmen.