Mut zur Freiheit – 500 Jahre Bauernkriege
BAD FRANKENHAUSEN / NEUSTADT-WEINSTRASSE. - Heute jährt sich die Bauernschlacht um Thomas Müntzer in Bad Frankenhausen im Norden Thüringens zum 500. Mal.
„Zu diesem bedeutenden Anlass laden wir alle Menschen herzlich ein, an der überparteilichen Versammlung >500 Jahre Mut zur Freiheit< teilzunehmen“, laden Nils Kinas (MutzurFreiheit) und Katja Knoch (FreiEinig) ein.
Die Veranstaltung beginnt am Samstag, 17. Mai, um 13 Uhr südlich vom Kurpark in Bad Frankenhausen mit anschließendem Aufzug zum Bauerndenkmal.
Zeitgleich organisiert der Hambacher Bund „FreiEinig“ eine solidarische Veranstaltung mit Aufzug zum Hambacher Schloss in Neustadt an der Weinstraße/Rheinland-Pfalz.
Diese beginnt um 13 Uhr am Parkplatz Dammstraße und um 14 Uhr auf dem Hambacher Schloss mit einer Liveschaltung nach Bad Frankenhausen und wird Ansprachen sowie musikalischen Beiträgen zum Thema fortgesetzt.
Die Bauernschlacht im Jahr 1525 war die entscheidende Auseinandersetzung der damaligen Bewegung, die den Geist des Aufbegehrens der einfachen Menschen nach Selbstbestimmung, Teilhabe, Gerechtigkeit und Freiheit verkörperte - bereits 300 Jahre vor dem Hambacher Fest von 1832 und der deutschen Revolution von 1848.
Thomas Müntzer, ein tiefgreifender Reformator, vertrat einen basisdemokratischen und sozialhumanistischen Weg zu einer Gesellschaft, die sowohl von Fremdherrschaft als auch von falschen Dogmen befreit werden sollte.
Sein gnostisches Christentum lehrte, dass jeder Mensch durch eigenes Handeln und Selbstverantwortung zu Gott gelangen kann – nicht durch Gehorsam gegenüber einer Obrigkeit. Müntzer wurde von der Kirche als teuflisch verunglimpft, um das sich gegenseitig stützende Machtsystem von Kirche und Adel zu erhalten.
Die Bauern unter Müntzers Führung tagten im „Ring“, einer Diskussionsrunde, in der er als geistlicher und weltlicher Anführer gewählt wurde. Doch der genossenschaftlich organisierte Bauernhaufen wurde am 15. Mai 1525 in Bad Frankenhausen vernichtend geschlagen, und Müntzer wurde nach tagelanger Folter hingerichtet.
Dieser Kampf, der damals auch in anderen Regionen letztendlich erfolglos geführt wurde, spiegelt den ewigen Konflikt zwischen dem gerechten Menschlichen für alle und der egoistischen Ausnutzung einiger weniger wider, der auch heute immer noch für unsere Gesellschaft relevant ist.
Trotz der historischen Bedeutung dieses Ereignisses wird das Andenken an Müntzer heute oft geschmäht oder als touristisches Event vermarktet. „Ein würdiges, tiefes und vereinigendes Gedenken an den 500. Jahrestag dieses tragischen Kampfes ist daher eine deutsche und menschliche Pflicht“, sagen die Veranstalter.
Um diesem Anliegen gerecht zu werden, wurde eine überparteiliche Versammlung mit Kundgebung, Umzug und Andacht angemeldet. Alle Menschen, Gruppen und politischen Vereinigungen sind eingeladen, sich mit ihren Mitteln und Redebeiträgen einzubringen.
Die Versammlung soll Synergien schaffen und die Breite des Gedenkens sicherstellen, ohne zu anderen Veranstaltungen in Konkurrenz zu treten.
„Diese Zusammenkunft ist ein staatstragendes Ereignis, denn sie ist ein Vorbild für demokratisches Aufbegehren und Gerechtigkeit. Es ist wichtig, dass dieser 500. Jahrestag entsprechend gewürdigt wird.
Die Veranstaltung soll Bewusstsein für unsere Geschichte schaffen und uns bestärken, für das Gute und Wahre in unserer Zeit einzustehen und die demokratischen Bestrebungen unserer Vorfahren weiter fortzuführen.“
Für weitere Informationen und Updates folgen Interessierte dem Telegram-Kanal der Veranstalters in Bad Frankenhausen: https://t.me/MutzurFreiheit500 oder informieren sich auf der Webseite von „FreiEinig“ in Rheinland-Pfalz: https://freieinig.de/
„Mut zur Freiheit! Kommen Sie am Samstag nach Bad Frankenhausen in Thüringen oder zum Hambacher Schloss, der Wiege der Demokratie in der Pfalz, wo dann an Pfingsten 2025 das große Hambacher Fest von FreiEinig stattfinden wird – in den Fußstapfen unserer Vorfahren von 1832 für den Erhalt unserer Demokratie, des Friedens und der Freiheit!“