Bayern-Wahl: CSU und SPD auf historischen Tiefpunkten gelandet
MÜNCHEN. - Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zur Bayern-Wahl am heutigen Sonntag stürzten CSU und SPD gewaltig ab: Demnach entfielen auf die CSU, die seither alleine regieren konnte, nur noch 37,2 %, die SPD muss den freien Fall auf 9,7 % und damit weniger als die Hälfte der Stimmen zur vorherigen Wahl quittieren.
So bleibt Ministerpräsident Markus Söder, gerade mal ein halbes Jahr im Amt, noch die Option eines Koalitionspartners zur Bildung einer Regierung. Mit Ausnahme der FDP würde es mit allen im Landtag vertretenen Parteien dazu reichen.
Söder räumte das Wahldebakel ein, sieht sich aber zur Regierungsbildung gefordert. „Wir haben als nach wie vor stärkste Partei einen klaren Regierungsauftrag. Ich präferiere eine bürgerliche Lösung“, sagte er am Abend in München und liebäugelt mit den Freien Wählern als Koalitionsnär.
Grüne liegen bei 17,5, die AfD bei 10,2 Prozent, Freie Wähler kommen auf 11,6 % und die FDP musste lange um den Einzug in den bayerischen Landtag bangen, schaffte es letztlich mit 5,1 %. Die Linke liegt bei 3,2 % und wird nicht in den Landtag einziehen. Die Wahlbeteiligung lag bei stolzen 72,4 %.
Der frühere Münchener Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) ging angesichts des desaströsen Wahlergebnisses mit seiner Partei hart ins Gericht: „Es bedarf grundlegender Konsequenzen!“ Die SPD-Parteivorsitzende Andrea Nahles räumte kleinlaut ein: „Wir konnten die Wähler nicht überzeugen, das ist bitter.“