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Die Niederlande entziehen dem türkischen Außenminister die Landeerlaubnis

Unerwünscht in den Niederlanden: Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu. Foto: pdh/MSC-Poolfoto

AMSTERDAM / ROTTERDAM. - Gestern noch hat der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu den Niederlanden gedroht: „Falls die Niederlande meine Flugerlaubnis zurückziehen, werden unsere Sanktionen schwer sein.“ Jetzt hat die niederländische Regierung den Türken gezeigt, wer im Land an der Nordseeküste das Sagen hat.

Cavusoglu wollte in Rotterdam vor Landsleuten sprechen und für das geplante umstrittene Verfassungsreferendum werben, mit dem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan seine Vollmachten in Richtung Alleinherrschaft ausweiten will.

Wie verschiedene deutsche Gemeinden verwehrt diesmal der niederländische Staat den türkischen Ministern die Wahlkampfauftritte auf fremden Boden, man argumentiert mit „Gefahren für die öffentliche Ordnung und Sicherheit“.

In den Kommentarspalten der Tageszeitungen überschlagen sich bereits wenige Minuten nach Bekanntwerden des Landeverbots die Einträge, zum Beispiel in der WELT schreiben Leser unter anderem: Die „kleinen“ Niederlande zeigen uns Deutschen, wie tief wir hierzulande schon gesunken sind.

...man kann handeln, wie die NL zeigen. Und Merkel's Berlin duckt sich weg. Blamabel....

...Alle Achtung! Meinen Respekt für Österreich und den mutigen Niederländern! Sehen Sie Frau Merkel, in anderen DEMOKRATISCHEN Ländern gibt es das Wort NEIN und den Mut, es wehrhaft, offen und klar auszusprechen.

In Sachen Zivilcourage stehen deutsche Spitzenpolitiker offensichtlich an letzter Stelle in Europa.