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Gregor Gysi hadert mit der eigenen Partei

BERLIN. - Seit 1990 bis heute gehört Gregor Gysi mit einer Unterbrechung dem Deutschen Bundestag an. Von 2005 bis 2015 fungierte er als Fraktionsvorsitzender der Partei DIE LINKE, den Posten gab er nach Vorankündigung im Oktober 2015 auf und machte einer Doppelspitze von Sarah Wagenknecht und Dietmar Bartsch Platz.

Vor dem Bundesparteitag seiner Partei am kommenden Wochenende in Magdeburg äußerte sich Gysi gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland äußerst kritisch über die momentane Situation der Linken.

Den aktuellen Zustand seiner Partei bezeichnete Gysi als „saft- und kraftlos“. „Wir sind im Osten nicht mehr die Protestpartei, eher im Westen“, sagte der 68-Jährige.

Das wäre eigentlich nicht schlimm, so der Linken-Abgeordnete: „Aber man spricht uns auch die Gestaltungskraft ab, weil wir auf Bundesebene den Eindruck vermitteln, nicht in die Regierung zu wollen.“

Er kritisierte auch den Umgang seiner Partei mit der Flüchtlingskrise. „Die Willkommenskultur war richtig.“ Aber parallel hätte die Partei darum kämpfen müssen, dass den unteren Bevölkerungsgruppen Jobs angeboten werden.

„Und wir hätten kluge Vorschläge für die Integration machen müssen“, sagte Gysi. Foto: djv-Bildportal