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Kneipp 5.0: Butzbach stellt sich gesundheitstouristisch neu auf

In der vorderen Reihe von links: Carsten Krätschmer, Landrat Jan Weckler und Butzbachs Bürgermeister Michael Merle mit Aktiven die vor Ort das Regionale Entwicklungskonzept erarbeitet haben.

Landrat Jan Weckler übergibt Förderbescheid

WETTERAUKREIS / BUTZBACH. - Die Gesundheitslehre von Sebastian Kneipp ist im Wetteraukreis schon lange ein wichtiges Thema.

Mit dem „Kneipp Bäder3Eck Wetterau“ hat der Wetteraukreis gemeinsam mit den Badestädten Bad Nauheim, Bad Salzhausen und Bad Vilbel vor einigen Wochen den Startschuss für die Entwicklung zur Vitalregion gegeben.

„In Sachen Kneipp ist die Wetterau auf jeden Fall der Hotspot in Hessen und auch darüber hinaus. Das ist eine gute Grundlage, um die ganze Region zu profilieren“, sagt Landrat Jan Weckler. Das wird auch in Butzbach so gesehen.

Dabei verfolgt die Stadt das Ziel, die Gesundheit der eigenen Bevölkerung zu fördern und sich gesundheitstouristisch neu zu positionieren.

Dafür wurde bereits ein Gesundheitskonzept nach Sebastian Kneipp als konzeptionelle Grundlage entwickelt und über das LEADER-Programm der Europäischen Union gefördert.

In einem nächsten Schritt soll jetzt die Gesundheitslehre von Sebastian Kneipp durch die im Konzept erarbeiteten Infrastrukturen und Angebote in Butzbach umgesetzt werden.

Menschen sollen vor Ort die Möglichkeit bekommen, auf der Basis der Lehre von Sebastian Kneipp ihre eigene Gesundheit zu unterstützen. Zudem sollen interessierte Besucherinnen und Besucher, die an dem Thema interessiert sind, für einen Besuch in Butzbach geworben werden.

Gesundheitsroute mit 15 Stationen

Geplant ist in Butzbach eine Gesundheitsroute mit insgesamt 15 Stationen, fünf davon werden unabhängig von der LEADER-Förderung errichtet. Diese Stationen sind verteilt über die Kernstadt und die verschiedenen Stadtteile.

Dabei sind die einzelnen Stationen unterschiedlich ausgestattet, damit Interessierte sich den Lehren von Sebastian Kneipp auf verschiedene Arten nähern können, etwa mit Armbecken, Entspannungsliegen oder Hochbeeten mit integrierter Sitzbank.

Zusätzlich wird eine App „Kneippen und Lauschen“ entwickelt, mit der die Inhalte zum Thema ortsungebunden, für jeden erfahrbar und im eigenen Alltag anwendbar gemacht werden.

Abgerundet wird die Kneipp-Strategie durch verschiedene Veranstaltungen, die Einbindung von Schulen, Kindertagesstätten und Senioreneinrichtungen und die Begleitung durch eine qualifizierte Konzeptgruppe.

Rund 140.000 Euro kostet die Umsetzung des Projekts „Kneipp 5.0 – Kneippen in Butzbach - für alle überall“. Dabei erhält die Stadt einen Zuschuss in Höhe von 63.700 Euro aus LEADER-Mitteln der Europäischen Union.

Landrat Jan Weckler übergab dieser Tage den Bewilligungsbescheid und freut sich, dass die Stadt Butzbach das Engagement des Wetteraukreises und der drei Bäder-Kommunen auf dem Weg zur Vitalregion unterstützt.

LEADER-Region Wetterau / Oberhessen

LEADER steht für die Verbindung von Aktionen der ländlichen Wirtschaft und ist ein Entwicklungsprogramm der Europäischen Union und des Landes Hessen zur Stärkung und Weiterentwicklung ländlich geprägter Regionen.

Wesentliche Grundlage ist das Engagement der Regionen, ihrer politischen Entscheidungsträger und ihrer gesellschaftlichen Gruppierungen.

Für die Förderperiode 2014 bis 2020 sind 17 Wetterauer Kommunen als LEADER-Region „Wetterau / Oberhessen“ anerkannt worden.

Es sind dies die Kommunen: Altenstadt, Büdingen, Butzbach, Echzell, Florstadt, Gedern, Glauburg, Hirzenhain, Kefenrod, Limeshain, Münzenberg, Nidda, Ortenberg, Ranstadt, Reichelsheim, Rockenberg und Wölfersheim.

Der Region wurde für den Förderzeitraum 2014 bis 2020 ein Fördervolumen von rund 2,1 Millionen Euro zugesagt, welches im Wesentlichen von der Europäischen Union bereitgestellt wird. Ergänzt werden diese Gelder durch Anteile der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Hessen.

In der aktuellen Förderperiode konnten über die vormals zugesagten 2,1 Millionen Euro bereits 2,5 Millionen Euro als Zuschuss mit Bewilligungen belegt werden.

Basis für die Anerkennung als LEADER-Region war das 2014 in einem mehrmonatigen Beteiligungsprozess erarbeitete Regionale Entwicklungskonzept (REK), das nun umgesetzt wird.

Über die Projekte, die mit Hilfe dieses Förderprogramms in der Region umgesetzt werden sollen, entscheidet ein 22-köpfiges, ehrenamtliches Gremium aus Wirtschaft, Verbänden, Vereinen und Politik. Vorsitzender des Gremiums ist der Glauburger Bürgermeister Carsten Krätschmer.