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Catering in Zeiten von Corona

Erste Kreisbeigeordnete Becker-Bösch (rechts) war zum GesprÀch bei Markus und Stefanie Breidenbach.

WETTERAUKREIS. - Eine der ersten Branchen, die in der aktuellen Coronakrise fast lahmgelegt wurde, ist die Event- und Cateringbranche. Um Existenzen zu sichern, mĂŒssen neue GeschĂ€ftsideen entwickelt werden.

Ein Beispiel, wie kreativ gerade mittelstÀndische Unternehmen sein können, zeigt der Caterevent Service Breidenbach. Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch war zum GesprÀch in Wöllstadt.

„Wenn man zurĂŒckdenkt, so haben wir eigentlich bis MĂ€rz dieses Jahres im Paradies gelebt, oder wie der Volksmund so schön sagt ‚wie die Made im Speck‘“.

So beschreibt Markus Breidenbach sein Unternehmen vor der Coronakrise. Ob Hochzeiten, Konfirmationen oder Messen, der Caterevent Service Breidenbach konnte sich nicht ĂŒber mangelnde AuftrĂ€ge beschweren.

Ab MĂ€rz Ă€nderte sich dies schlagartig. Mit Schließung der Schulen und KindergĂ€rten fiel die Belieferung komplett weg. Löhne konnten nicht mehr ausgezahlt werden und Kurzarbeit war nun angesagt.

Eine finanzielle UnterstĂŒtzung - auch Fehlanzeige. Das Loch in der Kasse dafĂŒr umso grĂ¶ĂŸer. „Unser Betrieb musste plötzlich von 100 auf Null heruntergefahren werden.

Wir wussten wirklich nicht, wie es weitergehen sollte. Aber eins war sicher, untĂ€tig warten, bis alles wieder in Normalbetrieb geht, konnten wir nicht.“

Umdenken war jetzt im Familienunternehmen angesagt. Wie viele Gastronomen, so war auch die Familie Breidenbach gezwungen, neue GeschĂ€ftsideen zu entwickeln, um das kleine Unternehmen ĂŒber Wasser zu halten.

„Wir haben als ersten Schritt unseren Lieferservice ausgebaut. Egal ob Wöllstadt, Rosbach, Friedberg oder Karben- ab sofort kann man sich unser Mittagessen direkt nach Hause liefern lassen. In Absprache haben wir auch an QuarantĂ€ne-Haushalte geliefert.“

Um dies in Zeiten von Kurzarbeit bewerkstelligen zu können, hilft die ganze Familie bei den Auslieferungen mit.

„Eine Herausforderung war fĂŒr uns aber auch das Verpacken des Essens. Darauf mussten wir uns auch umstellen. Zwei Mitarbeiter machen derzeit nichts anderes, als Lunchpakete zu verpacken.“

Die Zeit wurde aber auch fĂŒr Umbaumaßnahmen genutzt. Die „Gud Stubb“ hat die Familie erweitert, damit GĂ€ste mit genĂŒgend Abstand voneinander essen können. So können jetzt bis zu 14 GĂ€ste in den neuen RĂ€umen Platz nehmen.

„Es ist wirklich sehr bewundernswert zu sehen, wie gerade kleine, mittelstĂ€ndische Unternehmen sich innerhalb kĂŒrzester Zeit in der Krisenzeit umstrukturiert haben. Hier sieht man die StĂ€rke des Mittelstandes“, so Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch.

„Es muss allen bewusst sein, dass mittelstĂ€ndische Unternehmen entscheidend fĂŒr das Wachstum und den Wohlstand unserer Region sind.

Daher muss die Politik hier ganz gezielt ihr Augenmerk darauf legen und entsprechende Maßnahmen einleiten, da die RĂŒckkehr zu einer vollen WirtschaftsaktivitĂ€t noch nicht absehbar ist.

Eine VerlĂ€ngerung der Kurzarbeit, wie vom Bund beschlossen, ist dabei bei Weitem nicht ausreichend. Wir mĂŒssen gemeinsam daran arbeiten, beispielsweise nachhaltige Förderprogramme fĂŒr unsere Mittelstand auf den Weg bringen.“