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Durchschlagender Erfolg fĂŒr Kiebitzprojekt

Kiebitz fotografiert am Bingenheimer Ried. Foto: Moritz Elsaß

Das Luftbild von Walter Schmidt vermittelt eine Vorstellung von der geschĂŒtzten FlĂ€che bei Reichelsheim.

WETTERAUKREIS / REICHELSHEIM. - Mit einem ganz besonderen Schutzprojekt fĂŒr den gefĂ€hrdeten Kiebitz hat man im Wetteraukreis einen großen Erfolg erzielt.

Rund 70 der 100 Brutpaare im Wetteraukreis brĂŒten dieses Jahr auf einer kleinen FlĂ€che bei Reichelsheim. Das ist ein Viertel der gesamten Population in Hessen.

Vor 50 Jahren war der Kiebitz auf den Feldern und Wiesen noch hÀufig zu sehen. Heute ist er weitgehend verschwunden und gilt als stark gefÀhrdet.

Grund dafĂŒr ist nicht nur die VerĂ€nderung der Landschaft, sondern auch die Zunahme von Beutegreifern, die den BodenbrĂŒter gefĂ€hrden.

Im Wetteraukreis ist man mit der Arbeitsgemeinschaft Wiesenvogelschutz, eine Zusammenschluss ehrenamtlicher und hauptamtlicher NaturschĂŒtzer, einen neuen Weg gegangen, um den charakteristischen schwarzweißen Vogel mit dem auffĂ€lligen HaarbĂŒschel zu schĂŒtzen.

Eingebettet in rund 200 Hektar Auenland wurde bei Reichelsheim eine fĂŒnfeinhalb Hektar große FlĂ€che mit einem Knotengitterzaun geschĂŒtzt.

Zudem sind auf verschiedenen Höhen stromfĂŒhrende DrĂ€hte gespannt, die ein Eindringen von WaschbĂ€r und Fuchs in das geschĂŒtzte Gebiet verhindern. „Damit haben wir die allerbesten Erfolge erzielt“, berichtet Ralf Eichelmann, Leiter der Arbeitsgemeinschaft Wiesenvogelschutz.

Die Zahl der Kiebitze nimmt wieder zu. „Wir haben in diesem Jahr 70 Brutpaare auf einer kleinen FlĂ€che, die optimal mit WasserflĂ€chen ausgestattet wurde und von einer kleinen Rinderherde einer Dauernheimer Landwirtin beweidet werden.

Im letzten Jahr waren es 48 Paare, die rund 100 Junge groß zogen. Mit dieser Schutzmaßnahme haben wir durchschlagenden Erfolg gehabt, nicht nur, dass rund 30% aller hessischen Kiebitzpaare auf der kleinen FlĂ€che brĂŒten. Aus ganz Deutschland kommen Fachleute, um sich ĂŒber dieses Projekt zu informieren“, sagt Ralf Eichelmann.