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Regional und Bio – vor allem jetzt

Der Bioland-Familienbetrieb Mager mit Hofladen in Klein-Karben ist einer von 24 regionalen Bio-Verkaufsstätten, die im Bio-Einkaufsführer Wetterau gelistet sind.

WETTERAUKREIS / KLEIN-KARBEN. - Die Corona-Krise zeigt die Anfälligkeit des weltweiten Ernährungssystems und die Bedeutung regionaler Warenströme und Strukturen. „Eine nachhaltige Wirtschaftsweise ist jetzt dringender denn je“, appelliert Kreisbeigeordneter und Landwirtschaftsdezernent Matthias Walther.

„Die regionale Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte hat in der Wetterau eine lange Tradition“, sagt Landwirtschaftsdezernent Walther und nennt beispielhaft die Zusammenarbeit mit der Erzeugergemeinschaft Wetterauer Direktvermarkter oder den Wetterauer Landgenuss, bei dem Gastronomen, Erzeuger und Metzger zusammenarbeiten.

„Seit fünf Jahren ist der Wetteraukreis Ökomodellregion. Damit richten wir uns nicht gegen die konventionell arbeitende Landwirtschaft, wir wollen vielmehr alle in der Landwirtschaft Tätigen ins Boot holen“, erklärt Walther.

Die Koordinatoren der Ökolandbau Modellregionen in Hessen bauen mit „Bio aus Hessen für Hessen“ regionale Warenströme auf. Bio-Landwirtschaft und handwerkliche Bio-Verarbeitung werden mit Gemeinschaftsverpflegung, Gastronomie und Verbrauchern vernetzt.

Mit fairen Bedingungen unterstützt die Bevölkerung in Stadt und Land nicht nur die Erzeuger, sondern zusätzlich die eigene Ernährungssicherheit.

Durch den Auf- und Ausbau regionaler Wirtschaftskreisläufe und bioregionaler Wertschöpfungsketten kann vieles erreicht werden: „Arbeitsplätze in den Regionen werden gesichert und Perspektiven für Land und Leute geboten; die Unabhängigkeit von großen Konzernen und globalisierten Warenströmen wächst, die Eigenständigkeit der Regionen wird stärker, Lebensmittel werden transparent produziert und zu fairen Erzeugerpreisen verkauft“, führt Walther aus.

Hilfe fĂĽr regionale Landwirtschaft

Da die Ernährungssicherheit alle betrifft geben Landwirtschaftsdezernent Matthias Walther und Claudia Zohner, Koordinatorin der Modellregion Ökolandbau Wetterau, folgende Tipps:

- Lebensmittel bei den Direktvermarktern kaufen, auf Wochenmärkten und in Hof- und Bioläden. Einige Betriebe bieten Gemüse-Abo-Kisten an, die sogar geliefert werden.

Listen regionaler Anbieter unter: https://oekomodellregion.wetterau.de/bio-einkaufsfuehrer/ und http://tourismus.wetterau.de/genuss/direktvermarkter/

- Regionale (Bio-)Produkte der Saison kaufen: http://www.bzfe.de/_data/files/3488_2017_saisonkalender_posterseite_online.pdf

- Unterstützung durch Erntehilfe in landwirtschaftlichen und gärtnerischen Betrieben; Kontakt zum Beispiel unter: https://www.daslandhilft.de/ oder https://www.cleverackern.de/.

Wenn Erntehelfer fehlen, wird das Angebot knapp und die Preise können steigen. „Um regionale Erzeuger- und Verarbeitungsbetriebe zu sichern braucht es unser Verständnis, wenn die Preise für heimisches Obst und Gemüse in nächster Zeit höher sind als sonst“, so Walther.

„Mit dem Kauf regionaler Erzeugnisse unterstützen wir unsere heimischen Lebensmittelproduzenten und sichern uns damit ein wichtiges Stück Unabhängigkeit und Stabilität.“