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Landrat Joachim Arnold wirbt für das Sportabzeichen – 2.000 Mal in der Wetterau verliehen

Sportkreisvorsitzender Jörg Wulf, Landrat Joachim Arnold und der für das Sportabzeichen im Sportkreis Wetterau zuständigen Sportwart, Thomas Golla (von rechts nach links).

WETTERAUKREIS. - Gegen Ende der Olympischen Spiele in Rio zog der Deutsche Olympische Sportbund eine ernüchternde Bilanz. Die Vorgaben der erwarteten Medaillen wurden nicht erfüllt. Einige Sportverbände gingen gänzlich ohne Medaillen aus.

Wesentlich besser sieht die Bilanz beim Deutschen Sportabzeichen aus. Die Auszeichnung, die dem Träger oder der Trägerin eine überdurchschnittliche und vielseitige sportliche Leistungsfähigkeit bestätigt, wurde im vergangenen Jahr rund 2.000 Mal allein in der Wetterau vergeben.

Landrat Joachim Arnold hat jetzt in einem Gespräch mit dem Vorsitzenden des Wetterauer Sportkreises, Jörg Wulf, und dem Beauftragten für das Sportabzeichen, Thomas Golla, sich über die Voraussetzungen zum Erwerb des Sportabzeichens informiert.

Das Deutsche Sportabzeichen für Erwachsene können Männer und Frauen im Alter von 18 bis 90 Jahren erwerben. Für Jungen und Mädchen zwischen sechs und 17 Jahren gibt es das Sportabzeichen für Kinder und Jugendliche. Mit besonders angepassten Übungen können auch Menschen mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung das Deutsche Sportabzeichen ablegen.

Um das Sportabzeichen zu erwerben, reicht es nicht nur, in einer Sportart gut zu sein. „Wichtig ist die Vielseitigkeit, die es in den vier motorischen Grundfähigkeiten Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Koordination zu beweisen gilt“, berichtet Thomas Golla, seit 1988 Prüfer für das Sportabzeichen.

Drei oder zehn Kilometer Laufen, siebeneinhalb Kilometer Walken, Schwimmen, Radfahren, Kugelstoßen, Weit- und Hochsprung, so viele verschiedene Sportarten muss man für den Erwerb des Sportabzeichens trainieren.

„Dann sieht man auch einmal, wie großartig die Leistungen der Sportlerinnen und Sportler sind, die vier Jahre lang für die Olympiade trainiert haben und dann, vielleicht schon in der Vorrunde, ausscheiden und deren Namen dann niemand mehr nennt. Sie alle sind Spitzensportler, auch wenn sie keine Medaille bekommen, und sie können zu Recht stolz auf das sein, was sie erreicht haben“, wirbt Sportkreisvorsitzender Jörg Wulf.

Gründe, das Sportabzeichen zu machen, gibt es eine ganze Reihe. So gewähren beispielsweise Krankenkassen einen zusätzlichen Bonus, wenn man das Sportabzeichen ablegt. Das übrigens muss man jedes Jahr tun, um sich diesen Bonus zu sichern und das dazugehörige Abzeichen zu tragen, der, wenn auch kein hoher, ein echter Orden der Bundesrepublik Deutschland ist.

Gemeinsamer Spaß und Freude am Sport im Mittelpunkt

„Die meisten Leute kommen in Gruppen und haben viel Spaß beim gemeinsamen Sport und die Freude daran, dass man sich mit etwas Training in vielen Sportarten deutlich verbessern kann“, weiß Thomas Golla.

Es ist eine wichtige Triebfeder, jedes Jahr seine Leistungen im Vergleich zum Vorjahr zu sehen und sich mit anderen zu messen, wobei die Anforderungen für den Erwerb des goldenen, silbernen und bronzenen Sportabzeichens sich mit dem Alter verändern.

Ein 24-jähriger Mann muss zehn Kilometer in 50 Minuten laufen. ein Jungrentner im Alter von 65 Jahren hat dafür 60 Minuten Zeit. Für das bronzene Sportabzeichen bleiben ihm 76 Minuten. „Hochsprung, Weitsprung, das sind alles Sportarten, die viele Leute so auf Anhieb gar nicht beherrschen. Deshalb ist es wichtig, vor der Prüfung zum Sportabzeichen zu trainieren“, rät Thomas Golla.

Thomas Golla ist jeden Montagabend zwischen 18:45 und 19:45 Uhr für den SV Fun-Ball am Sportplatz in Dortelweil. In vielen anderen Vereinen wird genauso trainiert. Im Mittelpunkt steht die Freude an der Bewegung, aber auch an den eigenen Leistungen.

Sportkreis sponsert Software

Sportkreisvorsitzender Jörg Wulf wünscht sich, dass die Sportvereine vermehrt die vom Sportkreis gesponserte Software zur Erfassung und Auswertung des Sportabzeichens nutzen. „Es würde uns viel bürokratischen Aufwand ersparen und erleichtert auch den Vereinen deutlich ihre Arbeit.“

Insgesamt haben im vergangenen Jahr rund 2.000 Menschen in der Wetterau ihr Sportabzeichen abgelegt. Die meisten davon, nämlich 1.180, in den Sportvereinen, mehr als 800 haben ihr Sportabzeichen in der Schule abgelegt.

Der Verein mit den meisten Sportabzeichen war der Sportverein Fun-Ball Dortelweil mit 183 Sportabzeichen, vor der Sport-Union Nieder-Florstadt 1898 e.V. mit 140 Sportabzeichen und der Kultur- und Sportverein Klein-Karben 1890 e.V. mit 113 Sportlerinnen und Sportlern, die erfolgreich das Sportabzeichen abgelegt haben.

Bei den Schulen sind es die Sankt-Lioba-Schule mit 176, die Saalburgschule Bad Vilbel mit 133 und die Erlenbachschule Gedern mit 120 Sportabzeichen, die besonders engagiert waren. „Hier würde ich mir noch mehr wünschen, es ist noch deutlich Luft nach oben“, sagte auch Landrat Joachim Arnold, der das Sportabzeichen als wichtige Verknüpfung der Fitness-Ideen einer modernen Gesellschaft bezeichnete.