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Stephanie Becker-Bösch: Seit einem Jahr Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin

Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch ist seit dem1.November 2016, und damit seit einem Jahr im Amt. Foto: Pressedienst Wetteraukreis

Interview mit Kreisbeigeordneter Stephanie Becker-Bösch: Großes Budget möglichst zielgenau und effizient einsetzen

WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Stephanie Becker-Bösch hat am 1. November 2016 ihr Amt als Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin des Wetteraukreises angetreten. Wir sprachen mit der Sozialdezernentin über ihre Erfahrungen in den ersten 12 Monaten, wie sich die Sozialarchitektur in der Wetterau entwickeln wird und welches die entscheidenden Fragen für die Wetterau in den nächsten Jahren sind.

Frage: Frau Becker-Bösch, seit einem Jahr sind Sie Sozialdezernentin des Wetteraukreises und verwalten das größte Budget mit 200 Millionen Euro. Wie wird sich die Sozialarchitektur in der Wetterau weiterentwickeln?

Stephanie Becker-Bösch: Die Sozialarchitektur wird sich in ein räumliches Denken entwickeln. Auf diesem Weg befinden wir uns seit den vergangenen 12 Monaten, und ich bin fest davon überzeugt, dass wir die Sozialpartner, die wir jetzt haben, auch in Zukunft haben werden.

Diese werden aber in einer größer werdenden Netzwerkstruktur enger miteinander zusammengefasst und besser aufeinander abgestimmt arbeiten. Statt Konkurrenzdenken wird es ein stärkeres Miteinander geben, weil es für jeden Nischen gibt, die eine weitere Eigenständigkeit ermöglichen.

Frage: Das heißt, es gibt ein breites Feld in der sozialen Arbeit…

Stephanie Becker-Bösch: Und auf diesem Feld werden dann die Träger eng verzahnt Hand in Hand miteinander arbeiten.

Frage: Das hat auch etwas mit dem neuen Bundesteilhabegesetz zu tun?

Stephanie Becker-Bösch: Ganz genau. Das ist eines der Ziele des Bundesteilhabegesetzes, dass sich die Trägerlandschaft vereint. Dabei wird die Eigenständigkeit des jeweiligen Trägers nicht aufgegeben, sondern es bleiben Nischen, die nur von diesem Träger ausgefüllt werden. Gleichzeitig gibt es auch Aufgabenbereiche, die die anderen ebenfalls haben. Deshalb muss hier auch sozialräumlich gedacht werden.

Frage: Es gibt aber weiterhin Ausschreibungen für soziale Dienstleistungen?

Stephanie Becker-Bösch: Ja, selbstverständlich wird es diese weiter geben. Ich trage dafür Verantwortung, dass das Geld der Bürgerinnen und Bürger ordnungsgemäß verwaltete und bedarfsorientiert, zielgenau für Maßnahmen vergeben wird.

Wir haben eine sehr vielfältige, sehr breit aufgestellte und fachlich sehr gute Trägerlandschaft.

Frage: Sie haben im vergangenen Jahr eine Vielzahl von Gesprächen geführt. Können Sie Ihre Eindrücke zusammenfassen?

Stephanie Becker-Bösch: Wichtig war mir bei diesen Gesprächen vor allem, dass ich die verschiedenen Träger und deren Arbeit und Struktur besser kennenlerne. Es macht keinen Sinn, vom grünen Tisch im Kreishaus aus Geld zu verteilen.

Ich verwalte ja hier ein großes Budget, und das gilt es möglichst zielgenau und effizient einzusetzen und deshalb war und ist es mir wichtig alle genau kennenzulernen, um zu wissen, über was ich mit ihnen diskutiere.

Frage: Und Ihr Gesamteindruck?

Stephanie Becker-Bösch: Wir haben eine sehr vielfältige, eine sehr breit aufgestellte und auch fachlich sehr gute Trägerlandschaft. Sie ist qualitativ sehr hochwertig, wobei mir wichtig ist, dass wir die Qualität, die wir in der Wetterau haben, auch dauerhaft stärken und erhalten können.

Frage: Konnten Sie sich auch von der konkreten Arbeit, die dort in den Einrichtungen geleistet wird, bei Ihren Besuchen einen Ãœberblick verschaffen?

Stephanie Becker-Bösch: Ja, unbedingt: Ich habe teilweise dort mitgearbeitet und viel Zeit investiert. Das ging weit über einen Vorstellungs- oder Antrittsbesuch hinaus. Die Zeit hat sich aber gelohnt, weil es mir hilft, deren Arbeit und deren Vorstellungen und eigene Trägerwerte besser zu verstehen.

Ich komme gerade von einem Termin mit einem Träger der Hilfsorganisationen, der mir angeboten hat, einen Tag mit einem Notfallrettungswagen unterwegs zu sein, um auch persönlich zu erfahren, welche Belastung mit dieser Arbeit verbunden ist.

Das Angebot werde ich auch Anfang Januar gerne annehmen. Solche Dinge sind für mich sehr wichtig, weil ich glaube, dass wir noch eine intensive Diskussion darüber führen werden, wie wir das Gesundheitssystem hier in der Wetterau weiterentwickeln wollen, sowohl in der Notfallversorgung bis hin zur dauerhaften Versorgung vor Ort auch am Abend oder Wochenende.

Meine Besuche sind immer getragen von dem Wunsch nach einer zukunftsorientierten Wetterau, also viel tiefergehend als ein lapidarer Antrittsbesuch.

Frage: Sie haben aber auch solche Besuche gemacht?

Stephanie Becker-Bösch: Ja, ich habe Antrittsbesuche bei den Bürgermeistern gemacht. Die Termine bei den Leistungserbringern und Trägern waren sehr viel tiefergehend, und ich habe mir alle Leistungserbringer in der Wetterau angeschaut, bis hin zu Einrichtungen und Werkstätten von Organisationen, um selbst beurteilen zu können, welche Arbeit dort erbracht wird.

Der zweite Pflegestützpunkt wird zum 1. März 2018 eröffnet

Frage: Das Thema Pflege wird immer wichtiger. Welche Perspektiven gibt es da für die Wetterau? Wie sieht es mit der Installierung eines zweiten Pflegestützpunktes aus?

Stephanie Becker-Bösch: Der zweite Pflegestützpunkt wird zum 1. März 2018 eröffnet.

Frage: Das ist eine gute Nachricht!

Stephanie Becker-Bösch: Ja, er wird aller Voraussicht nach in Friedberg angesiedelt werden. Räumlichkeiten suchen wir zurzeit noch. Da gibt es natürlich besondere Vorgaben: Es muss barrierefrei sein, gut zu erreichen und darf nicht trägergebunden sein.

Frage: Wie wird sich die Pflege entwickeln?

Stephanie Becker-Bösch: Die Pflege insgesamt wird sich verändern. Das hat viel mit dem Pflegestärkungsgesetz II und III zu tun. Wir haben die Umstellung von den Pflegestufen zu den Pflegegraden verändert. Für die Angehörigen ist es einfacher geworden, weil sie nur noch einen bestimmten Festbetrag zusteuern müssen.

Dieser ist in jedem Pflegegrad identisch. Die Einrichtungen selbst spüren bereits jetzt schon, dass neu hinzugekommene pflegebedürftige Menschen nur schwer in den letzten Pflegegrad 5 aufgenommen werden können. Die Hürde zwischen den Pflegegraden 4 und 5 ist sehr hoch. Das ist auch ein wirtschaftlicher Faktor für die Einrichtungen.

Frage: Und die Pflege zu Hause?

Stephanie Becker-Bösch: Das wird sich in den nächsten vier bis fünf Jahren perspektivisch verändern. Die Pflege zu Hause wird noch weiter gestärkt, gleichzeitig werden sich in den Pflegeeinrichtungen die Aufenthaltszeiten verkürzen. Was fehlt sind Kurzzeit- und Tagespflegeeinrichtungen, damit die Angehörigen auch einmal eine Auszeit nehmen können und in Urlaub fahren können.

Frage: Wie sieht es da in der Wetterau aus?

Stephanie Becker-Bösch: Es gibt schon, einige Angebote, die gilt es auszubauen oder neu einzurichten. Als Kreis unterstützen wir das natürlich, weil es dafür ja auch einen Bedarf gibt. Wir beraten Kommunen bei ihren Planungen für Baugebiete, diese Fragen gleich mit zu betrachten.

Wir sind mit einzelnen Trägern im Gespräch, ob sie sich an bestimmten Stellen noch weiter engagieren könnten. Das Problem mit der Tagespflege ist, dass sie sehr kostenintensiv ist, aber von den Pflegekassen nicht entsprechend vergütet wird. Das macht es bei der Finanzierung schwierig.

Frage: Kommen wir jetzt zur Betreuung von Kindern unter drei Jahren, die wird ja von den Kommunen sichergestellt Der Wetteraukreis begleitet die Verwirklichung des Anspruchs auf einen Betreuungsplatz durch das System der Tagesmütter. Da gibt es ja das Problem, wenn Tagesmütter ausfallen, etwa durch Krankheit, wie dann die Betreuung sichergestellt wird. Gibt es da schon Perspektiven?

Stephanie Becker-Bösch: Zur Klarstellung: Bei der U3-Betreuung ist die Betreuung durch Tagesmütter und Väter mit der Betreuung in Einrichtungen gleichgestellt. Die Eltern haben hier das freie Wahlrecht. Ich bin in intensiven Gesprächen mit den Tagesmüttern und Vätern.

Wir haben regional sehr unterschiedliche Probleme. In manchen Regionen des Kreises gibt es tatsächlich die von Ihnen angesprochenen Probleme, wenn eine Tagesmutter krank ist. In anderen Regionen gibt es diese Probleme nicht, weil es zum Beispiel Andockungen an die vorhandenen Kitas gibt oder einen entsprechenden Austausch untereinander.

Hier erarbeite ich zur Zeit mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedene Varianten, da in unserer Satzung abschließend eine einheitliche Regelung gefunden werden muss.

Deshalb werden wir diese Diskussion aber auch noch verschiedenen andere Punkte Ende Januar mit allen Kindertagesmüttern und Vätern führen, um jeder und jedem tatsächlich die Möglichkeit zu geben, sich zu äußern und an der Weiterentwicklung der kindertagespflege teilzunehmen.

Frage: Die Freistellung von Kindertagesstätten Gebühren durch das Land hat ja auch Auswirkungen auf die Tagesmütter. Wie wird sich das weiterentwickeln?

Stephanie Becker-Bösch: Ja, da gibt es noch sehr viel Diskussionsbedarf. Es ist beispielsweise noch nicht klar, ob die Freistellung für drei Kindergartenjahre oder ab dem 3.Lebensjahr erfolgt.

Jetzt heißt es ja, dass bis zum dritten Lebensjahr die Eltern frei entscheiden können, ob das Kind in einer Kindertagesstätte oder bei einer Tagesmutter betreut wird, dies wäre dann durch den Gesetzgeber, die Landesregierung, bei der Kostenerstattung zu berücksichtigen, wenn man drei volle Kindergartenjahre freistellen würde, da die Kindertagespflege nicht gegenüber der Kindertagesstätte benachteiligt werden dürfte.

Frage: Heißt es dann auch, dass die Betreuung durch die Tagesmutter kostenfrei ist?

Stephanie Becker-Bösch: Da hängt noch einiges in der Schwebe, weil hierzu die konkreten Aussagen der Landesregierung fehlen.

Wir übernehmen jetzt die Evaluierung unserer Satzung, aber den Kreisgremien kann ich jetzt zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nichts vorlegen, so lange nicht klar ist, wie die Freistellung der Beiträge für die Kindergartengebühren geregelt ist und damit auch nicht klar ist, ob es unmittelbare Auswirkungen auf die Kindertagespflege haben wird.

Frage: Wie wird sich das weiterentwickeln mit den Plätzen in den Kindertagesstätten, insbesondere für die U3-Betreuung? Gibt es da einen großen Nachholbedarf, oder ist der Bedarf gedeckt?

Stephanie Becker-Bösch: Wir erleben ein starkes Bevölkerungswachstum. Deshalb wird es daher sicherlich einen weiteren Bedarf geben. Das ist aber von Kommune zu Kommune sehr unterschiedlich. Wir haben Kommunen, in denen wir mehr Kindertagespflege anbieten, weil die Nachfrage hier größer ist.

Die Städte und Gemeinden werden parallel dazu sicherlich weitere Betreuungssätze bereitstellen müssen. Das hat letzten Endes auch etwas mit den kostenlosen Plätzen in Kindertagesstätten zu tun. Allein deshalb wird die Nachfrage steigen. Kinder, die jetzt noch zu Hause bis zum Schuleintritt betreut werden, werden dann auch einen Kindergarten besuchen.

Auf jeden Fall wird es da ein stärkeres Miteinander von Kreis und Kommunen geben müssen, auch unter Einbeziehung der Kindertagespflege.

Frage: Dieser Tage war in den Zeitungen zu lesen, dass jedes fünfte Kind Armutserfahrungen macht. Kann man mit lokalen Mitteln hier gegenwirken?

Stephanie Becker-Bösch: Da ist vor allem der Bund gefragt. So hätte man etwa bei der Frage der Unterhaltsvorschussleistung eine Verbesserung vornehmen können, etwa indem nicht das volle Kindergeld auf den Unterhaltsvorschuss bzw. Hartz IV angerechnet wird.

Man muss ganz klar sagen: „Viele Kinder, die wir im Armutsbericht haben, sind Kinder von alleinerziehenden Elternteilen, die schon deshalb schlechter gestellt sind, weil ihnen die Hälfte des Kindergeldes vorenthalten wird, weil der Staat bei auszahlenden Leistungen diesen Betrag einfach abzieht.“

Frage: Die soziale Absicherung von allein erziehenden Müttern wird vielfach bemängelt, der Kreis hat da selbst wenig Möglichkeiten. Sie sind aber auch in überregionalen Gremien, wie etwa im Landkreistag aktiv. Können Sie da Einfluss ausüben und in welcher Richtung?

Stephanie Becker-Bösch: Vieles, was allein erziehende Elternteile angeht, ist natürlich Bundesgesetzgebung. Ich versuche über meine Partei, hier Verbesserungen zu erwirken, aber am Ende entscheidet der Bundestag. Deshalb ist es wichtig, diese Fragen auch bei den jeweiligen Bundestagsabgeordneten zu platzieren.

Ausbau Schulsoziarbeit wird fortgesetzt

Frage: Die Einführung der flächendeckenden Schulsozialarbeit haben Sie mit dem Schuljahresbeginn 2017/2018 auf den Weg gebracht. Wie lange wird es dauern, bis in allen Schulen Sozialarbeit angeboten wird?

Stephanie Becker-Bösch: Für die flächendeckende Schulsozialarbeit haben wir Schulverbünde gebildet, insgesamt zwölf in der Wetterau. In sieben Schulverbünden haben wir Schulsozialarbeit mit dem Schuljahr 2017/2018 auf den Weg gebracht.

Die weiteren fünf Schulverbünde werden zum Schuljahresbeginn 2019 an den Start gehen. Voraussetzung ist natürlich, dass der Kreistag die entsprechenden Mittel zur Verfügung stellt.

Aktuell ist ja vorgesehen, dass ein Schwerpunkt der Schulsozialarbeit bei den Grundschulen und in den Sekundarstufen 1 stattfindet, so dass uns die reinen Gymnasien und Berufsschulen noch fehlen. Diese werden von mir für die Jahre 2020 bis 2022 komplett versorgt werden. Grundvoraussetzung ist natürlich, dass der Kreistag die notwendigen Mittel dafür bereitstellt.

Frage: Wenn man mal eine Blick über den Bereich des Sozialen hinauswirft, welches sind die entscheidenden Fragen, die die Wetterau in den nächsten Jahren bewegen werden, wo muss Politik noch aktiver werden?

Stephanie Becker-Bösch: Die Politik muss aktiv werden im Bereich der Regionalentwicklung. Wir brauchen eine viel stärkere Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Kommunen. Wir werden verstärkt Projekte anstoßen, bei denen Kreis und Kommunen zusammenarbeiten, etwa im Bereich des Wohnungsbaus, im Bereich der Daseinsvorsorge, der Infrastruktur von Kreisstraßen, Radwegen, touristischen Anbindungen bis hin zu der Frage, wie wir es schaffen, auch in Neubaugebieten gleich die Fragen von Kinderbetreuung, schulischer Ausbildung und Nahversorgung mit Lebensmitteln zu sichern.

Die Verbesserung der Situation von älteren, vor allem pflegebedürftigen Menschen von der Tagespflege bis hin zum stationären Bedarf auszubauen. Das werden die Hauptpunkte sein, um die Wetterau zukunftsorientiert aufzustellen.

Wir brauchen eine Infrastruktur, die es ermöglicht, dass die Menschen nicht morgens nach Frankfurt fahren müssen

Frage: Ganz aktuell: Dieser Tage hat die Landesregierung die Investitionszuschüsse aus der Hessenkasse bekanntgegeben. Die Wetterau wird mit mehr als 30 Millionen Euro der größte Einzelempfänger sein. Wie soll nach Ihrer Auffassung das Geld investiert werden?

Stephanie Becker-Bösch: Wir müssen vor allem schauen, dass wir die Menschen in der Wetterau halten und ihnen die Infrastruktur bieten, die sie brauchen.

Das bedeutet, dass wir eine Infrastruktur vorhalten müssen, die es ermöglicht, dass die Menschen nicht morgens nach Frankfurt fahren, um dort zu arbeiten, sondern dass wir hier Arbeitsplatzangebote haben, dass man hier eine perfekte Ausbildung absolvieren kann, dass wir hier Fachkräfte ausbilden, dass wir unsere Handwerker und unsere Betriebe im Ausbildungsbereich weiter unterstützen, damit sie einfach hier vor Ort ansässig sind und auch dauerhaft bleiben.

Dazu gehört auch das die Städte und Gemeinden in die Lage versetzt werden die Versorgung in allen Ortsteilen mit Wasser, Strom, Gas aufrecht zu erhalten, aber auch mit Internet um Home-Arbeitsplätze dauerhaft zu ermöglichen .

Wir brauchen unsere Vereine, die ehrenamtlich aktiv sind und den Menschen Freizeit- und Sportangebote bieten. Das muss man alles zusammen sehen und das geht nur, wenn die Menschen hier ein komplettes Angebot an Lebensqualität vorfinden, von guter Kinderbetreuung über bezahlbaren Wohnraum, Arbeitsplätze bis hin zu einer wundervollen Natur, Touristik und hervorragenden Freizeitangeboten.

Frage: Wie sieht es mit dem sozialen Wohnungsbau aus?

Stephanie Becker-Bösch: Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum. Vor allem wird die innerörtliche Entwicklung wichtig sein. Da gibt es ja bereits Programme wie „Dorf und Du“, die sich sehr intensiv mit der Ortskernentwicklung auseinandersetzen.

Unser Anliegen muss es sein, die Menschen so mobil wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung zu behalten und dort die für sie zwingend notwendige Infrastruktur fortzuhalten.

Frage: Was bedeutet das für die Kreisverwaltung?

Stephanie Becker-Bösch: Auch hier wird es perspektivisch Veränderungen geben. Die Menschen, auch die Älteren, werden zukünftig mit Smartphone und Tablet gut umgehen können, was vieles erleichtern wird. Trotzdem wird man unter dem Gesichtspunkt, dass wir alle versuchen werden, solange wie möglich in unserer gewohnten Umgebung zu bleiben, auch hier Mobilitätsfragen geben, denen sich auch die Kreisverwaltung stellen muss.

Wir haben eine Bibermobil oder ein Keltenmobil. Vielleicht perspektivisch auch ein Kreismobil, wo Menschen vor Ort Anlagen zu Anträgen abgeben können oder nicht via Internet verfügbare Dokumente erhalten. Der Wetteraukreis als Dienstleister seiner Bürgerinnen und Bürger wird sich auch da zukunftsorientiert aufstellen.