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Johannes Misterek wird neuer Pfarrer am Geistlichen Zentrum Nieder-Weisel

Pfarrer Johannes Misterek wird am 30. Juni im Geistlichen Zentrum Nieder-Weisel in sein neues Amt eingefĂĽhrt. Foto: Pressedienst Evang. Dekanat Wetterau

WETTERAUKREIS / NIEDER-WEISEL. - Im Geistlichen Zentrum Nieder-Weisel laden unterschiedlichste Veranstaltungen dazu ein, eine Pause vom Alltag zu machen und neue Kraft zu schöpfen.

Im Mittelpunkt des Zentrums steht die romanische Komturkirche aus dem 13. Jahrhundert, die auf viele Teilnehmende eine besondere Anziehungskraft ausĂĽbt.

„Die Kirche besticht durch ihr Alter, ihre Einfachheit, ihre Ordnung und ihre Ruhe – Attribute, die angesichts permanenter Reizüberflutung durch die digitale Gesellschaft heute viele Menschen suchen und die heilsam, entschleunigend und vergewissernd auf die Seele zurückwirken“, sagt Pfarrer Misterek.

Das Angebot im Geistlichen Zentrum Nieder-Weisel richtet sich an spirituell Suchende, es gibt Angebote zur Glaubensvertiefung und Angebote persönlicher geistlicher Begleitung.

Darunter finden sich Einkehr- und Stille-Tage, Anregungen fĂĽr unterschiedliche Gebetsformen, leibliche Erfahrungen beim Pilgern, Kurse zu Kontemplation und Meditation.

Christliche Spiritualität und geistliche Begleitung zu fördern, liegt Pfarrer Misterek am Herzen. Er kennt das Zentrum bereits gut. Seit fünf Jahren arbeitet er im Arbeitskreis mit, dessen Mitglieder die Inhalte des Jahresprogramms gestalten.

Er hat bereits den Ăśbergang von der ehemaligen Johannitergemeinde in der EKHN hin zu einem Geistlichen Zentrum in Kooperation von Evangelischem Dekanat Wetterau und Johannitern begleitet.

Als Referent macht er eigene Angebote im Programm des Zentrums, wie zum Beispiel Exerzitien im Alltag oder Kurse zur EinĂĽbung in das Herzensgebet.

AuĂźerdem war er zuletzt fĂĽr die Vakanzverwaltung des Zentrums verantwortlich. Zum 1. August wechselt er von der Evangelischen Kirchengemeinde Dortelweil ins Geistliche Zentrum.

Das Thema Spiritualität begleitet den Pfarrer schon lange. „Inspiriert hat mich die gelebte Spiritualität, die ich während meines Auslandsstudiums 2006 in Jerusalem an der Dormitio Abtei erlebt habe. Durch die Stundengebete und Geistliche Begleitung vonseiten des Abtes des Klosters erhielt ich einen Zugang zur benediktinischen Spiritualität.“

Als wissenschaftlicher Assistent an der Theologischen Fakultät Leipzig war Johannes Misterek zuständig für die Geistliche Begleitung Theologiestudierender.

„Mein Engagement und meine Begabung, Menschen auf ihrem je eigenen Lebens- und Glaubensweg geistlich zu begleiten, führte mich letztlich in das Gemeindepfarramt.

Seitdem haben sich die Themen Spiritualität und Geistliche Begleitung zu einem beständigen Schwerpunkt entwickelt.“ Johannes Misterek ist Geistlicher Begleiter und ausgebildeter Exerzitienbegleiter.

Die Ökumene spielt für Pfarrer Misterek eine hervorgehobene Rolle. „Meine Frau ist katholische Theologin im Lehramt am Gymnasium in Bad Vilbel. Unser konfessionsverbindendes Miteinander ist für mich eine tiefe Bereicherung.

Und unsere drei Kinder wachsen mit den Glaubensschätzen beider Kirchen auf. Das gegenseitige Verständnis hilft mir, Brücken zwischen den Konfessionen zu bauen, die von beiden Seiten begehbar sind.“

Der Wechsel fühle sich an „wie eine Berufung in der Berufung“. „Über die Kirchengemeinde und darüber hinaus merke ich, dass Menschen auf der Suche sind nach geistlichen Erfahrungen, nach Begleitung.

Hier möchte ich Angebote machen und helfen, eigene Schritte im Gottvertrauen zu gehen.“ Das Zentrum sei dabei eine Ergänzung zur Arbeit in den Kirchengemeinden und Nachbarschaftsräumen.

Gerade in stürmischen Zeiten wie den aktuellen brauche es Orte für den persönlichen Rückzug. „Indem wir Abstand vom Alltagsleben nehmen, können wir uns existentiellen Fragen stellen und Schritte der Veränderung gehen.

Geistliche Zentren bieten Raum für Gebet und Meditation, für Begegnungen und Gespräche über eigene spirituelle Erfahrungen. Sie können helfen die eigene Gottesbeziehung zu klären, sie zu vertiefen, Zweifel zu äußern und Lebendigkeit und Freude Raum zu geben.“

Am vergangenen Samstag, 22. Juni, predigte Pfarrer Oliver Albrecht, Propst für Rhein-Main mit Dienstsitz in Wiesbaden, in der Komturkirche anlässlich des Jahrestreffens der Hessischen Genossenschaft des Johanniterordens.

Bei seinem Besuch der Komturei wies er auf die Bedeutung des Geistlichen Zentrums fĂĽr die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau hin.

Das alles gelingt nur gemeinsam im Team. „Ich freue mich auf die vielfältige Zusammenarbeit mit allen Verantwortlichen innerhalb des Zentrums, des Dekanats und der Johanniter.“

In einem Gottesdienst am Sonntag, 30. Juni, ab 12 Uhr wird Pfarrer Johannes Misterek in der Komturkirche Nieder-Weisel in seinen Dienst am Geistlichen Zentrum der Johanniter Nieder-Weisel im Evangelischen Dekanat Wetterau eingefĂĽhrt.