NEWS

Die spätgotische Pfarrkirche in Reichelsheim: Historische Aufnahmen aus dem Walbe-Archiv

So sah Heinrich Walbe die Evangelische Kirche in Reichelsheim.

Das Taufbecken aus Lungenstein stand zur Zeit von Heinrich Walbe vor der Kirche.

Im Chor ist eine Ausmalung vom Ende des 15. Jahrhunderts erhalten, hier die Anbetung der Heiligen Drei Könige.

Blick auf den Friedhof.

In den späten 80er Jahren wurde die dringend notwendige Renovierung der Evangelischen Kirche in Reichelsheim durchgeführt.

WETTERAUKREIS. - Heinrich Rudolf Walbe war Architekt, Hochschullehrer, Denkmalpfleger und Baubeamter. 1865 in Niederschlesien geboren, war er ab 1903 Denkmalpfleger der Provinz Oberhessen. Mit seiner Kamera zog Walbe los und hielt das Leben in der westlichen Wetterau fest.

Eine Vielzahl seiner Bilder ist im Walbe-Archiv erhalten geblieben und gehört zu den wertvollsten Schätzen des Wetterauer Medienzentrums. Einige der Bilder, die zwischen 1903 und 1932 entstanden sind, präsentieren wir in den nächsten Wochen.

Heute zeigen wir historische Aufnahmen aus Reichelsheim

In Reichelsheim fotografiert Walbe die Evangelische Pfarrkirche und den dazugehörigen Friedhof. Die Evangelische Pfarrkirche, ehemals St. Laurentius, ist wie die meisten Kirchen im Ortsmittelpunkt von Reichelsheim verortet. Der spätgotische Bau hat einen an der Längsseite leicht versetzten Turm, der über einen Wehrgang und einen steinernen achtseitigen Spitzhelm verfügt.

In der Denkmaltopographie des Wetteraukreises heißt es: „Das dreijochige Langhaus ist trotz des Fehlens einer eigenständigen Belichtung des Hauptschiffes aufgrund der prägnanten Scheidewände zu den beiden Seitenschiffen als Basilika und nicht als Halle zu charakterisieren. Der Nordseite des Chores schließt sich eine Sakristei an.

Sie ist in einem äußeren Eckstein inschriftlich 1485 datiert. Vielleicht ist damit auch das Baudatum der Kirche insgesamt angegeben. Im Chor ist eine Ausmalung von Ende des 15. Jahrhunderts erhalten, an den Wänden ist die Anbetung der Heiligen Drei Könige sowie der Heilige Christophorus dargestellt, im Gewölbe Sterne, Evangelistensymbole und allegorische Köpfe. Im Chor ist ferner ein romanisches Taufbecken aus Lungenstein aufgestellt.“

Zur Zeit von Heinrich Walbe war der Stein noch außerhalb der Kirche postiert. 1987 erfolgte die grundlegende Renovierung der Kirche, und sie erstrahlt in einem Glanz, wie sie Heinrich Walbe sicherlich nicht gekannt hat.

Die Denkmaltopographie gibt es jetzt auch im Internet unter www.denkxweb.de und ist somit für jedermann zugänglich.