IG BAU will höheren Kontrolldruck gegen Lohn-Preller im Wetteraukreis
Mindestlohn-VerstöĂe: GieĂener Zoll leitete 127 Verfahren gegen Firmen einWETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Mindestlohn-Prellerei aufgedeckt: Das Hauptzollamt GieĂen, das auch fĂŒr den Wetteraukreis zustĂ€ndig ist, hat im vergangenen Jahr 127 Ermittlungsverfahren eingeleitet, weil Unternehmen entweder den gesetzlichen Mindestlohn oder bestehende Branchenmindestlöhne unterschritten, gar nicht oder zu spĂ€t gezahlt haben.
Als Folge der kriminellen Praktiken wurden rund 165.000 Euro Verwarnungs- und BuĂgelder verhĂ€ngt. Das teilt die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit.
Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf eine Erhebung des Bundesfinanzministeriums fĂŒr den Bundestagsabgeordneten Bernhard Daldrup (SPD), der auch Mitglied im Finanzausschuss des Parlaments ist.
Zum Vergleich: 2021 leitete das Hauptzollamt GieĂen insgesamt 113 Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen des Betrugs und der Trickserei bei Mindestlöhnen ein. Die Höhe der Verwarn- und BuĂgelder lag bei rund 539.000 Euro.
âAuch wenn sich der ĂŒberwiegende Teil der Unternehmen gesetzestreu verhĂ€lt: Insbesondere auf dem Bau gibt es immer wieder âschwarze Schafeâ.
So hat die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamts GieĂen im vergangenen Jahr allein 25 Verfahren wegen MindestlohnverstöĂen auf Baustellen eingeleitetâ, so Peter Manns.
FĂŒr den Bezirksvorsitzenden der IG BAU Hessen-Mitte sind die Ermittlungsverfahren nur die âSpitze des Eisbergsâ. Die tatsĂ€chlichen Zahlen dĂŒrften, so die EinschĂ€tzung von Peter Manns, weitaus höher sein. âDie Zahl der Mindestlohn-Kontrollen ist zu niedrig.
Das Risiko, erwischt zu werden, ist fĂŒr MindestlohnbetrĂŒger viel zu gering. Hier muss es einen stĂ€rkeren Kontrolldruck geben. Deshalb sollte der Zoll auch im Wetteraukreis noch mehr PrĂ€senz zeigen. DafĂŒr ist allerdings entscheidend, dass die FKS zusĂ€tzliches Personal bekommtâ, so der Bezirksvorsitzende.