NEWS

Wetteraukreis lÀsst sich pro Jahr 4.020 Tonnen Schokolade schmecken

Der „Ohren-Biss“ als Klassiker beim Anknabbern von Schoko-Hasen. Ob Nervennahrung oder Heißhunger:Schokolade ist sĂŒĂŸe VerfĂŒhrung und schmeckt. Jetzt will die Gewerkschaft NGG denen, die Schoko-Hasen, Pralinen, Schoko-Riegel & Co. produzieren, die Löhne versĂŒĂŸen. Foto: Tobias Seifert / NGG

Mehr Schoko-Hunger auf Osterhasen als auf WeihnachtsmĂ€nner + + + Gewerkschaft NGG will in der SĂŒĂŸwarenindustrie die Löhne „nachsĂŒĂŸen“

WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Der Schoko-Hunger ist enorm – gerade zu Ostern: 4.020 Tonnen Schokolade haben die Menschen im Wetteraukreis zuletzt im Jahr gegessen – rein statistisch.

Denn der „Schoko-Hunger“ lĂ€sst sich wiegen: 12,9 Kilogramm pro Kopf pro Jahr – von jung bis alt. „Das macht fĂŒr jeden rund zweieinhalb Tafeln Schokolade pro Woche. NatĂŒrlich sind da auch Pralinen, Osterhasen oder WeihnachtsmĂ€nner aus Schokolade mit dabei.

Übrigens ist der Schoko-Hase beliebter: Er hat den Weihnachtsmann bei der Produktion in den Schokoladenfabriken lĂ€ngst ĂŒberholt“, sagt Andreas Kampmann von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-GaststĂ€tten.

Die NGG sorgt in der SĂŒĂŸwarenindustrie dafĂŒr, dass die Arbeitsbedingungen stimmen. „Dazu gehört vor allem auch der Lohn. Den mĂŒssen die Arbeitgeber jetzt allerdings deutlich nachsĂŒĂŸen“, so Andreas Kampmann von der NGG Nord-Mittelhessen.

Die Gewerkschaft fordert fĂŒr die BeschĂ€ftigten in der SĂŒĂŸwarenindustrie jetzt ein Lohn-Plus. „Denn die hohe Inflation liegt allen schwer im Magen. Die verdaut man auch nicht besser, wenn man tagsĂŒber oder in Nachtschichten leckere Sachen produziert“, sagt NGG-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Andreas Kampmann.

Wer in der Produktion am Band steht oder im Lager arbeitet, soll 500 Euro mehr pro Monat bekommen, fordert die NGG. „Und fĂŒr alle, die heute schon weiter oben auf der Lohnleiter stehen, mĂŒssen 400 Euro im Monat dazukommen. Ziel ist ein Lohn-Plus mit ‚sozialem Augenmaß‘.

Deshalb ist es auch wichtig, in schmalere LohntĂŒten mehr reinzupacken“, so Andreas Kampmann. Auch Azubis in der SĂŒĂŸwarenindustrie sollen profitieren: FĂŒr sie fordert die NGG 200 Euro mehr AusbildungsvergĂŒtung pro Monat und zusĂ€tzlich noch ein „Ticket-Geld“: eine Fahrtkostenpauschale von 50 Euro.

Dabei geht es lĂ€ngst nicht nur um die BeschĂ€ftigten in der Schokoladenherstellung. Vom Marzipan bis zum Eis, von Weingummis ĂŒber Salzstangen bis zu Chips: „Zu den Produkten der SĂŒĂŸwarenindustrie gehören auch Kekse & Co.

Dahinter steckt eine starke Branche mit gewaltigen UmsĂ€tzen und großen Namen wie Ferrero, Storck, Lindt, Haribo oder Bahlsen“, sagt Andreas Kampmann.

Die Gewerkschaft NGG werde Mitte April zum ersten Mal seit langem wieder mit allen „Genuss-Giganten“ am Tariftisch sitzen und bundesweit ĂŒber die Löhne in der SĂŒĂŸwarenindustrie verhandeln.

Vorher rĂ€umt Kampmann allerdings noch mit einem GerĂŒcht auf: „Nein, WeihnachtsmĂ€nner, die im Regal geblieben sind, werden nicht zu Osterhasen eingeschmolzen. Das sind Saisonartikel, die immer aus frisch hergestellter Schokoladenmasse produziert werden.“