Wetteraukreis lÀsst sich pro Jahr 4.020 Tonnen Schokolade schmecken
![](typo3temp/_processed_/f/7/csm_Schoko-Hunger_Osterhasen_N_01_5303982f88.jpg)
Der âOhren-Bissâ als Klassiker beim Anknabbern von Schoko-Hasen. Ob Nervennahrung oder HeiĂhunger:Schokolade ist sĂŒĂe VerfĂŒhrung und schmeckt. Jetzt will die Gewerkschaft NGG denen, die Schoko-Hasen, Pralinen, Schoko-Riegel & Co. produzieren, die Löhne versĂŒĂen. Foto: Tobias Seifert / NGG
WETTERAUKREIS / FRIEDBERG. - Der Schoko-Hunger ist enorm â gerade zu Ostern: 4.020 Tonnen Schokolade haben die Menschen im Wetteraukreis zuletzt im Jahr gegessen â rein statistisch.
Denn der âSchoko-Hungerâ lĂ€sst sich wiegen: 12,9 Kilogramm pro Kopf pro Jahr â von jung bis alt. âDas macht fĂŒr jeden rund zweieinhalb Tafeln Schokolade pro Woche. NatĂŒrlich sind da auch Pralinen, Osterhasen oder WeihnachtsmĂ€nner aus Schokolade mit dabei.
Ăbrigens ist der Schoko-Hase beliebter: Er hat den Weihnachtsmann bei der Produktion in den Schokoladenfabriken lĂ€ngst ĂŒberholtâ, sagt Andreas Kampmann von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-GaststĂ€tten.
Die NGG sorgt in der SĂŒĂwarenindustrie dafĂŒr, dass die Arbeitsbedingungen stimmen. âDazu gehört vor allem auch der Lohn. Den mĂŒssen die Arbeitgeber jetzt allerdings deutlich nachsĂŒĂenâ, so Andreas Kampmann von der NGG Nord-Mittelhessen.
Die Gewerkschaft fordert fĂŒr die BeschĂ€ftigten in der SĂŒĂwarenindustrie jetzt ein Lohn-Plus. âDenn die hohe Inflation liegt allen schwer im Magen. Die verdaut man auch nicht besser, wenn man tagsĂŒber oder in Nachtschichten leckere Sachen produziertâ, sagt NGG-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Andreas Kampmann.
Wer in der Produktion am Band steht oder im Lager arbeitet, soll 500 Euro mehr pro Monat bekommen, fordert die NGG. âUnd fĂŒr alle, die heute schon weiter oben auf der Lohnleiter stehen, mĂŒssen 400 Euro im Monat dazukommen. Ziel ist ein Lohn-Plus mit âsozialem AugenmaĂâ.
Deshalb ist es auch wichtig, in schmalere LohntĂŒten mehr reinzupackenâ, so Andreas Kampmann. Auch Azubis in der SĂŒĂwarenindustrie sollen profitieren: FĂŒr sie fordert die NGG 200 Euro mehr AusbildungsvergĂŒtung pro Monat und zusĂ€tzlich noch ein âTicket-Geldâ: eine Fahrtkostenpauschale von 50 Euro.
Dabei geht es lĂ€ngst nicht nur um die BeschĂ€ftigten in der Schokoladenherstellung. Vom Marzipan bis zum Eis, von Weingummis ĂŒber Salzstangen bis zu Chips: âZu den Produkten der SĂŒĂwarenindustrie gehören auch Kekse & Co.
Dahinter steckt eine starke Branche mit gewaltigen UmsĂ€tzen und groĂen Namen wie Ferrero, Storck, Lindt, Haribo oder Bahlsenâ, sagt Andreas Kampmann.
Die Gewerkschaft NGG werde Mitte April zum ersten Mal seit langem wieder mit allen âGenuss-Gigantenâ am Tariftisch sitzen und bundesweit ĂŒber die Löhne in der SĂŒĂwarenindustrie verhandeln.
Vorher rĂ€umt Kampmann allerdings noch mit einem GerĂŒcht auf: âNein, WeihnachtsmĂ€nner, die im Regal geblieben sind, werden nicht zu Osterhasen eingeschmolzen. Das sind Saisonartikel, die immer aus frisch hergestellter Schokoladenmasse produziert werden.â