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Ehemalige Kita in Rosbach v.d. Höhe wird fĂŒr FlĂŒchtlingsunterbringung vorbereitet

Insgesamt 30 PlĂ€tze fĂŒr GeflĂŒchtete wird der Wetteraukreis in der ehemaligen Kita in der BrĂŒder-Grimm-Straße schaffen. Foto: Pressedienst Wetteraukreis

WETTERAUKREIS / ROSBACH. - Die ehemalige KindertagesstĂ€tte BrĂŒder-Grimm in Ober-Rosbach soll bald als Unterkunft fĂŒr FlĂŒchtlinge genutzt werden.

Die Stadt Rosbach v.d. Höhe hat dem Kreis das GebĂ€ude zur VerfĂŒgung gestellt – nicht zuletzt, um keine stĂ€dtischen FlĂ€chen wie Sporthallen oder BĂŒrgerhĂ€user beanspruchen zu mĂŒssen.

Insgesamt 30 PlĂ€tze wird der Wetteraukreis in dem rund 500 Quadratmeter großen GebĂ€ude in der BrĂŒder-Grimm-Straße schaffen. „Die AbwĂ€gung bei der Standortfrage ist uns allen nicht leichtgefallen.

FĂŒr die stĂ€dtischen Gremien und die Stadtverwaltung war schlussendlich entscheidend, dass Vereinsleben und Angebote in den Sporthallen, in der Adolf-Reichwein-Halle und im BĂŒrgerhaus nicht eingeschrĂ€nkt werden“, sagt BĂŒrgermeister Steffen Maar. Der Beschluss in der Stadtverordnetenversammlung wurde von allen Fraktionen mitgetragen.

Die Belegung der Unterkunft soll so schnell wie möglich, voraussichtlich bereits im MĂ€rz, erfolgen. Zuvor sind noch einige kleinere Umbaumaßnahmen notwendig, etwa im SanitĂ€rbereich.

Zudem soll ein Sichtschutz zwischen dem GebĂ€ude und dem angrenzenden Spielplatz angebracht werden. Die FlĂŒchtlinge aus weltweiten Krisengebieten werden sozialarbeiterisch von der Stadt Rosbach v.d. Höhe betreut.

Landrat Jan Weckler bedankt sich bei BĂŒrgermeister Maar fĂŒr die reibungslose Zusammenarbeit bei der Schaffung weiterer PlĂ€tze. „Die Lage bei der FlĂŒchtlingsunterbringung ist bundesweit weiterhin sehr angespannt, Kommunen und Landkreise stehen am Rande ihrer Möglichkeiten. Umso wichtiger ist es, als kommunale Ebene an einem Strang zu ziehen“, so Landrat Weckler und BĂŒrgermeister Maar.

Rund 4.900 GeflĂŒchtete im vergangenen Jahr

Im vergangenen Jahr wurden dem Wetteraukreis rund 4.900 FlĂŒchtlinge zugewiesen. Im Vergleich zur sogenannten „FlĂŒchtlingskrise“ im Jahr 2015 ist das fast eine Verdopplung: Damals wurden insgesamt 2.506 Personen aufgenommen. Im Vergleich zu 2021 haben sich die Zuweisungszahlen sogar verachtfacht.

Allein 2022 hat der Wetteraukreis rund 900 zusĂ€tzliche PlĂ€tze fĂŒr GeflĂŒchtete geschaffen, weitere kommen im ersten und zweiten Quartal 2023 hinzu. Weder auf dem Wohnungsmarkt noch in kreiseigenen Liegenschaften gibt es derzeit weitere Möglichkeiten, die auch kurzfristig zur VerfĂŒgung stehen.

Vor diesem Hintergrund hat der Kreisausschuss bereits Mitte Oktober auch formal festgestellt, dass sich der Kreis in einer „Notsituation“ befindet.