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Sternendeuter Dr. Peter Traub zum Jahresauftakt mit dreifachem „Erbach-Helau“

Neujahrsempfang der Odenwälder Kreisstadt Erbach erstmals auf dem festlich illuminierten Marktplatz.

Bürgermeister Dr. Peter Traub wagte einen Blick in die Sterne und erwartet trotz „rumpeligem Jahr“ Zuversicht.

Musikalisch stimmte die Lauerbacher Dorfkapelle ein auf das neue Jahr 2020.

Auch der Nachtwächter der Hans-von-der-Au-Gruppe verkündete Zuversicht für jeden neuen Tag des neuen Jahres.

Kinder der Hans-von-der-Au-Gruppe begrüßten das neue Jahr mit lustigen Gedichten und Neujahrsbrezeln, während ...

... die Tanzgruppe des Vereins alte, zum Jahreswechsel ...

... übliche Gesinde-Tänze aufführte. Fotos: mk-Presse

Neujahrsempfang: Ein „rumpeliges Jahr“ sieht der Erbacher Bürgermeister beim Blick in die Sterne voraus und verkündet dennoch Zuversicht: „Wir bewahren die Lebensfreude und das, was den Odenwald stark macht, den Zusammenhalt“

ERBACH. - Die Sterne verheißen Unruhe. Das verkündete Dr. Peter Traub rund 300 Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die der städtischen Einladung zum Neujahrsempfang gefolgt waren.

Erstmals hatte der Bürgermeister der Odenwälder Kreisstadt auf den Marktplatz eingeladen.

Hier bot die zur jüngsten Erbacher Schlossweihnacht erstmals installierte festliche Illumination ein Ambiente mit Strahlkraft.

„Rumpeliges Jahr“, mit vielen Veränderung

Weniger leuchtend allerdings das von Dr. Traub in einer ebenso launigen wie humorvollen Neujahrsansprache in Aussicht gestellte „rumpelige Jahr“, das – glaubt man der Horoskopie – mit vielen Veränderung aufwarte.

„So wie die Sterne in diesem Jahr stehen, stehen sie nur alle viele hundert Jahre.“

Ab März regiere der Mond, „und Mondjahre sind immer sehr unruhig und mit vielen Veränderungen behaftet, ja unkontrollierbar. Da können wir uns auf Einiges gefasst machen“, sagte der Rathauschef.

Nachwehen zur Marktplatzsanierung

Ob damit unausgesprochen die Nachwehen zum sanierten Ort des Geschehens, dem Marktplatz, als neues „autofreies Wohnzimmer“ der Erbacher, gemeint waren, verriet der Bürgermeister nicht.

Angesichts der jüngst von der Stadt an die WI-Bank zurückgezahlten Fördergelder in Höhe von 650.000 Euro und damit verbundener Regressforderungen an seinen Amtsvorgänger Harald Buschmann allerdings eine durchaus denkbare Variante.

„Während wir hier stehen, treffen sich Saturn und Pluto im Steinbock. Das gab's zuletzt im Jahr 1518, und da waren einige von Ihnen noch in der Volksschule“, scherzte das Stadtoberhaupt.

„Damals war Einiges los, das Europa verändert hat“

„Damals war Einiges los. In dieser Zeit begann die Reformation, und das war ja wirklich etwas, das Europa verändert hat.“

Eine kleine, allerdings nur ähnliche Sternkonstellation habe es 1968 gegeben, und was selbst damals los war, wisse man ja noch sehr gut: „Lange Haare und wilde Musik.“

So sei er gespannt, was dieses Jahr bringen werde, sagte Peter Traub.

Weniger an lange Haare und wilde Musik anknüpfend, vielmehr an sanftere Töne dachte er wohl bei seiner Ankündigung für kommenden März: Die Neugestaltung eines neuen, weiteren „Wohnzimmers“, der Orangerie am Lustgarten. „Dann soll alles fertig sein.“

„Dann kommen wir richtig in Bewegung“

Wenn es dann noch eine kleine Bühne, beispielsweise für Platzkonzerte, im Lustgarten geben werde, „dann kommen wir richtig in Bewegung“, ganz im Sinne der städtischen Ausrichtung „Lebendiges Erbach - die Familienstadt“.

Lob zollte der Bürgermeister engagierten Bürgern, die gerade mit dem Brainstorming und Planen für ihre lebendige Stadt begonnen hätten.

Sechs Themenbereiche wie Kultur, Jugend, Belebung der Geschäftsstraßen, Sport und Freizeit stehen auf deren Agenda.

Dazu sind weitere Mitstreiter und -Denker höchst willkomen. Infos dazu gibt es direkt im Rathaus oder im Internet unter: www.lebendigeserbach.de.

„Lassen Sie uns die Zuversicht bewahren“

„Lassen Sie uns bei aller vielleicht aufkommenden Unruhe die Zuversicht bewahren“, bat der Bürgermeister seine Mitbürgerinnen und Mitbürger.

„Wir bewahren die Lebensfreude, genießen einen autofreien Marktplatz, und lassen Sie uns, trotz aller Unterschiedlichkeiten, die wir haben, immer freundlich und zugewandt miteinander umgehen. Lassen Sie uns das bewahren, was den Odenwald stark macht, und das ist der Zusammenhalt.

Wenn wir zusammenhalten und gemeinsam an interessanten Zielen und Projekten arbeiten, dann können wir alles schaffen, sogar Hochdeutsch!“

„Zukunft braucht Herkunft“

Dank sagte Traub der Lauerbacher Dorfkapelle und der Hans-von-der-Au-Gruppe, die den Neujahrsempfang mitgestalteten. „Sie stehen für ein ganz starkes Stück Heimat. Das ist wichtig, denn Zukunft braucht Herkunft.“

Und das verkörperten diese beiden Gruppen in vorbildlicher Weise ebenso wie ein weiterer Erbacher Verein, der CV Ulk, der in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen feiert.

Hier kündigte der Bürgermeister gleich das nächste Highlight auf dem Marktplatz an: „In vier Wochen wollen die Fastnachtsjecken versuchen, das Rathaus zu erstürmen.“ Ein finales, dreifaches „Erbach-Helau“ gab dazu schon jetzt die Ermunterung.