Respektvolle Worte im Blick auf insgesamt 215 Jahre Beschäftigung im öffentlichen Dienst
Acht Arbeitsjubilarinnen und- jubilare der Kreisverwaltung ernten Lob und Anerkennung + + + Uwe Leisentritt vier Jahrzehnte dabeiODENWALDKREIS. - Beim Zusammentreffen einer illustren Runde an Führungskräften, Abteilungs- und Ressortleitern, die sich mit Landrat Frank Matiaske, dem Kreisbeigeordneten Dr. Michael Reuter, der Personalratsvorsitzenden Britta Bönsel und der Gleichstellungsbeauftragten Petra Karg in der letzten November-Woche standen nicht etwa Beratungen über die ganz großen Themen oder Entscheidungen des Odenwaldkreises auf der Agenda, wie Außenstehende hätten vermuten können. Nein – die Versammlung widmete sich gleich acht Dienstjubilarinnen und -jubilaren, die auf insgesamt 215 Beschäftigungsjahre in der Kreisverwaltung zurückschauten.
Frank Matiaske begann die Begrüßung zur Feierstunde in den Räumen Falkirk/Odenwald im Landratsamt in Erbach mit der Erinnerung an die eigenen beruflichen Anfänge „vor 33 Jahren“ und löste damit eine Reihe weiterer und ebenso heiterer Bemerkungen aus jenem Kreis aus. Da kam reichlich „Historisches“ zur Sprache, das – am heutigen Stand der (Kommunikations-)Technik gemessen – schlicht nicht mehr vorstellbar erscheint.
Wie war das zum Beispiel mit den (wehe, wenn nicht lupenrein lesbar!) fein säuberlich mit Handschrift ausgefüllten Karteikarten in den für fast jedermann zugänglichen Karteikästen im saalgroßen Einwohnermeldeamt? Und welch geradezu gigantischen Fortschritt hatte einst die Kugelkopf-Schreibmaschine markiert?
Auch im Zeitalter von E-Mail und Smartphone biete eine Dienstzeit von 25 oder gar 40 Jahren genug Anlass für einen Blick sowohl in die Vergangenheit als auch dafür sich Gedanken über die individuelle Biografie und Lebens- wie Arbeitsinhalte zu machen, sagte der Landrat, ehe er auf die Werdegänge der Jubilare einging und ihnen die entsprechenden Urkunden sowie einen Blumenstrauß überreichte.
Kreisbeigeordneter Dr. Reuter schloss sich den Glückwünschen Matiaskes an. Er dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für treue Dienste im Interesse des Kreises und der Bevölkerung. Lob für vertrauensvolle Zusammenarbeit und anerkennende Worte für die Leistungen der Kolleginnen und Kollegen begleiteten die Übergabe von Präsenten durch Britta Bönsel und Petra Karg.
Seit vier Jahrzehnten im öffentlichen Dienst ist der Verwaltungsoberrat Uwe Leisentritt (Beerfelden). Mitte der Siebzigerjahre hatte er seine Bundeswehrzeit absolviert und danach als Finanzanwärter beim Finanzamt Darmstadt seine berufliche Laufbahn begonnen. Sie führte ihn 1980 zum Finanzamt in Michelstadt.
1984 erfolgte die Berufung ins Beamtenverhältnis auf Lebenszeit, ehe Leisentritt 1985 nochmals nach Darmstadt wechselte, wo er unter anderem Aufgaben als Konzernprüfer wahrzunehmen hatte. Im Jahr 2007 sah sich der Finanzfachmann zum Odenwaldkreis abgeordnet und versetzt, um hier die Leitung des Revisionsamtes zu übernehmen.
Die nachfolgend aufgeführten sieben Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sind seit 25 Jahren in der öffentlichen Verwaltung tätig:
Ariane Breunig (Erbach), heute Amtfrau in der Amtlichen Jugendhilfe (Jugendamt), startete 1991 ins Berufsleben mit der Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten beim Odenwaldkreis. Von 1993 bis 1996 Inspektoranwärterin, wurde sie dann ins Beamtenverhältnis auf Probe, 1999 auf Lebenszeit berufen.
Dem zwischenzeitlichen Einsatz im Büro des Landrats folgte 2001 der Wechsel zum Jugendamt. Auch während Elternzeiten hielt sie Verbindung zur Dienststelle und Teilzeitbeschäftigungen aufrecht, so dass sie zu Anfang 2016 zu den Aufgaben in der Amtlichen Jugendhilfe zurück finden konnte.
Im Bereich Dorf- und Regionalentwicklung wurde die Verwaltungsangestellte Silke Fechner (Reichelsheim) 1991 im damals dem Land Hessen zugeordneten Amt für Landwirtschaft und Landentwicklung Reichelsheim eingesetzt. Ein Jahr später wechselte sie in die Abteilung Förderung.
Nachdem die als Landwirtschaftsamt bekannte Behörde zunächst (2001) der Landratsamts-Hauptabteilung Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz zugeordnet wurde, war dort auch (ab 2003) Fechners Arbeitsplatz. Seit 2005, nun in der im Rahmen der Kommunalisierung neu bezeichneten Hauptabteilung Landwirtschaft, Veterinärwesen und Verbraucherschutz (LRVV), ist die Angestellte auf den Gebieten Landschaftspflege und Naturschutz tätig.
Die ersten Schritte in den öffentlichen Dienst führten den Diplom-Pädagogen Wilfried Hanssmann (Groß-Umstadt) in die Caritas-Sozial- und Lebensberatunggstelle in Reutlingen und 1992 in die psychosoziale Beratungsstelle beim Caritasverband Ludwigsburg. Fünf Jahre später wechselte er zu einer Drogentherapie-Einrichtung in Darmstadt und im Jahr 2000 zum Jugendamt des Odenwaldkreises in die Erziehungsberatung.
Sachgebiete der Unteren Naturschutzbehörde des Odenwaldkreises bilden den Wirkungsbereich des Geographen (Magister Artium) von Ralf Klein (Brombachtal). Er absolvierte 1982/83 seinen Zivildienst in der Werkstätte für Behinderte Rhein-Main in Rüsselsheim, bevor er das Fach Geographie an der Technischen Hochschule studierte. Seit 1992 vertraut der Odenwaldkreis auf sein Engagement und seine Fachkenntnisse.
Diplom-Ingenieur Willi Petersik (Mossautal) kam Anfang der Neunzigerjahre als Sachbearbeiter in die Abteilung Bauaufsicht des Kreisbauamtes. Seine weitere berufliche Laufbahn verzeichnet für die Jahre 1999/2000 das erfolgreiche Absolvieren eines Weiterbildungsstudiums „Umweltschutz im Bauwesen“, für 2008 die Übernahme der Vertretung in der Abteilungsleitung für Bauaufsicht, Bauleit- und Regionalplanung sowie Denkmalschutz.
2012 übertrug der Kreis an Petersik die fachliche Leitung der Bauaufsicht, zudem wurde er zur Fachkraft für Arbeitssicherheit für die Kreisverwaltung und den Eigenbetrieb Bau- und Immobilienmanagement (Bimo) bestellt. 2014/2015 absolvierte er den Ausbildungs-Fernlehrgang „Fachkraft für Arbeitssicherheit“ mit Erfolg.
Die Verwaltungsfachwirtin Christiane Weber (Michelstadt) nahm 1991 beim Odenwaldkreis die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten auf. Die Übernahme ins Angestelltenverhältnis erfolgte mit dem Einsatz in der Erziehungsberatungsstelle ab 1994. In der Zeit von 1996 bis 1998 absolvierte sie den Fortbildungslehrgang zur Verwaltungsfachwirtin.
Dienst-Stationen in der Kreisverwaltung lagen von 2000 bis 2003 im Jugendamt (Amtliche und Wirtschaftliche Jugendhilfe), bis 2004 im Bereich Amtsvormundschaft. Sechs Jahre war Weber stellvertretende Kassenleiterin in der Finanzabteilung. Seit 2010 liegt ihr Tätigkeitsfeld im Ressort Revisionsamt.
Amtfrau Simone Werner (Breuberg) war in der Zeit von 1991 bis 1994 Inspektoranwärterin beim Magistrat der Stadt Darmstadt. Dort wurde sie im Sozialamt ins Beamtenverhältnis auf Probe übernommen; 1998 erfolgte die Berufung ins Beamtenverhältnis auf Lebenszeit.
Von 1999 an arbeitete sie als Koordinatorin eines Regionalteams in der allgemeinen Sozialhilfe, ab 2005 in der ARGE Darmstadt als Teamleiterin, ab 2012 als Bereichsleiterin auf dem Gebiet Existenzsicherung. Seit drei Jahren obliegt Simone Werner die koordinierende Teamleitung im Kommunalen Job-Center des Odenwaldkreises.