NEWS

AWO-Engagement als Stütze der sozialen Infrastruktur

Die Aktivitäten des vergangenen Jahres wurden noch einmal beleuchtet bei der AWO-Kreiskonferenz. Foto: Ernst Schmerker

MICHELSTADT. - In einem schwieriger gewordenen Umfeld hat die Arbeiterwohlfahrt Odenwaldkreis im abgelaufenen Jahr mit einer gelungenen Mischung aus Professionalität und Ehrenamtlichkeit das soziale Angebot in der Region weiter gefestigt.

Freiwillige Helfer in den sieben Ortsvereinen und 73 qualifizierte hauptamtliche Mitarbeiter haben dazu beigetragen, dass viele Menschen Hilfe und Unterstützung in diversen Lebensbereichen erfahren durften.

Ihr auf Gemeinnützigkeit fußender Beitrag war maßgebend für die gute soziale Infrastruktur in den Städten und Gemeinden der Odenwaldregion. Dies belegten am Freitag die auf der Kreiskonferenz im Mehrgenerationenhaus vom Kreisvorsitzenden Dr. Michael Reuter und Geschäftsführer Oliver Hülserman vorgelegten Jahresberichte.

Eines guten Zuspruchs erfreute sich das an der Kellereibergstraße gelegene Mehrgenerationenhaus mit Familienzentrum, Familienbildungsstätte, Kindertagespflege und diversen Beratungsinstanzen.

Regelmäßig fanden dort Kurse, Veranstaltungen, Seminare, Schulungen, Qualifizierungsmaßnahmen und offene Treffs statt. An 59 Kursangeboten nahmen 900 Personen mit 642 Teilnehmern in den Bereichen „Babys, Kinder und Jugend“, 151 bei „Erziehung und Bildung“ und 107 bei „Erwachsene und Eltern“ teil.

Ziel war eine weitere Optimierung der familiären Lebensqualitäten, gemessen an gesellschaftlichen und familiären Entwicklungen und die Sicherung individueller Chancen aller Kinder und ihrer Angehörigen jedweden Alters, bezogen auf Bildung, Ökonomie, Work-life-Balance und Gesundheit.

Großer Beliebtheit erfreuten sich multikulturelle Veranstaltungen und Angebote in Ferienzeiten. In der vom Jugendamt finanzierten Kindertagespflege wurden 59 Buben und 59 Mädchen in die Obhut von 48 Tagespflegersonen vermittelt.

Von 43 Familien wurden 331 Hausbesuche mit einer Gesamtstundenzahl von 687 der Familien-Hebammen in Anspruch genommen.

Offene Angebote gab es bei Kinderfilmtreffs, Basteln, Experimentieren mit der Gruppe „Art Artistica“, der „Christlichen Teestube“, dem Klub kreativer Frauen und der Gruppierung für ältere Menschen ab 60, die gerne Karten spielen, handarbeiten oder Tagesausflüge unternehmen.

Monatlich trafen sich die Selbsthilfegruppen Epilepsie, Prostatakrebs und Schlaganfall. In 26 Trennungs- und Scheidungsangelegenheiten mussten 188 Arbeitsstunden aufgewendet werden.

Bei der Eltern-Kind-Kurberatung waren in belastenden Lebenssituationen von zwanzig Anfragen achtzehn erfolgreich. Im Bereich Schwangerschaftskonflikt wurden von dreiunddreißig Ratsuchenden häufig soziale Probleme, Überschuldung und Arbeitslosigkeit genannt.

Die Hälfte der hilfesuchenden Frauen war ledig oder getrennt lebend. Mobile Jobberatungen fanden in Reichelsheim, Höchst, Bad König und im Gesundheitszentrum Oberzent statt. Von 298 Mandanten bei der Schuldner- und Insolvenzberatung befanden sich 120 im Leistungsbezug.

Neunzig Bescheinigungen über das Scheitern des außergerichtlichen Vergleichsversuchs wurden erteilt, 81 Insolvenzverfahren eröffnet und 89 Insolvenzverfahren erfolgreich abgeschlossen.

An der für Kinder und Jugendliche angebotenen Arbeitsgemeinschaft „Klettern“ gab es dreizehn Teilnehmer. Acht Veranstaltungen des Kinder-Film-Treffs besuchten 81 Kinder, an den Ferienspielen nahmen 228 Heranwachsende teil.

Unterstützt durch die Stadt Michelstadt wurden im AWO Mehrgenerationenhaus diverse Ferien- und Freizeitangebote initiiert. Acht Veranstaltungen des Kinder-Film-Treffs besuchten insgesamt 81 Kinder.

Achtundzwanzig Familien und 20 junge Menschen erhielten Unterstützung bei der Bewäl-tigung von Alltagsproblemen. Beim Betreuten Wohnen wurde bei fünf angemieteten Wohnungen die Platzzahl auf neun Personen aufgestockt.

Vier junge Männer davon fanden einen Ausbildungsplatz und somit zurück in die Selbständigkeit. Bei der Heilpädagogischen Tagesstätte fanden sieben psychosozial und schulisch stark belastete Buben Hilfe.

Auf die Lebenswelt von Jugendlichen ausgerichtet und themengerecht aufgebaut war die Schulsozialarbeit. Der Bewegungskindergarten Brombachtal ermöglichte 37 Kindern eine Wissensvermittlung durch Spiel und konkretes Handeln.

Bei der Kommunalen Jugendarbeit für die Stadt Bad König ging es um die Überwindung von sozialen Beeinträchtigungen, doch auch um Hinführung zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und sozialem Engagement.

Von der Jugendgerichtshilfe wurden fünf männliche Teilnehmer zum Besuch eines sozialen Trainingskurses verpflichtet. Eine Hilfsgüterlieferung mit 150 Kleider-Kartons und diversen Pflege- und Hygieneartikel ging an kirchliche Einrichtungen in Litauen. In den sieben Ortsvereinen waren zum Jahresende 451 Mitglieder registriert.

Die Überführung der Altenhilfeeinrichtungen in Brensbach und Michelstadt sowie das Service Wohnen für Senioren in die neugegründete AWO Senioren und Pflege Odenwald gGmbH hatten einen durch Personal- und Sachkosten verursachten Einnahmeminderbetrag von rund 54. 000 Euro zur Folge.

Durch Einsparungen von Sachkosten und der Wiederbelebung von Betreutes Wohnen soll ein ausgeglichenes Ergebnis bis 2020 erzielt werden. Beim Kreisverband wurde mit knapp 9.000 auf der Habenseite ein positiver Jahresabschluss bilanziert.