NEWS

17 Bikern drohen Fahrverbote: Unrühmlicher Spitzenreiter 81 km/h zu schnell

Polizei zieht nach Motorradkontrollen an der Bergstraße und im Odenwaldkreis Bilanz: Weiterfahrt in elf Fällen untersagt

BERGSTRASSE / ODENWALDKREIS. - Drei Monate Fahrverbot, 600 Euro Bußgeld und zwei Punkte in Flensburg drohen einem Motorradfahrer, der am gestrigen Sonntag, 26. Mai, einen Streckenabschnitt der Kreisstraße 211, zwischen Böllstein und Spreng, auf dem maximal 70 km/h gefahren werden dürfen, mit 151 Stundenkilometern passierte.

16 weiteren Bikern drohen ebenfalls Fahrverbote, weil sie auf dieser Strecke sowie auf der Landestraße 3120, zwischen Heppenheim und Mörlenbach, die Geschwindigkeit um mindestens 41 „Sachen“ überschritten.

Insgesamt wurden fast 1200 Motorräder und Autos gemessen. 330 davon überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit.

Weiterhin wurde elf Motorradfahrern wegen manipulierter Auspuffanlagen und dadurch erheblich überschrittener Lautstärke aber auch wegen anderer, gravierender technischer Mängel an den Maschinen, die Weiterfahrt von der Polizei an Ort und Stelle untersagt.

Unterstützt von Kollegen aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg führten Beamte des Polizeipräsidiums Südhessen, Westhessen, Frankfurt und der Hessischen Bereitschaftspolizei in den beiden stark von Motorradfahrern frequentierten Landkreisen umfangreiche Verkehrskontrollen durch.

Das Hauptaugenmerk lag dabei auf Motorrädern, die offensichtlich bauliche Veränderungen aufwiesen. An den Kontrollstellen im Bereich Höchst, der Bundesstraße 460 bei Fürth sowie am „Gumpener Kreuz“ wurden im Laufe des Sonntags 188 Biker und 80 Autofahrer überprüft.

Insgesamt ahndeten die Ordnungshüter hierbei 69 Verkehrsverstöße wegen technischer Veränderungen oder fehlender, vorgeschriebener Ausrüstungsteile, überwiegend Spiegel und Rückstrahler. Diese Verstöße wurden mit Verwarnungsgeldern geahndet.

Im Visier hatten die Polizisten zudem das Streckenverbot für Motorräder am Krähberg zwischen Oberzent-Hetzbach und Schöllenbach. 14 Fahrer hielten sich nicht an dieses Verbot. Es wurden jeweils Verwarnungsgelder ausgesprochen.

Daneben wurden von den Verkehrsfahndern im Rahmen der Kontrollmaßnahmen in Michelstadt und Erbach sowie bei Groß-Umstadt vier Autofahrer unter Drogen- oder Alkoholeinfluss gestoppt. Alle mussten Blutentnahmen über sich ergehen lassen und erwarten nun entsprechende Ermittlungsverfahren.

Kuriosität am Rande: Bei Grasellenbach stoppten zivile Verkehrsfahnder im Rahmen der großangelegten Verkehrskontrollen am Nachmittag „Am Kurpark“ einen 84-jährigen Wagenlenker aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg.

Die Überprüfung des Seniors ergab anschließend, dass ihm die Fahrerlaubnis durch ein Gericht bereits vor vier Jahren entzogen wurde.

Dies hielt den Wagenlenker aber nicht davon ab, den Beamten seinen Führerschein, welchen er längst in amtliche Verwahrung hätte geben müssen, vorzuzeigen. Die Ordnungshüter stellten das Dokument sicher und erstatteten Strafanzeige wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis.