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In Michelstadt versammelt sich vier Tage lang internationale Kompetenz

Bürgermeister Stephan Kelbert (von links) begrüßt die Teilnehmerinnen des internationalen Feldenkrais-Workshops im historischen Rathaus, darunter Katrin Springherr (Deutschland), Marcela Bretschneider (Argentinien), Gastgeberin Petra Marx-Promny und Hildegard Oraze (Österreich). Foto: Feldenkrais Odenwald

Feldenkrais Zentrum Odenwald richtet Workshop für „International Feldenkrais Federation“ aus

MICHELSTADT. - Internationaler ist kaum möglich. Vier Tage lang haben sich von Donnerstag, 14., bis Sonntag, 17. März, Teilnehmerinnen eines internationalen Arbeitskreises der International Feldenkrais Federation (IFF) in Michelstadt getroffen, um an der Weiterentwicklung des Berufsbildes des Feldenkrais Practitioners zu arbeiten. Gastgeber war des Feldenkrais Zentrum Odenwald von Petra Marx-Promny.

Der IFF-Workshop „Competency Profile“ hat in fast zwanzigjähriger Arbeit das Kompetenz Profil des Feldenkrais Practitioners, seine Fähigkeiten und Fertigkeiten, nach einer fünfjährigen Berufserfahrung beschrieben.

Zur Weiterentwicklung des Profils trifft sich die Arbeitsgruppe regelmäßig in unterschiedlichen Ländern. Die Michelstädter Feldenkrais Lehrerin Petar Marx-Promny ist seit drei Jahren Mitglied der Arbeitsgruppe. Nun hat sie ihre Berufskolleginnen in den Odenwald eingeladen.

An der Tagung in Michelstadt haben 13 Feldenkrais Practitioner aus zehn Nationen teilgenommen: Die Gäste kamen aus Argentinien, Australien, USA, Kanada, Frankreich, Niederlande, Belgien, Italien, Österreich und Deutschland. Während des Workshops fand ein vernetzter Austausch mit weiteren Practitionern in aller Welt statt.

Ein Höhepunkt und zugleich Abwechslung von den Arbeitseinheiten bildete der Empfang durch Bürgermeister Stephan Kelbert, der am Freitag (15.März) im historischen Rathaus stattgefunden hat.

Das Stadtoberhaupt bedankte sich bei der Organisatorin und begrüßte die Arbeitsgruppe herzlich. Von der Geschichte der Stadt spannte er den Bogen zur Gegenwart mit all den Problemen, aber auch den Herausforderungen unserer heutigen Zeit.

Besonders gefreut hat er sich über die Beteiligung der Italienerin und ihrer Verbindung zu Cittaslow, der neuen Vereinigung, die die Stadt Michelstadt eingegangen ist und die ihren Ursprung in Italien hat.

Für den Vorstand des Feldenkrais Verband Deutschland e.V. waren die 2. Vorsitzende, Inge Lobisch (Musikunterricht-Musikgeragogik-Feldenkrais), und die Feldenkrais Lehrerin Antje Schwarze nach Michelstadt gekommen.

Lobisch begrüßte die Teilnehmerinnen im Namen des Vorstandes des FVD und bedankte sich bei allen Teilnehmenden für ihre Initiative, sich an der Arbeit dieser Gruppe mit sehr viel persönlichem Einsatz zu beteiligen.

Mit die längste Reise auf sich genommen hatten Jenni Evans (Australien) und Candy Conino (USA), die über die gemeinsame Arbeit dieser internationalen Arbeitsgruppe und über die IFF berichteten.

Ähnlich der Problematik der Führung einer Stadt, sie in eine sinnvolle, moderne Zukunft, ohne die Verbindung zur Historie zu verlieren, geht es in der Arbeit der IFF Arbeitsgruppe auch um eine Art Modernisierung.

Wir schätzen die Arbeit des Begründers der Feldenkrais Methode als Lernmethode sehr hoch, trotzdem sind Veränderungen im System der Ausbildung zum/r Feldenkrais Lehrer/in in der heutigen Zeit notwendig. Im Namen der Teilnehmenden bedankten sich die beiden Rednerinnen dafür, dass sie nach Michelstadt eingeladen wurden und so viel Anerkennung erfahren durften.

Auf Einladung des Feldenkrais Verband Deutschland fand im Anschluss an den Empfang ein gemeinsames Abendessen statt.

Die IFF ist die Dachorganisation aller nationalen Feldenkrais Verbände mit aktuell 19 nationalen Verbänden. Die alljährliche Vollversammlung in einem der Mitgliedsländer zählt zu den Höhepunkten dieser internationalen Gemeinschaft.

Die Feldenkrais Methode basiert auf der Erkenntnis, dass Lernen mit Aufmerksamkeit und einer klaren Absicht gesundheitsfördernd ist.

„Nicht die Bewegung an sich, sondern das Lenken, Verfeinern und Erweitern der Aufmerksamkeit während des Bewegungsvorgangs gibt die Möglichkeit für Veränderung, sowohl in körperlicher als auch in geistiger Hinsicht“, hat Dr. Moshe Feldenkrais (1904-1984), Begründer der nach ihm benannten Methode, als Hauptaspekte bezeichnet.

Er lehrte verschiedene Gruppen von Menschen, ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten mittels Bewegung zu erkennen, erweitern, und in den Alltagsablauf zu integrieren.

Unterrichtet wird die Feldenkrais Methode in zwei Arten: „Bewusstheit durch Bewegung“ findet in Gruppen statt und die „Funktionale Integration“ im Einzelunterricht.

Gastgeberin Petra Marx-Promny

Gastgeber des IFF-Workshops war das Feldenkrais Zentrum Odenwald mit Sitz in Michelstadt, das von der Feldenkrais Lehrerin Petra Marx-Promny geleitet wird.

Sie ist seit 15 Jahren Feldenkrais Lehrerin und hat ihre Ausbildung von 2000 bis 2004 in Heidelberg, bei Roger Russell, einem Schüler von Moshe Feldenkrais absolviert. Bevor sie Mitglied dieser Arbeitsgruppe wurde, war sie fast zehn Jahre Mitglied des Vorstands der IFF und dadurch weltweit tätig.

Petra Marx-Promny hat die Gruppe eingeladen, nach Michelstadt zu kommen, um hier zu tagen. In ihrem Feldenkrais Raum in Michelstadt, Waldstraße 33, und im Haus der Mary Anne Kübel Stiftung in Reichelsheim bietet sie Gruppenstunden in „Bewusstheit durch Bewegung“ an.