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100 Jahre nach der Schlacht

Verdun-Exkursion der angehenden Abiturienten der Georg-August-Zinn-Schule Reichelsheim

REICHELSHEIM. - Zwei Wochen vor den Sommerferien unternahmen die angehenden Abiturienten der Reichelsheimer Georg-August-Zinn-Schule wieder ihre im Fahrtenplan mittlerweile fest verankerte Exkursion nach Frankreich, bei der Relikte der beiden Weltkriege im Vordergrund standen.

Ganz im Zeichen des einhundertjährigen Gedenkens an die Schlacht von Verdun nahmen an der Fahrt in diesem Jahr knapp 70 Schülerinnen und Schüler teil.

Begleitet wurden sie dabei von ihren Geschichtslehrern René Beck, Patrick Eckert, Raoul Giebenhain und Christoph Haußner sowie von den Französisch-Lehrern Carsten Jonischkeit, Veronica Som und Irina Schräder.

Den Auftakt der Fahrt bildete die Besichtigung des Forts Schoenenbourg bei Hunspach im Elsass. Benannt nach dem damaligen französischen Kriegsminister Andre Maginot, verlief dieses ehemalige Befestigungswerk, die sogenannte „Maginot-Linie“, vom nordfranzösischen Lille bis Nizza im Süden des Landes.

Das Fort selbst wurde zwischen 1930 und 1935 zur Verteidigung Frankreichs vor Angriffen der Deutschen erbaut. Es gilt als die am heftigsten bombardierte Festung des Zweiten Weltkrieges.

Bei der rund zweieinhalbstündigen Führung legten die Schülerinnen und Schüler über drei Kilometer Wegstrecke unter professioneller Führung unter der Erde zurück.

Nach einer Übernachtung in Metz folgte am darauf folgenden Tag die Weiterfahrt nach Verdun. Die Eindrücke, die die Schülerinnen und Schüler hier sammeln konnten, standen ganz im Zeichen der Erinnerung an das einhundertjährige Gedenken an die Schlacht von Verdun.

Nach einem Besuch der zentralen Gedenkstätte und des komplett renovierten Museums, besichtigten die Teilnehmer das Dorf Fleury, das während des Ersten Weltkrieges inmitten der Frontlinien 26 Mal erobert bzw. zurückerobert wurde.

Lediglich Gedenksteine und eine wieder aufgebaute Kapelle erinnern heute noch an das damals 420 Einwohner zählende Dorf. Es folgte der Besuch des nationalen Soldatenfriedhofs mit 15.000 Gräbern von französischen Soldaten, die in Verdun getötet und anschließend identifiziert wurden sowie die Besichtigung des Beinhauses von Douaumont, wo die sterblichen Überreste der nicht identifizierten Soldaten aufgebahrt sind.

Abschließend steuerte die Gruppe Butte de Vauquios an. Der Ort gilt als Schwerpunkt des Grabenkrieges in den Argonnen. Ausgerüstet mit Schutzhelmen und Taschenlampen durchquerten die Teilnehmer der Exkursion hier die unterirdischen Stellungen und informierten sich im Rahmen einer Führung über Details zum Leben der Soldaten unter der Erde.

Die Erfahrungen, die die Schüler hierbei sammelten, waren sehr emotional und beeindruckend. Deutlich spürbar war die Betroffenheit über das Ausmaß dieser sinnlosen Weltkriege, aber auch der bleibende Eindruck, der die deutsch-französischen Beziehungen bis heute prägt und die Freundschaft zwischen den beiden Ländern kennzeichnet. Foto: Raoul Giebenhain