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Was macht eigentlich der Regionalplan Windkraft?

Windkraftanlagen im Odenwald hätten selbst dem Raubacher Jakob Ihrig nicht gefallen, deshalb veröffentlicht er jetzt posthum regelmäßig FACT-Checks in satirischer Form zur aktuellen Lage rund um die Windkraft und das Klima

ODENWALD. - Es sind schon einige Monate vergangen, seit die Eingabefrist für den Regionalplan Windkraft beendet wurde und man darf gespannt sein, wann die ersten Ergebnisse aus dem grünen Darmstädter Ökopräsidium nach außen dringen. Insgesamt gab es etwa 25.000 Einwendungen, die nun alle einzeln abgelehnt werden müssen - das braucht Zeit!

Was bei der Übung herauskommt, ist klar. Unter der grünen LindscheidIn wurde das frühere Regierungspräsidium in den letzten Jahren in eine Windkraftgenehmigungsagentur umgebaut. Aber genau das ist dann auch das Problem. Die früheren Fachabteilungen wurden in reine Rotorendurchwink- und Genehmigungsabstempelstellen umbesetzt.

Sobald ein windiges Stück Papier auftaucht wird dieses sofort mit „genehmigt“ abgestempelt. Der zuständige Dezernent soll sogar im Ökowahn schon einmal eine komplette Rolle amtsübliches Hakle „Sanft & Sicher“ (4-lagig) Blatt für Blatt durchgestempelt haben!

Man denke nur an den Kraftakt zum Ende des Jahres 2016. Am letzten Arbeitstag des Jahres, also zu einer Zeit, zu der in Ämtern die spärliche Personalreserve, die nicht krank feiert oder auf Fortbildung ist, gemütlich in der Amtsstube sitzt und hinter brennendem Adventskranz, bei Selbstgebackenem sorgfältig die Urlaubsbrücken für das neue Jahr durchplant. Zu dieser Zeit also hatte das Öko RP nochmals ohne Not zahlreiche Genehmigungen erteilt. Man darf sich schon wundern.

Oder auch nicht! Bis zum Ende letzten Jahres gab es nämlich noch rund 90 Euro für die Megawattstunde überflüssigen Stroms aus Windkraft. Ganz egal, ob der Strom gebraucht wird oder nicht. „Produce and forget“ ist das Grundprinzip unserer vergrünten Energiewende.

Seit 1. Januar können die Windmüller, wie sich die Schrott- oder Blutstromproduzenten gerne nennen, allerdings nicht mehr auf eine feste Vergütung bauen, sondern müssen an Auktionen teilnehmen. Die ersten beiden Auktionen des Jahres 2017 schlossen bei etwa der Hälfte der alten Tarife ab.

Selbst unter Berücksichtigung des Standortfaktors bekommen die genehmigten Anlagen am Stillfüssel jetzt über ihre 20-jährige Förderungsdauer fast 20 Millionen Euro mehr, als wenn sie erst in 2017 genehmigt worden wären. Die ENTEGA wird sich sicher darüber freuen.

Die gleiche Summe springt dann nochmal am Kahlberg und rund 60 Millionen Euro für Breitenbach, Hintersteinau, Heidenrod und Gedern heraus. Gesamtsumme rund 100 Millionen Euro! Der Stromverbraucher ist der Dumme und zahlt‘s. Ich sag nur, danke Frau Lindscheid, dolle Leistung!

Wie dem auch sei, die Durchstempler müssen jetzt für den Regionalplan von „Alles durchwinken!“ auf „Alles ablehnen!“ umgepolt werden. Es braucht andere Stempel und vielleicht sogar eine andere Stempelfarbe, das ist normalerweise kein Problem. Aber mit überwiegend vergrüntem Personal? Das kann dauern!