Tramer und Autenrieth spielen âKrieg und Friedenâ
Spannendes Konzert zu brennenden Themen in der Neuapostolischen KircheEBERBACH. - Am Freitag, 19. April um 19.00 Uhr spielen Hartmut Tramer (Orgel) und Ronald J. Autenrieth (Klavier) ein spannendes Konzert in der Eberbacher Neuapostolischen Kirche. Das Thema liegt derzeit in der Luft und brennt Politik und Gesellschaft unter den NĂ€geln: Krieg und Frieden.
Die beiden TastenkĂŒnstler sind dafĂŒr bekannt, auch aktuelle Themen mitunter doppelbödig, kontrovers oder etwas abseitig, stets jedoch musikalisch kreativ und in informativen Ansagen zu beleuchten. Tramer nutzt seine groĂe digitale Viscount-Orgel, Autenrieth das ânormaleâ Klavier, das in der Kirche steht, die ĂŒber eine sehr gute Akustik verfĂŒgt.
Im Orgelpart dĂŒrften AuszĂŒge aus Anton Bruckners vierter Sinfonie aufhorchen lassen, daneben gibt es Tramers gewohnt farbige Collagen, wie etwa âMussorgsky: âDie HĂŒtte der Babysagaâ und âDas groĂe Tor von Kiewââ. In einem Orgelwerk Autenrieths, âThanatosâ geht es um die Möglichkeit eines schönen Todes, auf Schubert bezieht sich die Sequenz âWanderer und Stolpersteinâ.
Autenrieth erinnert pianistisch an den Komponisten Harald Heilmann, der im April 100 Jahre alt geworden wĂ€re und seinen Lebensabend in Brombach verbrachte. Viele kennen ihn noch persönlich. Einem Sonatinensatz aus seiner Feder wird ein âFrĂŒhlingsliedâ aus dem âHollywooder Liederbuchâ (1947) seines Lehrers Hanns Eisler vorangestellt. In der Zeit der Entstehung dieser Lieder in Eislers kalifornischem Exil musste Heilmann in russischer Kriegsgefangenschaft die Gleise von Auschwitz demontieren.
KlavierklĂ€nge aus Taiwan und China, also den beiden verfeindeten Chinas, schlagen versöhnliche Töne an, ehe es dann mit Boitos âNeroâ und der âOrgieâ aus Meyerbeers âHugenottenâ nicht immer gewaltfrei pianistisch zur Sache geht. Beleuchtet werden Kipppunkte: Wie kann aus einem friedlichen Dialog erst ein Streit und dann Hass und Gewalt entstehen?
Der Eintritt zu dem Konzert ist frei, Spenden zur Deckung der Kosten, z.B. den Transport der Viscount-Orgel, werden am Ausgang gerne genommen.