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Wechsel in die Gehörlosenseelsorge

Pfarrerin Kerstin Groß verlässt die Evangelische Martinsgemeinde in Münster. Foto: Silke Rummel

Pfarrerin Kerstin Groß verlässt die Martinsgemeinde Münster + + + „Gute Strukturen vorhanden“

MÜNSTER. - Nach rund acht Jahren verlässt Pfarrerin Kerstin Groß die Evangelische Martinsgemeinde in Münster, um ab 1. Dezember als Pfarrerin für übergemeindliche Gehörlosenseelsorge in Frankfurt zu arbeiten.

Sie wird im Gottesdienst am Sonntag, 12. November, verabschiedet.

Kerstin Groß verspürt Wehmut, aber auch Vorfreude auf die neue Aufgabe. „Es war eine gute Zeit“, sagt sie, „ich habe mich hier wohlgefühlt.“ Die Evangelische Martinsgemeinde in Münster war ihre erste Pfarrstelle nach dem Vikariat, also der praktischen Ausbildung zur Pfarrerin.

Hier wurde Kerstin Groß ordiniert. Sie sei hier sehr offen empfangen worden und hätte es sich nicht anders wünschen können. Nach rund acht Jahren wechselt sie nun zum 1. Dezember nach Frankfurt.

Eine berufliche Veränderung in Richtung Seelsorge hatte sie schon länger im Kopf – ihr Spezialvikariat hatte sie in der Krankenhausseelsorge absolviert.

Die neue Pfarrstelle ist angedockt am Evangelischen Dekanat Frankfurt-Offenbach, sie wird für die Gehörlosenseelsorge in Frankfurt, Offenbach, Reinheim und Darmstadt zuständig sein und gestaltet so auch Gottesdienste mit.

Aktuell lernt Kerstin Groß die Gebärdensprache. Der Wechsel hat auch private Vorteile: Die 48-Jährige zieht nach Kelkheim und ist so auch näher bei ihrem Partner und ihrem Bruder, die beide im Rhein-Main-Gebiet wohnen.

Gute Erinnerungen

An die Familiengottesdienste in Münster wird sie besonders gerne zurückdenken, zum Beispiel an den Sterntalergottesdienst, in dem es aus einem Schirm im Kirchraum viele kleine Sterne regnete.

Ein weiteres Highlight: die naturnahe Umgestaltung des Außengeländes der Martinsgemeinde, um mehr Lebensräume für Insekten und Tiere zu schaffen. Die Zusammenarbeit in der „kleinen Nachbarschaft“, sprich, die Kooperation der Kirchengemeinden Altheim, Harpertshausen, Münster und Eppertshausen, hat ihr immer gefallen.

So habe sie sich nicht als Einzelkämpferin fühlen müssen. Die vier Gemeinden feiern zusammen Gottesdienste, die Konfirmandenarbeit läuft gemeinsam und seit Sommer vorigen Jahres gibt es ein Gemeindebüro in Münster. Es seien „gute Strukturen vorhanden“, sagt die scheidende Pfarrerin.

Mit der mittlerweile zehnjährigen Labrador-Hündin Paula war Kerstin Groß viel in Münster unterwegs, ist den Menschen auf den Straßen und im Feld begegnet. „Für Paula wird es die größte Umstellung.“ Die Pfarrstelle in Münster bleibt eine volle Pfarrstelle und wird ausgeschrieben.

Mit Kerstin Groß‘ Weggang sind im Nachbarschaftsraum zwei (Münster, Altheim, Harpertshausen, Eppertshausen, Messel, Groß-Zimmern, Dieburg) nun 2,75 Pfarrstellen offen.

Vakanzverwalter ist Pfarrer Johannes Opfermann, der neben Eppertshausen auch Münster betreut, heißt es in einer Pressemitteilung des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald.

Was bedeutet ihr der Glaube? „Vor allem das Vertrauen darauf, dass Gott die Wege mitgeht, die man geht und dass es viele Möglichkeiten im Leben gibt“, sag Kerstin Groß. Dazu passt auch ihr Konfirmationsspruch (Psalm 27,1): „Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?“

Verabschiedung

Der Abschiedsgottesdienst von Pfarrerin Kerstin Groß am Sonntag, 12. November, 14 Uhr, in der Evangelischen Kirche Münster, Pestalozzistraße 8, wird von Dekan Joachim Meyer und verschiedenen Gruppen mitgestaltet.

Anschließend sind alle zum Empfang mit Kaffee und Kuchen eingeladen. Dabei ist Gelegenheit, Pfarrerin Groß persönlich „Auf Wiedersehen“ zu sagen.