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CDU, SPD und GRÜNE einig: „Gemeinsam mit Eric Engels Brücken bauen“

GEMEINSAM präsentierten SPD-Fraktionschef im Erbacher Stadtparlament Gernot Schwinn, GRÜNEN-Stadtverbandssprecher Jürgen Müller, GRÜNEN-Fraktionschefion Christa Weyrauch, CDU-Stadtverbandsvorsitzender André Weyrauch, SPD-Ortsvereinsvorsitzende Nicole Kelbert-Gerbig und die stellvertretende CDU-Fraktionschefin Isabelle Müller-Hofmann (sitzend von links( ihren gemeinsamen Bürgermeister-Kandidaten Eric Engels (Mitte stehend). Foto: er

Eine große politische Mehrheit hat in Erbach „eine Wechselstimmung wahrgenommen“ und unterstützt den früheren Fränkisch-Crumbacher Rathauschef im Bürgermeister-Wahlkampf in der Odenwälder Kreisstadt

ERBACH. - Die regionalen Gruppierungen von CDU, SPD und GRÜNEN haben in Erbach „eine Wechselstimmung wahrgenommen“ und unterstützen den früheren Fränkisch-Crumbacher Bürgermeister Eric Engels (CDU, 59) im Bürgermeister-Wahlkampf in der Odenwälder Kreisstadt.

Was FACT bereits am 01. November exclusiv berichtete (siehe: www.de-fakt.de/bundesland/hessen/odenwaldkreis/details/?tx_ttnews), gaben Vertreter der drei im Erbacher Stadtparlament vertretenen Parteien am heutigen Montag, 06. November, in Gegenwart des Kandidaten bei einer Pressekonferenz offiziell bekannt: Eric Engels wird am Sonntag, 25. Februar 2024, gegen Amtsinhaber Dr. Peter Traub für das Amt des Erbacher Bürgermeisters kandidieren.

André Weihrauch, Vorsitzender des CDU-Ortsverbands Erbach, konstatierte für die Christdemokraten, man habe im Vorfeld der zu Jahresbeginn 2024 anstehenden Bürgermeisterwahl in Erbach vermehrt eine Wechselstimmung um das Amt wahrgenommen.

Weil sowohl bei der Kreisstadt SPD als auch bei den GRÜNEN ähnliche Tendenzen erkennbar gewesen seien, habe man über Parteigrenzen hinweg das Gespräch mit den Kollegen gesucht und sich über Lösungsmöglichkeiten ausgetauscht.

Letztlich sei man gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass es an der Verwaltungsspitze im Erbacher Rathaus eines Verwaltungsfachmannes bedarf und sei auf Eric Engels zugegangen.

Diesen Gedanken hegte zuvor im zeitigen Frühjahr auch schon die Überparteiliche Wählergemeinschaft (ÜWG) Erbach und hatte Engels nach dessen Bereitschaft zur Kandidatur angefragt.

„Damals war ich noch nicht soweit, dass ich hätte zusagen können“, erklärte der Kandidat. Nachdem jedoch in der jüngeren Vergangenheit „ein informelles Bündnis der drei politischen Parteien auf Anstoß der CDU“ ebenfalls auf ihn zugekommen sei, habe er letztendlich seine Zustimmung zur Kandidatur gegeben, erklärte Engels.

Man gabe sich darauf verständigt, in Erbach „gemeinsam Brücken bauen“ zu wollen. Seine Motivation, erklärte Eric Engels, in Harmonie kooperativ zusammen zu wirken. Er habe auch mit dem Amtsinhaber ein ausführliches Gespräch geführt und dabei Wert gelegt auf Transparenz und Professionalität, „denn auch diese Brücke soll nicht abgebrochen werden“.

Der Stimmungswechsel bei der SPD, die vor sechs Jahren noch den aktuellen Amtsinhaber bei dessen Wahl unterstützt hatte, sei darauf zurückzuführen, „dass sich unsere Erwartungshaltung nicht erfüllt hat“. Dennoch wolle man keinen Blick zurück werfen, sagte Nicole Kelbert-Gerbig.

Die Erbacher SPD wolle für ihre Stadt das Beste und habe deshalb eigene Interesen hintenan gestellt und sich für einen Verwaltungsfachmann entschieden.

Stadtverbandssprecher Jürgen Müller erklärte für die GRÜNEN, man sei sich schon länger darüber im Klaren, es brauche an der städtischen Verwaltungsspitze eine andere Qualifikation als seither.

Eine gemeinsame Presseerklärung von CDU Stadtverband Erbach, BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Stadtverband Erbach, SPD Ortsverein Erbach und Eric Engels lautet wie folgt:

> Der erfahrene Kommunalpolitiker Eric Engels aus Fränkisch-Crumbach wird bei der Bürgermeisterwahl am 25. Februar 2024 als parteiunabhängiger Kandidat antreten.

CDU, Grüne und SPD, allesamt im Parlament der Kreisstadt vertreten, hatten in den letzten Wochen in bemerkenswerter Einigkeit Engels zu einer Kandidatur ermuntert, um gemeinsam eine demokratische Alternative anzubieten.

Engels erklärte es zu seinem vorrangigen Ziel, in Erbach „gemeinsam Brücken zu bauen“: Brücken zwischen den Parteien im Stadtparlament, um wieder im gegenseitigen Vertrauen zum Nutzen der Stadt zusammenzuarbeiten, Brücken zwischen den Gremien und der Stadtverwaltung, um respektvoll miteinander umzugehen, aber auch Brücken zu den Vereinen, zu Handel und Gewerbe und der gesamten Bürgerschaft.

Engels: „Jetzt ist nicht die Zeit für großartige Versprechungen. Aber es wird Zeit, dass wir alle für Erbach wieder an einem Strang ziehen.“

Er weiß genau, wovon er spricht. Engels war bis Mitte des Jahres zwölf Jahre lang Bürgermeister in Fränkisch-Crumbach und hat dort zahlreiche Vorhaben erfolgreich umgesetzt, von der Erweiterung des örtlichen Einkaufsmarktes über die Sicherung der Ärzteversorgung bis zu Planung und Finanzierung einer kompletten Freibad-Sanierung, begleitet von der gezielten Einwerbung erheblicher Fördermittel für die Gestaltung seiner Kommune.

Zuvor war er ebenso lang dort ehrenamtlicher Gemeindevertreter und ist seit mehreren Wahlperioden Mitglied im Odenwälder Kreistag. Sein politisches Netzwerk reicht weit über den Landkreis hinaus, unter anderem ist er Landesvorsitzender des Verbandes der kommunalen Wahlbeamten in Hessen.

Wie er betonte, reiche er bewusst auch die Hand in Richtung anderer Gruppierungen. Engels: „Von der ÜWG wurde schon im Frühjahr bei mir angefragt, ob ich mir eine Kandidatur vorstellen könne – damals war ich aber noch nicht so weit“.

Politische Grabenkämpfe brächten weder die Stadt weiter, noch würden sie vom Bürger honoriert: „Die Leute wollen Harmonie und Ergebnisse sehen, so einfach ist das.“ Gerade jenen Menschen, die nichts für Parteien übrig haben, wolle er nah sein und sich um ihre Anliegen kümmern.

Auf Themenfelder, die sie gemeinsam bearbeiten wollen, haben sich auch die ihn unterstützenden Parteien verständigt. Ganz oben auf der Agenda bleibt für sie, die Innenstadt aufzuwerten und den Marktplatz zu beleben.

Nicht nur dabei sollen sich Erbacherinnen und Erbacher einbringen können, der Prozess der Bürgerbeteiligung soll insgesamt wieder intensiviert werden. In Zeiten enger finanzieller Spielräume gilt ein verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern als wichtiger denn je.

Wenn hier Prioritäten gesetzt werden müssen, dann seien Angebote für die Jugend, die Unterstützung der Familien und ein Ausbau der Kinderbetreuung besonders wichtig, aber auch Maßnahmen für den Klimaschutz, die Digitalisierung und die Standortsicherung. Die Stadtteile mit ihren vielfältigen Angeboten sind dabei unbedingt einzubinden.

Eric Engels ist 59 Jahre alt und Mitglied der CDU. Wie schon in Fränkisch-Crumbach wird er in Erbach parteineutral antreten. „Mein politischer Kompass bleibt“, sagte er dazu, aber das Bürgermeisteramt solle keiner Partei gehören.

Derzeit arbeitet er als Referent für Verwaltungsdigitalisierung in der Hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden. „Auch diese Herausforderung macht mir Spaß und bekommt meine volle Energie“, so Engels, „aber der Einsatz für den heimischen Odenwald ist halt eine Herzenssache“.