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Schutzgemeinschaft Odenwald: „Windiger 200 m-Bluff“

SGO sieht Fehler in der hessischen Landes- und Regionalplanung

ODENWALD. - „In der Regional- und Landesplanung wird von falschen technischen Voraussetz-ungen bei der Auswahl von Windkraft-Vorrangstandorten ausgegangen.“ Das gehe zu Lasten der Wahrhaftigkeit der Planungen und fĂŒhre betroffene BĂŒrger hinters Licht, so die Schutzgemeinschaft Odenwald (SGO).

Die hessischen Landes- und Regionalplaner gingen bei der Berechnung von Sicherheits-abstĂ€nden zu bewohnten Gebieten, wie auch des Maßes der Landschaftsbelastung fĂŒr Windkraftanlagen (WKA) von einer Gesamthöhe von 200 m aus. Das sei falsch.

Sowohl der Stand der Technik, als auch das im Auftrag der Bunderegierung verfasste Gutachten**** begrĂŒnde einer anzusetzende Gesamthöhe von 250 m. Die den BĂŒrgern unterschlagenen 50 m fĂŒhrten unstrittig zu weit mehr visueller Betroffenheit und höheren AbstĂ€nden zu bewohnten Gebieten. Ohnehin sehe der Entwurf des Landesentwicklungsplanes keine generelle Festlegung von Bauhöhen von Windkraftanlagen vor.**

FĂŒr die Nutzung im Binnenland befĂ€nden sich bereits jetzt WKA mit einer Gesamthöhe von bis 230* m auf dem Markt. Zu erwarten seien jedoch Gesamthöhen von letztendlich mindestens 250** m. Um das politische Ziel „100% Erneuerbare Energien bis 2050“ gehe das Gutachten der Bundesregierung von 200 m Turmhöhe , also bei einem Rotor von auch nur 100 m Durchmesser 250 m Gesamthöhe aus.

Gerade großrĂ€umige und auf vorausschauende Langfristigkeit angelegte Planungen mĂŒssten diese den wahren UmstĂ€nden entsprechende wesentliche MessgrĂ¶ĂŸe aufgreifen. Die deutlich falsche Grundlage von 200 m WKA-Gesamthöhe fĂŒr Landesentwicklungs- und Regionalplanung mache diese Planungen rechtlich wie politisch angreifbar. Dies lege deshalb deren Korrektur auf der richtigen Grundlage von 250 m WKA-Gesamthöhe nahe.

Dann mĂŒsse wiederum eine erneute Offenlegung stattfinden. Nur so könnten bisher ausgegrenzte BĂŒrger dann feststellen, ob und wie sie zukĂŒnftig von der jeweiligen Planung (GerĂ€usche, Schattenwurf, AbstĂ€nde zu Siedlungen, visuelle Umzingelung etc.) betroffen sein werden. All das werde unumgĂ€nglich auch zu Lasten der Landschaft im Odenwald gehen.