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FĂŒr den Ausbau der Infrastruktur und sozialen Zusammenhalt

DGB Nördlicher Odenwaldkreis und der Brombachtaler BĂŒrgermeister Andreas Koch fordern bessere Finanzausstattung der StĂ€dte und Gemeinden

BROMBACHTAL. - Zu einem GesprĂ€ch ĂŒber kommunale Fragen traf sich der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) im Nördlichen Odenwaldkreis mit dem Brombachtaler BĂŒrgermeister Andreas Koch (CDU) im Rathaus.

DGB-Ortsverbandsvorsitzender Andreas Hennemann (Brombachtal) ver.di) betonte: „In der Kommunalpolitik wird ĂŒber wichtige Fragen entschieden, die das Leben der Menschen unmittelbar vor Ort betreffen. Deshalb ist die Kommunalpolitik neben dem Betrieb, der Europa-, Bundes- und Landespolitik ein wichtiges politisches Handlungsfeld fĂŒr den DGB“.

In dem GesprĂ€ch, an dem die BĂŒro-Leiterin Daniela Friedrich teilnahm, machte BĂŒrgermeister Andreas Koch deutlich: „Die Gemeinde Brombachtal unternimmt große Anstrengungen, um die kommunale Infrastruktur intakt zu erhalten und auszubauen. Dies stellt eine FlĂ€chengemeinde naturgemĂ€ĂŸ vor große Herausforderungen. Die finanzielle Decke ist sehr kurz“.

Koch betont: „Mit einer gut ausgebauten Kinderbetreuung stĂ€rken wir die Vereinbarung von Familie und Beruf “. Von den 8,5 Millionen Euro des Gemeindehaushalts entfallen allein 1,2 Millionen Euro auf UnterstĂŒtzung der zwei KindergĂ€rten.

Aufgrund der gestiegenen Nachfrage ist ein weiterer Ausbau von KindergartenplĂ€tzen noch in diesem Jahr geplant. Vom Land Hessen erwartet Koch signifikante UnterstĂŒtzung bei dem Bau des neuen Feuerwehrhauses.

Die Gemeinde soll dem gesetzlich geforderten Auftrag zur Sicherstellung des Brandschutzes nachkommen. Aber es fehlt an Geld um den Millionenneubau zu stemmen, ohne die kleine Gemeinde völlig zu verschulden.

Die mangelnde Finanzierung soll grundsĂ€tzlich durch eine ‚FörderantrĂ€ge Strategie‘ ausgeglichen werden. Hierbei tappen viele Gemeinden in die Förderfalle, so Koch.

Es werden Begehrlichkeiten erzeugt, weil man der Ansicht ist, ein hoher Förderanteil stelle eine leichte und gute Finanzierung dar. Dabei werde ĂŒbersehen, dass Folge- und laufende Betriebskosten ĂŒber Jahre den Haushalt belasten.

Durch die vielen Vorschriften und AntragshĂŒrden kann es bei Formfehlern zu einem RĂŒckzahlungsanspruch kommen. Der in den Folgejahren entstehende Controlling Aufwand dĂŒrfe auch nicht unterschĂ€tzt werden.

Es werden somit vielen Risiken in die HaushaltsfĂŒhrung eingebaut. Letztendlich wird die kommunale Selbstbestimmung untergraben. „Noch eine Förderung und man ist kaputt“, brachte er die Förderpraxis des Landes auf den Punkt.

„Die „Projektfixierung“ des Landes sieht Koch vor dem Hintergrund einer aktionsbetriebenen Förderpolitik kritisch. Sie erzeuge „viel BĂŒrokratie und Verwaltungsaufwand, verbunden mit hohen Risiken in der HaushaltsfĂŒhrung und erschwere eine nachhaltige HaushaltsfĂŒhrung“.

Weitere Einsparungsmöglichkeiten der Gemeinde sieht der BĂŒrgermeister nicht: „Die Zitrone ist lĂ€ngst ausgepresst. Durch deutlich gestiegene Energie-, Lohn- und Materialkosten sei kaum noch Spielraum. „Wir haben bereits jeden Stein umgedreht.“

Um die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger stĂ€rker an den kommunalen Planungen zu beteiligen, wird die Initiative „Dorfmoderation“ gestartet: „Es ist wichtig, dass wir möglichst breit in und mit der BĂŒrgerschaft diskutieren, wie sich unsere Gemeinde weiterentwickeln soll“, so Koch.

Ein wichtiges Thema des GesprĂ€chs war die Digitalisierung: „Der lĂ€ndliche Raum braucht ein schnelles Internet. Das ist auch fĂŒr den Erhalt bestehender und die Schaffung neuer ArbeitsplĂ€tze von erheblicher Bedeutung“, machen BĂŒrgermeister Koch und der DGB ĂŒbereinstimmend deutlich.

AusdrĂŒcklich wĂŒrdigen BĂŒrgermeister Koch und der DGB die vielfĂ€ltige und lebendige Arbeit der Brombachtaler Vereine, die von zentraler Bedeutung fĂŒr den sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalt ist“.

Gerade in einer Zeit, in der die Gesellschaft zunehmend auseinanderdriftet, sei es entscheidend, „das gesellschaftliche Miteinander, die SolidaritĂ€t und ein Klima des Zusammenhalts auszubauen und zu fördern“. Die Gemeinde Brombachtal ist deshalb auch Mitglied des BĂŒndnisses „Odenwald gegen Rechts.“

BĂŒrgermeister Koch und der DGB sind sich einig: „Die StĂ€dte und Gemeinden in Hessen sind strukturell unterfinanziert. Es ist höchste Zeit, dass die Kommunen vom Land und vom Bund finanziell besser ausgestattet werden.“

DGB-Ortsverbandsvorsitzender Andreas Hennemann und Vorstandsmitglied Sindy Bruchmann (Höchst) unterstreichen: „Das Land und der Bund mĂŒssen die StĂ€dte und Gemeinden in der Lage versetzen, ihre Aufgaben im Interesse der BĂŒrgerinnen und BĂŒrger zu erfĂŒllen und in wichtige Zukunftsaufgaben wie Bildung, Soziales, Infrastruktur und Klimaschutz zu investieren. DafĂŒr setzen wir uns aktiv ein.“

DGB-RegionssekretĂ€r Horst Raupp (Darmstadt) betont: „Lebenswerte StĂ€dte und Gemeinden sind das Fundament unserer Gesellschaft und die Grundlage unserer Demokratie. Dieses Fundament muss ausgebaut und gestĂ€rkt werden.“