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Der Biber im Hetschbach

HETSCHBACH. - Seit einigen Wochen lebt ein Biber mindestens zeitweise im Höchster Ortsteil Hetschbach zwischen den Verrohrungen unter der Bachgasse und der Groß-Umstädter Straße. Er besucht dabei auch die Gärten der Anwohner und hinterlässt mitunter wenig erfreuliche Spuren. In den vergangenen Tagen hat er Obstbäume angenagt und gefällt.

Aus diesem Grund gibt der BUND Höchst-Breuberg Hinweise, wie man sich als Anwohner vor unliebsamen Besuchsfolgen schützen kann. Der Biber als reiner Pflanzenfresser ist auf Blätter von Bäumen und Blattpflanzen spezialisiert. Er frisst keine Tiere wie Mäuse, Fische oder Insekten. Wenn ein Maisacker in der Nähe ist, isst er sich gern dort satt.

Als eine in Europa vom Aussterben bedrohte Art darf er nicht getötet oder gefangen werden, es sei denn, er stellt für Menschen und Sachwerte eine Gefahr dar. Dann kann die Naturschutzbehörde eine Erlaubnis zum Fangen ausstellen – das Fangen darf aber nicht jedermann machen.

Grundstücksbesitzer zwischen Groß-Umstädter Straße und Ziegelhüttenweg sollten als erstes ihre Zäune am Hetschbach auf Dichtigkeit überprüfen. Der Biber ist etwa so groß wie ein Schäferhund und entsprechend stark. Er kann einen Drahtzaun locker hochheben, wenn der nicht fest im Boden verankert ist.

Will man vorsichtshalber seine Bäume zusätzlich schützen, dann ist ein Maschendraht von 1,40m Höhe - einmal um den Stamm gewickelt – eine gute Sperre. Der Biber kann dann nicht seine Nagezähne in die Rinde haken und mit dem Unterkiefer hobeln.

Wenn doch mal ein Baum gefällt ist, lässt man ihn am besten liegen, bis der Biber Blätter und Rinde gefressen hat – sonst muss er ja gleich den nächsten Baum fällen. Füttern sollte man den Biber nicht, es sei denn man wünscht fortgesetzte Besuche und kann eventuell auch einen Biberdamm im Garten dulden. Diesen bauen die Tiere sobald sie einen Partner haben. Sie bauen dazu auch eine Höhle in das Bachufer – bis zu 10m weit – in der sie leben.

Am Hetschbach erwartet der BUND keine Bauten des Bibers. Das Gebiet der Hausgärten bietet für das Tier eigentlich keinen erfolgversprechenden Lebensraum. Die Hauptnahrung im Winter - Weiden und Erlen - fehlen hier und die Nähe zum Menschen sucht der Biber eigentlich auch nicht. Er kann sich aber an uns gewöhnen. Tun wir es ihm nach!