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LESERBRIEF: Der Odenwälder Flächennutzungsplan als Türöffner?

ODENWALD. - Windkraftanlagen tragen weder zu einer gesicherten Stromversorgung bei, noch sind sie für den Atomausstieg notwendig oder haben irgendeinen positiven Effekt auf das Weltklima. Das sind alles Märchen, die auch trotz ständiger Wiederholung nicht wahr werden. Besonders nicht in unserem windschwachen Odenwald. Hier ist jede weitere Windkraftanlage eine zu viel.

Warum werden sie dann gebaut? Weil im Rahmen unserer „Energiewende“ mittlerweile fast 30 Milliarden Euro pro Jahr umverteilt werden. Tendenz stark steigend! Nur darum geht es! Geld, das wir alle über unsere Stromrechnung als Zwangsabgabe zahlen, und das sich einige wenige Windkraftprojektierer und rücksichtlose Landverpächter in die Tasche stecken.

Bei diesen Summen ist alles möglich, vor allem weil die Politik den Kampf gegen die Lobbyorganisationen im grünen Mäntelchen längst aufgegeben hat und lieber mitspielt, als den Bürger zu schützen.

Das ist auch die Motivation hinter dem unsäglichen Flächennutzungsplan der Odenwaldgemeinden. Richtig wäre es gewesen, der Landesregierung und vor allem dem grünen Darmstädter Öko-Regierungspräsidium klar zu machen, dass Windkraftanlagen hier unerwünscht sind und die schmierigen Geschäfte von Projektierern und Landverpächtern nicht geduldet werden.

Dazu fehlt aber der Mut. Einfacher ist es, schüchtern herumzulavieren und halbherzig einen Alibiplan mit etwas weniger Vorrangflächen als vom Land gefordert aufzustellen. Damit öffnet man der Verspargelung jedoch Tür und Tor.

Kein Wunder, dass die Bürger sich dies nicht mehr bieten lassen und auf die Straße gehen. Den grünen Sachbearbeitern im RP wurden vor vier Wochen 10.000 Einsprüche gegen den Regionalplan Windkraft übergeben. Gegen die rechtswidrige Genehmigungspraxis des RP für einen Windindustriepark bei Siedelsbrunn haben innerhalb weniger Tage über 15.000 Personen eine Petition unterzeichnet.

Die ruhigen Zeiten, in denen sich unsere Odenwälder Mandatsträger auf die Verteilung von Versorgungspöstchen bei der OREG beschränken, und unsere Landtagsabgeordneten als Hinterbänkler einen ruhigen, überbezahlten Lenz in Wiesbaden schieben konnten, sind vermutlich vorbei.

Der Unmut der Bürger wird mit jeder weiteren Windkraftanlage zunehmen, das ist unumkehrbar. Und eines ist klar: Wenn Recht durch grün-naive Politik zu Unrecht wird, wird Widerstand zur demokratischen Pflicht!

Dr. Ralph Willenbücher
64743 Beerfelden