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Lob aus berufenem Munde: "Gelebte Integration"

Zum Kennenlernen des WIR-Projektes im Kreis Bergstraße begrüßte Landrat Christian Engelhardt (5. von rechts) den Bevollmächtigten des Landes Hessen für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Jo Dreiseitel (4. von rechts) aus dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration in der WIR-Koordinationsstelle des Kreises Bergstraße.

Jo Dreiseitel, Staatssekretär des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, besucht WIR-Koordinationsstelle des Kreises Bergstraße

KREIS BERGSTRASSE. - Zum Austausch über die Integrationsarbeit in Hessen und zum Kennenlernen des WIR-Projektes im Kreis Bergstraße besuchte der Bevollmächtigte des Landes Hessen für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Jo Dreiseitel aus dem Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration die WIR-Koordinationsstelle des Kreises Bergstraße.

In der Gesprächsrunde präsentierte der Bergsträßer Landrat die etablierten Integrationsprojekte „Zusammenhalt stärken – Vereine für Integration“ und „MIA – Migranten im Alter“, welche als Grundstein zur Integrationsarbeit des Kreises Bergstraße zählen. Beide Projekte werden federführend von WIR-Koordinatorin Monika Bauer-Herzog geleitet und richten sich an Migrantinnen und Migranten die im Kreis Bergstraße leben.

„Mit der Hilfe von ehrenamtlichen Helfern wird durch gemeinsame Aktivitäten und Schulungen Integration gelebt. Das Projekt "Zusammenhalt stärken – Vereine für Integration“ hat das Ziel die Zugangsbarriere zum gesellschaftlichen Miteinander zwischen den Menschen verschiedener Herkunft abzubauen und Vereine bei dieser Aufgabe zu unterstützen.

„MIA – Migranten im Alter“ hingegen richtet sich an die älteren Migrantinnen und Migranten und kooperiert mit der Fachstelle „Leben im Alter“ des Kreises, denn die Bedürfnisse, Sorgen und Nöte erfahrener Menschen sind gleich, unabhängig vom Herkunftsland“, erklärte Landrat Christian Engelhardt.

„Die vorgestellte aktive Integrationspartnerschaft ist ein wichtiges Ziel des Landesprogramms WIR, das mir sehr am Herzen liegt. Nur in der gemeinsamen Anstrengung aller Ebenen werden wir die Herausforderungen, die sich auch durch die hohe Zahl der Zuwanderer nach Hessen ergeben, meistern können. Davon bin ich zutiefst überzeugt“, betonte der Bevollmächtigte des Landes Hessen für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Jo Dreiseitel.

Die ersten Erfolge des Projektes „Zusammenhalt stärken – Vereine für Integration“ sind die regelmäßigen Wanderungen des Odenwaldklubs der Ortsgruppe Heppenheim und der Ortsgruppe Lampertheim unter dem Motto „Wir lernen unsere (neue) Heimat kennen“, das gemeinsame Sommerfest des Moscheevereins „Ansa ibn Malik“ und des THWs-Heppenheim, Fußballturniere der Spielgemeinschaft Bensheim oder die Durchführung eines Selbstverteidigungskurses durch den 1. Judoclub Bürstadt.

Aber auch in der Gestaltung des Alltags der Migrantinnen und Migranten engagieren sich viele Vereine des Kreises: die Landfrauen Bürstadt bereiten regionale und preiswerte Gerichte, der Kreisfeuerwehrverband und die freiwillige Feuerwehr unterrichten Brandschutzerziehung, der allgemeine Deutsch-Fahrradclub ADFC bietet Fahrrad- und Verkehrserziehungskurse an und zukünftig werden vom Schwimmclub Heppenheim und der Stadt Heppenheim Schwimmkurse organisiert.

Daneben wird aktuell ein Netzwerk für Vereine aufgebaut, um den Austausch zwischen den Vereinen zu begünstigen und Fragestellungen wie zum Beispiel „Wie kann die Integration von Flüchtlingen in Vereinen erleichtert werden?“ gemeinsam zu erörtern.

Das Projekt „MIA - Migranten im Alter“ qualifiziert herkunftssprachliche Seniorenunterstützer/innen als Bindeglied zwischen älteren Migranten und den Einrichtungen und Maßnahmen der Altenhilfe. In den letzten zwei Jahren wurden 12 Seniorenunterstützer ausgebildet.

Die Helfer werden durch das Projekt bei der Planung und Umsetzung von Aktivitäten unterstützt. Das Angebot reicht vom internationalen Seniorennachmittag sowie gemeinsamen Backen, einem Computerkurs für Migranten bis hin zu regelmäßigen Informationsveranstaltungen. Kooperationspartner der Aktivitäten und Veranstaltungen sind die DRK-Begegnungsstätte sowie die Fachstelle „Leben im Alter“ des Kreises Bergstraße.

„Durch die WIR-Koordination, der Fachstelle „Leben im Alter“ und vor allem durch die vielen zahlreinen ehrenamtlichen Helfer wird Integration durch beide Projekte im Kreis Bergstraße erfolgreich umgesetzt“, lobte Landrat Engelhardt das Engagement aller Beteiligten.

Hintergrund:

2014 startete das Landesprogramm „WIR – Wegweisende Integrationsansätze Realisieren“, des hessischen Ministeriums für Soziales und Integration in Wiesbaden. Ziel des Förderprogramms ist die Landkreise und Kommunen bei der Initiierung sowie Weiterentwicklung des kommunalen Regelangebotes für Migranten zu unterstützen und eine Willkommens- und Anerkennungskultur voranzutreiben.

Dafür stellt das Bundesland Hessen den Landkreisen und kreisfreien Städten im Rahmen des Förderprogramms WIR-Koordinationskräfte zur Verfügung. Seit Beginn des Projektes hat sich der Kreis Bergstraße beteiligt und als WIR-Koordinatorin Monika Bauer-Herzog eingesetzt.