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Bensheimer Marktplatz: BI ist positiv gestimmt und räumt mit Missverständnis auf

DER >MARKTPLATZ DER ZUKUNFT< in Bensheim steht nach städtischem Zickzackkurs und dem BI-Erfolg für ein Bürgerbegehren erneut auf dem Prüfstand. Archivfoto: er

BI ist froh „trotz aller Schwierigkeiten am Ziel für ein Bürgerbegehren angekommen zu sein, und es sogar deutlich übertroffen zu haben“ + + + 3.849 Stimmen, also 21 % mehr als die erforderlichen 3.178 Unterstützer, wurden bis vergangenen Freitag erreicht

BENSHEIM. - „Die Anstrengung war für alle Beteiligten sehr groß – aber am Ziel für ein Bürgerbegehren angekommen und es sogar deutlich übertroffen zu haben – ist mehr als ein gutes Gefühl.“

Gundula Bunge Glenz drückt aus, was alle ihre Mitstreiter in der Bürgerinitiative >Bensheimer Marktplatz besser beleben< nach Auswertung der Unterschriftenlisten am vergangenen Freitag, 03. Juli, empfanden.

In der Tat war es nicht einfach, das durch die Corona-Pandemie unterbrochene Bürgerbegehren zum Erfolg zu führen.

Schließlich musste die BI noch ihr Recht auf Wiedereinsetzung, sprich die Zubilligung der durch die Pandemie verlorenen Tage, beim Verwaltungsgericht gegen die Stadt Bensheim und deren Anwälte einfordern, um weiter Unterschriften sammeln zu können.

Das gelang ihr allein durch ehrenamtliche Unterstützung (siehe FACT-Bericht unter: www.de-fakt.de/bundesland/hessen/kreis-bergstrasse/details/?tx_ttnews)

Dank an Unterstützer

„Die BI-Vertrauensleute danken allen sehr herzlich, die mit ihrer Unterschrift zum Gelingen des Bürgerbegehrens beigetragen haben. Wurde doch trotz Corona der Bürgerwille zum Ausdruck gebracht, dass alle drei Handlungsoptionen in den anstehenden städtebaulichen Wettbewerb aufgenommen werden und auch eine Null-Bebauung möglich wird.“

Die Behauptung, die BI hätte sich gegründet, „weil ihr das Ergebnis des Bürgerdialoges nicht passt“, sei vielleicht bequem, aber viel zu kurz gedacht.

„Dieses Missverständnis hat sich in den Köpfen festgesetzt und wird immer noch gerne für ein bestimmtes Stimmungsbild gegen die BI bemüht. Darum nochmals zur Klarstellung: Der Grund für das von uns initiierte Bürgerbegehren war und ist, dass uns der Bürgermeister, einen offenen Bürgerbeteiligungsprozess zugesichert hat.

„Versprechen ad absurdum geführt“

Mit der städtischen Entscheidung, nur ein eingeschossiges Gebäude in den Wettbewerbstext aufzunehmen, anstatt alle drei Handlungsoptionen und damit auch eine Null-Bebauung am Marktplatz möglich wird, wurde dieses Versprechen ad absurdum geführt.“

Die städtische Erklärung, das Ergebnis sei der „in einem demokratischen Prozess gefundene Bürgerwille“ fanden zahlreiche Bürger ungeheuerlich. Demzufolge kam die BI auf den Plan.

„Trotz der Verwirrspiele ist mittlerweile fast jedem klar geworden, dass die Autoren des Schauspiels >Marktplatz der Zukunft< den Bürgern statt der versprochenen Hauptrollen nur die von Statisten zugewiesen haben. Was ist das für eine Politik in unserer Stadt?“, fragen die BI-Vertrauensleute.

Wie geht es nun weiter?

Nach der Unterschriftenabgabe mit einem Plus von 21% zum erforderlichen Quorum, prüft nun das Team Bürgerservice der Stadt die Listen auf Gültigkeit. In der nächsten Stadtverordnetenversammlung im September ist dann zu beschliessen, wie es mit dem Bürgerbegehren und dem bereits von der Stadt gestarteten Realisierungswettbewerb weitergehen wird.

„Bei uns haben Bürger unterschrieben, die beeindruckt sind von der Größe dieses Platzes, seine besondere Ausstrahlung spüren und sich Belebung anders vorstellen, als nur über einen – nächsten teuren – Neubau auf dem Marktplatz.“ Schließlich mache dem bekannten Sprichwort zufolge eine Schwalbe (= Haus) noch keinen Sommer (= Belebung).

Belebung funktioniert auch ohne Cafe Extrablatt

„In unseren Gesprächen an den BI-Infoständen hörten wir Sätze, wie: „Es muss endlich was passieren“ …. „Die Leerstände müssen weg … „es wird immer von Konzept geredet, aber wer kümmert sich endlich mal darum? „Ein bisschen Grün, Schatten und Bänke und gut ist´s. … „Sonntägliche Mittagskonzerte vor der Kirche wären eine tolle Sache. Was eine Kulisse gäbe das … es ändert sich so viel, man sollte auch über Wohnen und Arbeiten in der Stadt nachdenken … „und das wäre wirklich das Letzte, wenn die Verträge mit Café Extrablatt den Ausschlag geben würden, was auf unserem Marktplatz entsteht. Na klar, unterschreibe ich …“, halten die BI-Vertrauensleute fest.

„Konsens aller ist Belebung – WIE-Frage gemeinsam lösen“

„Ob Bürger, Kaufleute oder Stadtpolitiker, unser aller Konsens ist Belebung – und die WIE-Frage sollte uns nicht länger trennen, sondern die können wir gemeinsam lösen“, bieten die BI-Vertrauensleute erneut ihre kooperative Bereitschaft zu einer bürgernahen Lösung an.

„Es sind doch nicht vorwiegend die Gebäude, sondern die Menschen, die eine Stadt lebendig machen, weil sie sich dort gerne aufhalten und sich auf ihrem >Marktplatz der Zukunft< ungezwungen treffen können. Auf ein Schwätzchen. Für einen Event. Auf ein Süppchen, ein Glas Wein oder einen Kaffee.

Das Potenzial ist schon vorhanden. Jetzt ist sogar eine großzügige Spende, ein Glockenspiel dazugekommen, das auch zur Begegnung einlädt und animiert. „Wir sollten den Marktplatz einfach neu, lösungsorientiert und unbefangen betrachten und endlich ins Gespräch kommen miteinander.“

BI kann mit allen drei Handlungsoptionen leben, favorisiert aber die Nullbebauung

Die BI könne mit allen drei im Bürgerdialog erarbeiteten Handlungsoptionen im Ergebnis eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs leben, betonen die Vertrauensleute erneut.

Wenn wir es als Stadtgesellschaft schaffen, mit professioneller Unterstützung einen runden Tisch zu bilden und miteinander zu arbeiten, wird es schnell gehen.“

Wenn man mit den städtischen Protagonisten jedoch nicht ins Gespräch kommen könne, „gehen die Bürger für die Bürger konsequent den längeren Weg des Bürgerentscheids“.

Es sei dann ziemlich offensichtlich, wer die Rolle des Verzögerers inne habe. „Für die beste Lösung, ist manchmal Mut zum Querdenken gefragt“, heißt es von den BI-Vertrauensleuten abschließend.