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Leserbrief: Windkraft und deren Schattenseiten

ODENWALD. - Hast du heute schon deinen Lindscheidt gemacht, also Bäume im Odenwald umgehauen? Auf die Palme brachte mich Ende letzten Jahres die Bemerkung eines ehemaligen Bürgermeisters in der Erbacher Einkaufsmeile. Er gab an, dass ihn Windräder und deren Anzahl im Odenwald nicht stören. Ich schätze ihn trotzdem.

Die angeblich so saubere Energie durch Windkraft hat jedoch ihre Macken. Heute gebräuchliche und leistungsstarke Permanentmagnete in den Anlagen benötigen ein Produkt aus „seltenen Erden“ das sich „Neodyn“ nennt und in großen Mengen vornehmlich in China abgebaut wird. Dort gibt es die geringsten Umweltauflagen. Für ein 5-Megawatt-Windrad wird rund 1 Tonne davon benötigt!

In oberen Erdschichten liegende seltene Erden werden direkt mit Säure versetzt, um sie leichter abbauen zu können. Wenn sie tiefer in der Erde liegen wird Säure in den Boden gepumpt.

Die bei der Abtrennung des Materials aus dem Gestein gelösten Schwermetalle, Gift- und radioaktiven Stoffe gelangen ungefiltert in die Umwelt, ins Grundwasser oder werden offen in gigantischen Mengen gelagert. Katastrophale Folgen für das Klima, die Beschäftigten in den Minen, ihre Familien und die Anlieger der Abbaugebiete sind die Folgen. Saubere Energie eben! Was in China passiert geht uns nix an! Oder?

Eingriffe in die Natur, Effektivität, Eigentumsverluste und prognostizierte Gesundheitsschädigungen werden weitestgehend von der Politik verniedlicht, obwohl sie aus den Köpfen namhafter Wissenschaftler stammen.

Mangels Aufklärung glauben weite Teile der Bevölkerung immer noch an eine saubere erneuerbare Energie, obwohl rund 30.000 betriebene Windräder ohne messbare Verbesserungen für die Umwelt berechtigte Zweifel aufkommen lassen. Wichtig sind aber Bäume, die kostenlos Schadstoffe aus der Luft nehmen. Die hauen wir um!

Unserer Politik scheinen offensichtlich Windkraftlobby und deren Geschäfte wichtiger als das Wohl der Bevölkerung, sonst erhielten wir messbare Zahlen über Finanzierung und Gewinne aus dem Betrieb der Anlagen.

Diese Daten gelten aber als vertraulich. Vielleicht sahen die Erbauer des „Langen Ludwig“ die unselige Beteiligung des Regierungspräsidiums zum Nachteil des Odenwaldes voraus und erwogen deshalb seine Blickrichtung weg von den Amtsstuben ins Rheintal.

Dietmar Lotz
Rubensstraße 21
64711 Erbach