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Als wäre es gestern gewesen

Landrat Christian Engelhardt (2. von rechts) und die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz (3. von links) verabschiedeten Petra Etzel (3. von rechts) in den Ruhestand. Weitere Teilnehmer waren Dr. Alexander Beile (links) vom Gesundheitsamt, Ehemann und Personalrat Jürgen Etzel sowie Personalchefin Barbara Hoffbauer (rechts).

Landrat Engelhardt verabschiedete Petra Etzel nach über 40 Jahren in den Ruhestand

KREIS BERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Ende Januar verabschiedete Landrat Christian Engelhardt nach annähernd 44 Dienstjahren Petra Etzel in den Ruhestand. Sie verbrachte nach ihrer Ausbildung fast ihr gesamtes Arbeitsleben im Gesundheitsamt der Kreisverwaltung.

„Ich danke Ihnen für Ihre Erfahrung und Ihr Wissen, dass Sie all die Jahre in Ihrer Abteilung eingebracht haben. Sie kümmerten sich um Aufgaben, die eine hohe Verantwortung für die Bevölkerung bedeuteten und haben dies stets mit viel Freude getan. Dafür danke ich Ihnen von ganzem Herzen“, sagte Landrat Engelhardt.

Auch die Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernentin Diana Stolz bedankte sich bei Petra Etzel für die Arbeit der vergangenen Jahre: „Ich bin beeindruckt, wie tief Sie in der Materie sind und welche Ruhe Sie stets ausstrahlen – gerade auch in angespannten Situationen. Sie werden uns im Gesundheitsamt sehr fehlen.“

1971 begann Etzel nach ihrem Schulabschluss ihre Ausbildung zur Arzthelferin beim Unfallchirurgen Dr. Volker Müller in Weinheim. Am 27. Januar 1975 – ziemlich genau 44 Jahre bevor sie in den Ruhestand verabschiedet wurde – begann Petra Etzel ihre Arbeit beim Kreis Bergstraße als Arzthelferin im Gesundheitsamt.

Selbst nach über vier Jahrzehnten erinnerte sich Etzel noch sehr gut an ihren ersten Arbeitstag: „Ich weiß noch, wie mein Chef mich damals am 26. Januar anrief und fragt, ob ich statt am ersten Februar schon am nächsten Tag anfangen könnte, da viele Kolleginnen und Kollegen erkrankt waren.“

Zu dieser Zeit gab es im Kreis noch Großtermine in jedem Ort, bei denen mehrere hundert Impfwillige beispielsweise gegen Polio geimpft wurden. Ein solcher Großtermin war auch Etzels erster Arbeitseinsatz.

„Ich weiß noch, wie ich dort als junge Frau mit gerade einmal 19 Jahren von so vielen Menschen umgeben stand und meinen ersten Arbeitstag hatte. Ich impfte eine Person nach der nächsten, von morgens bis spät abends. Es war ein sehr beeindruckendes Erlebnis, das mich bis heute nicht loslässt.“

Während ihrer ersten vier Dienstjahre absolvierte Petra Etzel neben ihrer täglichen Arbeit eine Weiterbildung zur sozialmedizinischen Assistentin. Danach betreute sie die Außenstellen des Gesundheitsamtes in Wald-Michelbach und Hirschhorn, wo sie Mütter beriet und Sprechstunden hielt, unter anderem zu den Themen Kinderkur, Röntgen und Tuberkulose.

Nachdem die Außenstellen geschlossen wurden, arbeitete Etzel in der Abteilung Infektions- und Umwelthygiene. Dort ermittelte sie bei Infektionskrankheiten, überprüfte öffentliche Einrichtungen auf vorgeschriebene Hygiene und belehrte Kindergarten- und Lebensmittelpersonal nach dem Infektionsschutzgesetz.

Doch auch das Thema Tuberkulose begleitete sie ihre gesamte Dienstzeit hindurch. Besonders in den letzten Jahren arbeitete sie im Bereich Tuberkulosefürsorge: Sie betreute Erkrankte und ermittelte im gesamten Kreisgebiet. „Meine Arbeit war in den letzten 44 Jahren immer eine erfüllende und abwechslungsreiche Tätigkeit“, fasste Petra Etzel zusammen.

Die Verabschiedung von Petra Etzel machte aber vor allem die Anwesenheit ihres Ehemannes zu einem besonderen Erlebnis. Jürgen Etzel ist langjähriges Mitglied des Personalrats und verabschiedete seine Ehefrau in dessen Namen in den Ruhestand.

Er hatte dabei noch eine persönliche Überraschung für seine Frau: „Ein neuer Dienstplan, damit dir der Einstieg in den neuen Lebensabschnitt leichter fällt.“ Die wichtigsten Aufgaben darauf: ausschlafen, entspannen, das Leben genießen.