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Freunde über 1.200 Kilometer Entfernung

Landrat Christian Engelhardt (links) mit seinem litauischen Amtskollegen Landrat Valerijus Makūnas und Evelina Valskytė (rechts), Leiterin des Kindergartens „Ažuolėlis“.

Die Gastgeber mit Landrat Christian Engelhardt.

Imposant war auch der Besuch des Basketball-Spiels Kaunas gegen Moskau im Kultur- und Sportzentrum in Kaunas.

Landrat Christian Engelhardt besuchte den litauischen Partnerlandkreis Kaunas

KREIS BERGSTRASSE. - Seit 2013, dem Jahr des 75-jährigen Bestehens des Kreises Bergstraße, verbindet den litauischen Landkreis Kaunas und den Kreis Bergstraße eine feste Partnerschaft.

Die freundschaftlichen Beziehungen, aus denen diese Partnerschaft erwachsen ist, reichen dagegen schon länger zurück, nämlich bis 1953, als sich das Litauische Gymnasiums im Schloss Rennhof in Lampertheim – Hüttenfeld ansiedelte. Diese langjährige enge und freundschaftliche Zusammenarbeit hob der litauische Landrat, Valerijus Makūnas, in seiner Begrüßungsansprache hervor.

Nachdem 2017 eine litauische Delegation an der Bergstraße zu Besuch war, nutzte Landrat Christian Engelhardt das 80-jährige Jubiläumsjahr des Kreises Bergstraße für einen Gegenbesuch bei den Freunden in Litauen.

Zahlreiche Besuche und viele Gespräche vermittelten dem Bergsträßer Landrat dabei einen guten Eindruck über die Lebensweise, die Kulturlandschaft und die industrielle Entwicklung im „Rajon“ Kaunas, wie die Landkreise in Litauen genannt werden.

In Kaunas liegt der Altersdurchschnitt weit über dem litauischen Durchschnitt, aber auch die Geburtenrate steigt stetig. Der Kreis möchte deshalb sowohl den Bereich Pflege als auch die Kindertagesbetreuung mittelfristig deutlich ausbauen.

Landrat Christian Engelhardt konnte sich beim Besuch einer Sozialstation und zwei Kindergärten über das Litauische Modell informieren. In Litauen gibt es zwei unterschiedliche Kindergartensysteme: Staatliche, sowie in Gänze privat finanzierte Kindergärten.

Tagesmütter, wie sie hier in Deutschland bekannt sind, gibt es dagegen nicht. Aus Sicht der litauischen Gastgeber aber ein durchaus interessiertes Konzept.

Weiterhin führt die Reise des Bergsträßer Landrats zu „ELINTA“, einer der fortschrittlichsten Firmen Litauens im Bereich 3D-Scanner sowie Elektromobilität, zum Beispiel für Fahrräder.

Das Unternehmen wurde in der Vergangenheit mit mehreren Preisen ausgezeichnet – auch Königin Beatrix der Niederlande konnte sich bereits vor Ort von dem Unternehmergeist des Vater-Sohn-Gespanns überzeugen.

„Dieses Unternehmen hat mich wirklich sehr beeindruckt“, so Landrat Christian Engelhardt. Für das Unternehmen wurde sogar eine eigene Wirtschaftszone errichtet, um unter anderem durch Steuerbegünstigung bessere Voraussetzungen für den internationalen Handel zu bieten.

Beste Ausbildungsmöglichkeiten wiederum bietet die „Aleksandras Stulginskis University“ mit Lehr- und Forschungsschwerpunkten im Bereich Landwirtschaft und Agrarwissenschaften.

Landrat Engelhardt konnte sich von einem hohen Niveau überzeugen und besuchte neben dem hauseigenen Museum auch drei Start-Up-Unternehmen, die im landwirtschaftlichen Bereich Produkte herstellen. Die Universität strebt danach, ihre internationalen Kontakte weiter auszubauen und bietet deshalb ein entsprechendes Austauschprogramm für Studierende an.

Beim Besuch in Kaunas kam auch der kulturelle Teil nicht zu kurz. Mit dem Besuch des Kultur- und Sportzentrums verschaffte sich Engelhardt einen Eindruck über das sportliche Niveau der Litauer. Was bei uns der Fußball, ist in Litauen das Basketballspiel.

Angesteckt von dem Enthusiasmus der Gastgeber konnte sich Engelhardt ein Bild davon während eines Spiels „Kaunas gegen Moskau“ machen.

Dieses Spitzenniveau wurde in der Musikschule noch übertroffen. Beeindruckt lauschte der Bergsträßer Landrat einem kurzweiligen Konzert der Schüler. Das Repertoire reichte von Klassik bis Folklore: „Ein Genuss für die Ohren“, wie Engelhardt fand.

Zum Abschluss seiner Reise lud Landrat Engelhardt die Litauischen Freunde auf ein baldiges Wiedersehen an der Bergstraße ein.