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Preisverleihung im Gründerwettbewerb Bergstraße-Odenwald

Förderer, Berater und Preisträger auf einen Blick: Die Akteure der Gründungsoffensive 2017 des Odenwaldkreises sind (von links): Günter Hanst (stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Odenwaldkreis), Olaf Kittel (Betriebsberater der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main), Landrat Frank Matiaske, die Preisträger Sergej Winschel (AllWinn Elektrotechnik), Moritz Schumacher (Schreinerei Jürgen Bellut GmbH) und Kai Frindt (Karo Kunststoffzerspanung Kai Frindt GmbH), Prokurist Fred Schweikert (Volksbank Odenwald) und Marius Schwabe (Geschäftsführer OREG). Foto: OREG

Preisträger sind Vorbilder ihrer Branchen

WALD-MICHELBACH / BERGSTRASSE / ODENWALDKREIS. - In der Eugen-Bachmann-Schule in Wald-Michelbach zeichneten die Odenwald Regionalgesellschaft mbH (OREG) und die Wirtschaftsregion Bergstraße/Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB) zum achten Mal die Gewinner des Gründerwettbewerbs der Gründungsoffensive Bergstraße-Odenwald aus.

Die Feierstunde fand im Beisein von zahlreichen erfolgreichen Gründern, Unternehmern sowie Persönlichkeiten aus dem Odenwaldkreis und dem Kreis Bergstraße und aus den Institutionen der Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar statt.

Mit der Gründungsoffensive ermutigen die OREG und die WFB seit 2009 alle Gründer und Gründungswilligen im Odenwaldkreis und im Kreis Bergstraße, ihre Vorhaben in die Tat umzusetzen. Ein Gründerwettbewerb, der im Zentrum der Initiative steht, "besitzt zugleich den Charme einer nachhaltigen Aufmerksamkeit in der regionalen Wirtschaft, in der Öffentlichkeit und in den Medien", beglückwünschte OREG-Geschäftsführer Marius Schwabe die Preisträger.

Die Preisübergabe nahm er gemeinsam mit Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der WFB, vor. Durch die Veranstaltung in der vollbesetzten Mensa der Schule führte Ralf Siegelmann vom Rhein-Neckar-Fernsehen.

Eingangs stellten sich die beiden Landräte Frank Matiaske (Odenwald) und Christian Engelhardt (Bergstraße) sowie Axel Henkel, Abteilungsleiter Außenwirtschaft, Mittelstand, Berufliche Bildung und Technologie im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, den Fragen des Moderators.

Matiaske betonte, dass der Odenwaldkreis sich beim NUI-Ranking (Neue Unternehmerische Initiative) von Rang 161 im Jahr 2008 auf Platz 28 (2015) hoch gearbeitet hat. Seit 1998 ermittelt das Institut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) die regionale Gründungsneigung in allen 402 Landkreisen und kreisfreien Städten.

Der NUI-Indikator gibt an, wie viele Gewerbebetriebe pro 10.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter in einer Region im entsprechenden Jahr neu angemeldet wurden.

An innovativen und originellen Ideen mangelt es nicht im Odenwaldkreis, stellte die Jury erneut fest. Das Gremium aus namhaften Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft sprach im Wettbewerb für Unternehmen aus dem Odenwaldkreis den Hauptpreis in der Kategorie „Klassische Gründungen und Unternehmensnachfolge“ Moritz Schumacher von der Schreinerei Bellut GmbH in Beerfelden-Airlenbach zu.

Das Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro stellte die Sparkasse Odenwaldkreis zur Verfügung, für die ihr stellvertretender Vorstandsvorsitzender Günter Hanst gratulierte. Der "Sonderpreis im Handwerk“ ging in diesem Jahr an Sergej Winschel, der in Erbach sein Unternehmen "Allwin Elektrotechnik" gegründet hat.

Dieser Sonderpreis wurde von der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main gesponsert, für die Betriebsberater Olaf Kittel ein Preisgeld von 350 Euro; alternativ einen Weiterbildungsgutschein in Höhe von 1.500 Euro, mitgebracht hatte.

Für den "Sonderpreis Junge Unternehmen im Wachstum“ setzte sich Kai Frindt von der Karo Kunststoffzerspanung Kai Frindt GmbH in Michelstadt gegen die Mitbewerber durch. Dieser Sonderpreis wurde von der Volksbank Odenwald zur Verfügung gestellt. Prokurist Fred Schweikert sprach dem Gewinner seine Glückwünsche aus.

Der Kreis Bergstraße vergab die Preise an seine Gewinner getrennt. Begrüßt wurden die Gäste vom Bürgermeister der Gemeinde Wald-Michelbach, Dr. Sascha Weber. Wie Marius Schwabe anmerkte, hatte die Jury in diesem Jahr über 29 Wettbewerbsbeiträge zu befinden.

Etwa ein Drittel davon kam aus dem Odenwaldkreis. Obwohl der bundesweit leicht rückläufige Trend auch in Südhessen zu verspüren sei, stimmte es ihn froh, dass hier "nach wie vor auf hohem Qualitätslevel gegründet und Unternehmen erfolgreich in die Zukunft geführt werden".

Einen wichtigen Beitrag hierzu leisteten die zahlreichen Förderer, Unterstützer und Berater aus beiden Landkreisen. Frank Matiaske unterstrich an dieser Stelle das große Erfahrungspotenzial der Wirtschaftsmentoren.

Zum Abschluss erfolgte die Übergabe der Zuwendungsbescheide 2016/2017 durch Axel Henkel vom Wirtschaftsministerium durch Axel Henkel vom Wirtschaftsministerium – denn: die Gründungsoffensive Bergstraße-Odenwald wird seit Beginn vom Land Hessen und dem EFRE-Fonds gefördert.

Die Preisträger des Gründerwettbewerbs aus dem Odenwaldkreis 2017

In der Kategorie „Klassische Gründungen und Unternehmensnachfolge“ trumpfte ein Ausnahmetalent, der erst 23 Jahre alte Moritz Schumacher. Kaum hatte der junge Mann die Gesellenprüfung abgelegt, ging es mit Vollgas weiter in Richtung Meisterprüfung, die er mit der Auszeichnung "Jahrgangsbester" abgelegt hat.

Gleichzeitig stieg er als Mitinhaber in seinen Ausbildungsbetrieb, die Schreinerei Bellut GmbH in Beerfelden-Airlenbach, ein. Die Schreinerei ist im Bereich Innenausbau/individueller Möbelbau im Premiumsegment angesiedelt und verfügt über einen großen Bestand an Stammkunden.

Moritz Schumacher bringt dabei neue Ideen im Bereich Digitalisierung und Visualisierung ein, was die Schreinerei auf weitere Erfolgswege führen wird. 2019 wird er den Betrieb dann ganz übernehmen und sicherlich auch weiter für Furore sorgen.

Preisträger der Kategorie „Sonderpreis im Handwerk“ ist Sergej Winschel von der „AllWinn Elektrotechnik" in Erbach. Sein Motto lautet: Wir digitalisieren diese Welt, wie sie uns gefällt. Fundierte Erfahrungen im Bereich der Digitalisierung im Bereich der Betriebstechnik und Anlagenbau sowie in der Gebäudeautomation zeichnen diesen Gründer aus.

Von der Beratung bis zu Umsetzung erhalten Kunden, die auf den Zug der Digitalisierung aufspringen wollen, alles aus einer Hand. Als gelernter und erfahrener SPS-Programmierer machte sich der Gründer und junge Familienvater als Fachmann für Digitalisierung und Elektrotechnik selbstständig.

Sein Angebot zielt auf den Bedarf ab: passgenaue Beratung und Maßnahmenumsetzung in allen Fragen der Digitalisierung, die mit elektronischen Lösungen beantwortet werden können.

In der Kategorie „Sonderpreis Junge Unternehmen im Wachstum“ ging der Preis an Kai Frindt von der Karo Kunststoffzerspanung Kai Frindt GmbH in Michelstadt. Als langjähriger Mitarbeiter der Karo Kunststoffzerspanung hat Kai Frindt Anfang 2016 das Unternehmen mit zehn Mitarbeitern übernommen und erfolgreich fortgesetzt.

Neukunden will er zukünftig auch durch den Einsatz von additiven Fertigungsverfahren gewinnen. Zerspanung ist ein Fertigungsverfahren, um Werkstücken eine bestimmte geometrische Form zu geben, indem von Rohteilen überschüssiges Material auf mechanischem Weg in Form von Spänen abgetrennt wird.

Die meisten Zerspanungen finden im Bereich der Metallbearbeitung statt; Kunststoff ist aufgrund seiner Zusammensetzung schwieriger zu zerspanen – man braucht hier viel Erfahrungswissen und Fachkräfte, die sich mit dem Material und den eingesetzten Maschinen auskennen.

Kunststoffzerspanung ist daher eine Marktnische – wie gemacht für Hidden Champions mit großem Fach- und Marktwissen sowie unternehmerischen Sachverstand – wie gemacht für Kai Frindt.