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Junge Rettungskräfte bewahren einen kühlen Kopf

Acht Jugendfeuerwehren, das Jugendrotkreuz, die THW-Jugend und der Nachwuchs der DLRG Bensheim/Heppenheim arbeiteten ...

... bei der Großübung der Bensheimer Jugend-Hilfsorganisationen knapp zwei Stunden Hand in Hand, genau begutachtet von den ...

... „Großen“, die sich für leichte Hilfestellungen im Hintergrund hielten. Fotos: Pressedienst Bensheim

BENSHEIM. - Aus dem Keller dringt dichter Rauch ins Freie. Ein Dummy wartet unter einem Kunststoffcontainer auf Rettung.

Ein paar hundert Meter weiter leckt ein vermeintlicher Gefahrgutbehälter, grüne Flüssigkeit läuft aus – und zwei „Mitarbeiter“ liegen regungslos auf dem Asphalt.

Die Großübung der Bensheimer Jugend-Hilfsorganisationen am Samstag auf dem Gelände der Firma Sanner in Auerbach verlangte den 120 jugendlichen Einsatzkräften einiges ab.

Fünf Übungsabschnitte mussten betreut werden. Acht Jugendfeuerwehren, das Jugendrotkreuz, die THW-Jugend und der Nachwuchs der DLRG Bensheim/Heppenheim arbeiteten knapp zwei Stunden Hand in Hand, genau begutachtet von den „Großen“, die sich für leichte Hilfestellungen im Hintergrund hielten und die 21 Fahrzeuge fuhren.

Für die Gesamteinsatzleitung zeichnete Stadtjugendfeuerwehrwart Andreas Erhardt verantwortlich. Er attestierte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine gute Leistung. Alles sei wie geplant abgelaufen, was auch auf die wöchentlichen Übungsstunden zurückzuführen sei.

In erster Linie habe der Spaß für die Kinder und Jugendlichen im Vordergrund gestanden. Und den hätten alle Beteiligte auf alle Fälle gehabt. Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn und seine Stellvertreter Jürgen Ritz und Thomas Strößinger zogen ebenso ein positives Fazit.

Die Aufgabenstellung war bei aller Freude dennoch anspruchsvoll. Brandbekämpfung und Menschenrettung standen natürlich im Vordergrund. Aber auch die Versorgung der Verletzung durch das Jugendrotkreuz und die DLRG musste reibungslos umgesetzt werden.

Gemeinsam mit der THW-Jugend stellte ein Trupp der Jugendfeuerwehr die Wasserversorgung sicher – aus dem Ziegelbach über ein extra aufgebautes Pufferbecken bis an die Stelle, wo der Brand angenommen und mit drei Rohren gelöscht wurde.

An nahezu allen Ecken und Enden des weitläufigen Areals zwischen Bahnhof und Brückweg mussten Aufgaben gelöst werden. Und die hatten es teilweise in sich. Am undichten Gefahrgutbehälter mussten nicht nur die Verletzten gerettet und versorgt werden.

Es ging ebenso darum, den Behälter zu kühlen und über die Kennung zu ermitteln, um welchen Stoff es sich überhaupt handelt. Im verrauchten Keller des Logistiklagers ging es um die Suche nach und die Rettung von vier vermissten Personen.

Für eine realistische Darstellung leisteten zwei Nebelmaschinen ganze Arbeit. Darüber hinaus spielten die „Opfer“ ihre Rolle täuschend echt, bis hin zu gut geschminkten Verletzten.

Die wiederum waren bei der DLRG und dem Jugendrotkreuz in besten Händen. Bereitschaftsleiter Sebastian Engelbrecht zeigte sich zufrieden mit dem Vorgehen seiner Teams.

Nicht fehlen durfte die neue Drehleiter, die im Innenhof in Stellung gebracht wurde. Nachdem die Wasserversorgung sichergestellt war, ging es für die junge Besatzung hinauf, um von oben bei der Brandbekämpfung zu unterstützen.

„Die Großübung ist ein Zeichen für die gute Vernetzung unserer Bensheimer Hilfsorganisationen. Für die Jugendlichen ist es wichtig, frühzeitig unter realistischen Bedingungen verschiedene Einsatzszenarien trainieren zu können. Gut ausgebildete Jugendhilfsorganisationen sind von unschätzbarem Wert. Mein Dank gilt allen, die sich hier einbringen.

Bei den Feuerwehren, im Jugendrotkreuz, beim THW und der DLRG werde eine tolle Jugendarbeit geleistet, was nur möglich ist, weil viele Verantwortung übernehmen und sich ehrenamtlich engagieren. Die Jugendlichen könnten stolz auf ihren Einsatz sein.

„Was sie in den Hilfsorganisationen vermittelt bekommen und leisten, schult sie für ihr ganzes Leben“, betonte Bürgermeisterin Christine Klein, die sich vor Ort einen Überblick verschaffte. Dr. Hans-Willem van Vliet, CEO der Sanner Gruppe, beobachtete ebenfalls die engagiert und gut koordiniert zu Werke gehenden Jugendlichen.

„Solche Übungen sind nicht nur wichtig, um Abläufe unter realistischen Bedingungen zu trainieren und die Zusammenarbeit zwischen den Hilfsorganisationen zu verbessern. Sie fördern außerdem den Zusammenhalt und motivieren die Jugendlichen, dabei zu bleiben.

Sie sind schließlich unser Potenzial für die Zukunft“, erklärte Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn. Neue Nachwuchskräfte sind deshalb in allen Jugendfeuerwehren und in den Kindergruppen immer willkommen. Die Verantwortlichen vor Ort geben gerne Auskunft.

Weitere Informationen gibt es unter www.feuerwehren-bensheim.de. Auch das THW (www.thw-bensheim.de), das Jugendrotkreuz (www.drk-bensheim.de) und der DLRG-Ortsverband (https://bensheim.dlrg.de) freuen sich jederzeit über Neuzugänge.