NEWS

„Die Zwischenlager sind nicht vor 2080 geräumt“

AK.W.Ende fordert Debatte über verlängerte Castor-Lagerung in Biblis

SÜDHESSEN / BIBLIS. - „Selbst wenn 2031 ein Endlager-Standort für den bundesweit in etwa 1.900 Castorbehältern zwischengelagerten hochradioaktiven Atommüll vorgeschlagen sein und vom Bundestag beschlossen werden sollte - so die politische Ansage - brauchen wir danach noch zehn Jahre für das Genehmigungsverfahren und zehn Jahre für den Bau.

Den ersten Endlagerbehälter kann man frühestens Anfang der 2050er Jahre einlagern.“ So jedenfalls die Einschätzung von AK.W.Ende-Sprecher Rainer Scheffler.

Die Anti-Atom-Initiative AK.W.Ende Bergstrasse wirbt seit über drei Jahren gemeinsam mit dem Verein „Atomerbe Biblis“ e. V. für eine aus ihrer Sicht „notwendige Debatte zur Zukunft der Standort-Zwischenlager und zum Umgang mit den dort stehenden Castoren“.

Denn: „der bisherige Plan sieht vor, dass der hochradioaktive Inhalt der Castoren - in Biblis sind es 108 Behälter - in Endlagerbehälter umgepackt wird.

Experten schätzen, dass es etwas 30 Jahre dauern wird, bis sie in ein tiefengeologisches Endlager transportiert worden sind. Die Zwischenlager wären also erst Anfang der 2080er Jahre leer - nach dem optimistischsten Zeitplan.“

Die beiden Initiativen plädieren deshalb dafür, dass man bereits jetzt „eine Debatte zur Zukunft der Zwischenlager führt - das Standortlager in Biblis hat eine Betriebsgenehmigung bis 2046 - und mit der Bevölkerung über Regeln und Sicherheitsanforderungen auf Grundlage klarer Informationen diskutiert“.