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Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen Schüssen auf Flüchtlingsunterkunft

Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Darmstadt: Anklage wegen versuchten Mordes beziehungsweise der Beihilfe hierzu in Dreieichenhain am 04. Januar 2016

DREIEICHENHAIN / DARMSTADT. - Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat wegen Schüssen auf die Flüchtlingsunterkunft in Dreieichenhain Anklage gegen drei deutsche Staatsangehörige im Alter von 27, 28 und 28 Jahren wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes beziehungsweise der Beihilfe hierzu erhoben. Einem der Männer wird darüber hinaus der Besitz von einem Kilogramm Marihuana vorgeworfen.

Wie FACT berichtete, wurden am 4. Januar diesen Jahres gegen 02:30 Uhr an einer Unterkunft für Flüchtlinge in Dreieichenhain mehrere gezielte Schüsse auf ein Fenster abgegeben. In dem Zimmer hielten sich zu dieser Zeit mehrere Personen auf, von denen ein 23 Jahre alter Syrer am Bein getroffen und leicht verletzt wurde. Der Mann konnte das Krankenhaus bereits nach kurzer Behandlung wieder verlassen.

Da Hintergrund und Motiv der Schüsse zunächst völlig unklar waren, wurden die Ermittlungen in alle Richtungen geführt. Der Tatverdacht gegen mehrere zunächst als Beschuldigte geführte Personen wurde entkräftet.

Die Staatsanwaltschaft wertet die Tat als heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen versuchten Mord, weil der Schütze durch die Schüsse einen Angriff auf einen vermeintlich in dem Haus wohnenden Nebenbuhler beabsichtigt haben soll.

Aufgrund einer Ortsverwechslung sollen sich der Schütze und die ihn begleitenden beiden anderen Täter sodann zu der Flüchtlingsunterkunft begeben haben. Ein fremdenfeindliches Motiv habe nicht bestanden.