NEWS

Steuerfahnder an fast 40 Orten im Rhein-Main-Gebiet und im Odenwald aktiv

Staatsanwaltschaft Darmstadt ermittelt wegen organisierter Steuerkriminalität

RHEIN-MAIN / ODENWALD. - Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Darmstadt durchsuchten am Dienstag, 26. März, nahezu 200 Steuerfahnder und Polizeibeamte eine Vielzahl von Wohnungen und Gewerberäume im Rhein-Main- Gebiet (Offenbach, Dreieich, Frankfurt) sowie im Odenwaldkreis (Michelstadt, Erbach und Höchst).

Die Ermittlungen richten sich gegen insgesamt 17 Personen. Ihnen wird vorgeworfen, über Jahre unter Zuhilfenahme von Scheinfirmen Rechnungen mit einem Wert von über 40 Mio. Euro in Umlauf gebracht zu haben, ohne die Umsatzsteuer hieraus vollständig zu erklären und abzuführen.

Zugleich sollen die Rechnungsempfänger diese Abrechnungspapiere genutzt haben, um sich unberechtigte Steuervorteile zu erschleichen.

Die Hauptverdächtigten sollen – weitgehend über Strohleute – ab dem Jahr 2015 eine Vielzahl von Kapitalgesellschaften gegründet haben. Diese sollen regelmäßig, sobald behördliche Ermittlungen für die Verdächtigen erkennbar wurden, über sogenannte „Firmenbestatter“ liquidiert worden sein.

Hierbei handelte es sich um Personen, welche sich nach Firmengründung ins Ausland absetzten oder von Anbeginn an mit gefälschten Pässen und Identitäten auftraten.

Die Ermittlungsbeamten waren zeitgleich an fast vierzig Durchsuchungsorten im Einsatz. Die Polizei unterstützte die Steuerfahndung mit zivilen und uniformierten Kräften sowie mit Bargeldspürhunden. Gegen zwei Personen, einen 64 Jahre alten Mann aus Frankfurt und einen 39-Jährigen Offenbacher, wurden Untersuchungshaftbefehle vollstreckt.

Zum Schutz der noch andauernden Ermittlungen könnten zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Details zu dem Verfahren bekanntgegeben werden, teilte der Pressesprecher der Darmstädter Behörde, Oberstaatsanwalt Robert Hartmann mit.