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Südhessen/Odenwaldkreis: Start in die Motorradsaison 2019 – „Du hast es in der Hand“

Der Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Südhessen, Bernhard Lammel, überreicht Landrat Frank Matiaske (rechts) das Informationsmaterial, das in Zukunft von der Zulassungsstelle an Motorradfahrer ausgegeben wird. Außerdem erhielt der Landrat das Armband der Kampagne mit dem Slogan „Du hast es in der Hand“. Foto: Saskia Hofmann / Kreisverwaltung

Polizei und Zulassungsstelle weisen schon bei der Zulassung eines Motorrads auf Risiken hin und geben wertvolle Tipps

SÜDHESSEN / ODENWALDKREIS. - Das Frühjahr kommt in vollen Zügen und die Zeit des Wartens hat ein Ende. Die Motorradsaison 2019 hat begonnen. Viele Motorradfans haben die Saison bereits eingeläutet und die erste Tour mit ihrem Bike schon hinter sich.

Drastisch steigende Unfallzahlen mit verunglückten Motorradfahrern sind der Grund dafür, die Biker in diesem Jahr schon frühzeitig auf Gefahren und Risiken hinzuweisen. Hierbei geht das Polizeipräsidium Südhessen neue Wege.

Im Rahmen einer Kooperation mit der Kraftfahrzeugzulassungsstelle des Odenwaldkreises erhalten Motorradfahrer, die ihre Maschine für den Verkehr zulassen möchten, schon bei der Anmeldung ausführliche und hilfreiche Informationen.

Ziel der Aktion ist es, die Biker auf Risiken beim Motorradfahren, wie nicht angepasste Geschwindigkeit und mit den Fehlern anderer zu rechnen, aufmerksam zu machen. Zudem werden hierbei problematische Straßen-, Sicht- und Wetterverhältnisse thematisiert.

Mit der Präventionskampagne der Hessischen Polizei „Du hast es in der Hand“, appellieren die Ordnungshüter an die Eigenverantwortung der Motorradfahrer. Die Teilnahme am Straßenverkehr durch motorisierte Zweiradfahrer birgt ein hohes Unfall- sowie Verletzungsrisiko.

Sich an die Verkehrsregeln zu halten und die Maschine sowie die Ausrüstung vor Fahrtantritt auf einwandfreie Funktionstüchtigkeit überprüfen, sollten hierbei selbstverständlich sein.

Die Kooperation erfolgt zudem mit den Zulassungsbehörden der Stadt Darmstadt, des Landkreises Darmstadt-Dieburg und des Landkreises Bergstraße.

Der Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Südhessen, Bernhard Lammel, betonte in diesem Zusammenhang: „Die Motorradfahrer schon ganz am Anfang der Saison hinsichtlich der Gefahren zu sensibilisieren, ist ein wichtiger Baustein zur Verhinderung teils schwerer Verkehrsunfälle.

Komplettiert werden die polizeilichen Maßnahmen aber ganz klar auch durch Kontrollen auf den von Motorradfahrern stark frequentierten Strecken in Südhessen, die wir in diesem Jahr massiv intensivieren werden. Verstöße werden wir konsequent ahnden. “

Allein im Odenwaldkreis verunglückten im letzten Jahr sechs Motorradfahrer tödlich, darunter eine junge Frau mit einer 125 ccm – Maschine. 24 Biker wurden schwerverletzt. Im Jahr 2017 starben im Odenwald dagegen zwei Kradfahrer. In Südhessen verloren 2018 insgesamt 19 Motorradfahrer ihr Leben und über 100 wurden schwerverletzt. 2017 starben sechs Biker.

Zu den Hauptunfallursachen zählten nicht angepasste Geschwindigkeit, zu geringer Sicherheitsabstand und riskantes Überholen. Der sehr lange Sommer ohne jegliche Schlechtwetterperioden, der den Motorradfans ideale Bedingungen bot, dürfte in diesem Zusammenhang ebenfalls eine Rolle gespielt haben.

Im Odenwaldkreis waren Kradfahrer mit Maschinen über 125 ccm im letzten Jahr an insgesamt 66 Verkehrsunfällen beteiligt. Durchschnittlich ereignete sich in Südhessen im Jahr 2018 alle 10,5 Stunden ein Unfall mit einem motorisierten Kraftrad.

Ein weiteres Thema, dass Einwohner von Odenwald-Kommunen zunehmend stört, ist der Lärm, den Motorradfahrer verursachen. Im letzten Jahr wurden von der Polizei 25 Maschinen an Ort und Stelle sichergestellt, weil sogenannte DB-Killer ausgebaut wurden und die Kräder damit viel zu laut waren.

Auch in diesem Jahr werden die Ordnungshüter Motorradfahrer in diesem Zusammenhang intensiv kontrollieren. Deshalb legt die Polizei in dieser Saison ihr Augenmerk auch besonders auf vermeidbaren Lärm, wie Maschinen im hohen Drehzahlbereich und unnötiges Hin- und Herfahren.

Landrat Frank Matiaske sagte in diesem Zusammenhang: „Wir freuen uns über die Kooperation zwischen unserer Zulassungsstelle und der südhessischen Polizei und unterstützen die gemeinsamen Präventionsmaßnahmen gerne.“

Matiaske erinnerte daran, dass die Bürgermeister des Odenwaldkreises ein Gespräch mit Polizeipräsident Bernhard Lammel über den Motorradverkehr im Kreis angeregt hatten. „Das hat im November vergangenen Jahres stattgefunden. Daraus ist eine gemeinsame Arbeitsgruppe entstanden, die sich bereits mehrmals getroffen hat.“

Auch im Namen der Bürgermeister hob Matiaske hervor: „Regelmäßige Kontrollen der Polizei zur Reduzierung der Motorradunfälle und auch zur Bekämpfung des Lärms begrüßen wir ausdrücklich.“