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Staatsehrenpreis für Familie Zimmermann aus Beerfelden

Der Staatsehrenpreis für herausragende Leistungen in der Rinderzucht wurde dieses Jahr von Stefanie Nagel, HMUKLV, an Christian Zimmermann, Beerfelden, und seine Familie überreicht.

Höchste Auszeichnung für erfolgreichen Fleckviehzuchtbetrieb aus dem Odenwald

WIESBADEN / BEERFELDEN. - Die höchste Auszeichnung, die alljährlich nur einmal an einen aktiven Rinderzuchtbetrieb seitens des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) vergeben wird, ist der Staatsehrenpreis für langjährige, herausragende Erfolge in der Rinderzucht.

In diesem Jahr wurde diese besondere Ehre dem Fleckviehzuchtbetrieb von Christian Zimmermann und seiner Familie in Beerfelden (Stadt Oberzent) zuteil.

Auf dem Hof, der am Rand von Beerfelden liegt, und über relativ viel hofnahes Grünland verfügt, wird seit annähernd 70 Jahren aktiv Rinderzucht betrieben. Über viele Jahre hinweg haben Gerd und Brigitte Zimmermann auf dem Hof eine leistungssichere und exterieurstarke Fleckviehherde aufgebaut und weitere, wichtige Schritte folgten dann nach dem Eintritt von Christian Zimmermann in die Betriebsleitung.

Der Boxenlaufstall wurde am Rand der Weideflächen errichtet, so dass hier die besten Voraussetzungen für eine lange Weideperiode gegeben sind und Zug um Zug wurde der Betrieb auf Bio-Status mit Kurzrasenweide umgestellt.

Unter diesen Bedingungen ist nicht die höchste Herdendurchschnittsleistung entscheidend, sondern eine optimale Verwertung des Grünlandaufwuchses.

Die sehr gute Herdenfruchtbarkeit, die durch eine Zwischenkalbezeit von 385 Tagen im langjährigen Mittel gekennzeichnet ist, ermöglicht es, dass eine weitestgehend saisonale Milcherzeugung möglich ist und heute mit dem Schwerpunkt auf eine Herbst-/Winterkalbung die Herdenleistung bei 6.500 kg Milch mit 4 % Fett und 3,45 % Eiweiß liegt.

Dabei werden die Schwankungen im Futteraufwuchs, die dieses Jahr aufgrund der Hitzeperiode besonders ausgeprägt waren, in Kauf genommen und auf Futterzukäufe wird soweit wie möglich verzichtet.

Durch die herausragende Langlebigkeit der Herde, die mit einem Merzungsalter von 77 Monaten deutlich gekennzeichnet ist, ist es dem Betrieb möglich, einen nennenswerten Anteil an weiblichen Tieren zur Zucht zu verkaufen.

Um den Teil der natürlich hornlosen Tiere möglichst schnell zu steigern, sind in den letzten Jahren vorrangig Kälber und Rinder abgegeben worden. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach abgekalbten Jungkühen, speziell aus Bio-Betrieben, auch deutlich gestiegen, wie Christian Zimmermann bei der Vorstellung des Betriebes erklärte.

Ebenso ist aufgrund der sehr gut durchgezüchteten Herde die Nachfrage nach Bullen sehr erfreulich und mehrere Betriebe haben in den letzten Jahren kontinuierlich ihre genetisch hornlosen Jungbullen vom Betrieb Zimmermann erworben.

Die dem System Kurzrasenweide angepasste Jungviehaufzucht ist dabei von Vorteil, denn es gibt keinerlei Umstellungsprobleme in andere Herden.

Die hervorragende Nachfrage nach Zuchtvieh ist sicherlich ganz stark darauf zurückzuführen, dass Christian Zimmermann in den letzten Jahren zu den erfolgreichsten Ausstellern auf verschiedensten Schauen zählte.

Sowohl bei der Tierschau anlässlich des Beerfeldener Pferdemarktes waren seine Kühe in den letzten Jahren immer bei diversen Konkurrenzen im Vorderfeld platziert sowie beim Mannheimer Maimarkt als auch der Landesschau Zukunft Rind in Alsfeld gehörte die Adresse Zimmermann, Oberzent, zu den erfolgreichsten Teilnehmern der letzten Jahre.

Das Aushängeschild des Betriebes schlechthin ist der zweimalige Hessen-Champion Blüte: Diese Wichtl-Tochter hat mit ihrer herausragenden Qualität im hohen Alter immer wieder die Blicke auf sich gezogen und zeigt klar, dass die züchterische Zielrichtung des Betriebes mit einer gut mittelgroßen Kuh mit exzellentem Beinwerk und erstklassigem Euter im Vordergrund steht.

Weitere herausragende Ausstellungskühe sind die Hof-Tochter Lilo, die im vergangenen Jahr als elfkalbige Kuh noch mit großem Erfolg beim Mannheimer Maimarkt präsentiert werden konnte. Ebenfalls konnten die Kühe Liss (V: Manitoba) und Liebe (V: Wichtl) ebenfalls als Spitzeneuterkühe auf Schauen präsentiert werden.

Als engagierter Aussteller war Christian Zimmermann viele Jahre auf regionaler Ebene in der Jungzüchterarbeit aktiv und hat auch nachher die Beschickung von Jungzüchterveranstaltungen aus Starkenburg auf Landesebene stark unterstützt.

Dies ist gekoppelt mit der Bereitschaft, auch im Ehrenamt aktiv die Belange der Landwirtschaft und Rinderzucht zu vertreten.

Seit einigen Jahren ist Christian Zimmermann Vorsitzender der Starkenburger Fleckviehzüchter und hat dort viel zur Weiterentwicklung der Rasse beigetragen und mit diversen Veranstaltungen die züchterische Arbeit unterstützt; im Vorstand des Verbandes Hessischer Fleckviehzüchter ist er ebenfalls ein aktives Mitglied.

Dass die Vertretung der Landwirtschaft auf kommunaler Ebene besonders wichtig ist, wird auf dem Hof Zimmermann großgeschrieben. Brigitte Zimmermann ist seit einigen Jahren auch im kommunalpolitischen Bereich ehrenamtlich aktiv und die alljährliche Durchführung eines Hoffestes auf dem Betrieb zeigt deutlich die Zielrichtung in punkto Öffentlichkeitsarbeit der gesamten Familie.

Christian Zimmermann und seine Frau Annika werden diesen Weg auch in Zukunft aktiv weiterbeschreiten. Mit der Vergabe des Staatsehrenpreises an den Fleckviehzuchtbetrieb Zimmermann in Oberzent würdigt das HMUKLV gleichzeitig den konsequent eingeschlagenen Weg der Betriebsleiterfamilie.

Das zeige auch deutlich, dass unter den dort gegebenen Bedingungen auf dem Grünlandstandort im Odenwald Milchviehhaltung und Rinderzucht mit Bio-Status sehr erfolgreich sein könne.