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Kreuz, Drache und Füllhorn: Das Wappen des neuen Limburger Bischofs

LIMBURG. - Ein rotes Kreuz, der Drache mit aufliegendem Schwert und ein silbernes Füllhorn auf blauem Untergrund. Diese drei Elemente kennzeichnen das Wappen des neuen Limburger Bischofs, Dr. Georg Bätzing. Mit dem Tag der Bischofsweihe und Amtseinführung am Kreuzfest-Sonntag, 18. September, wird er es führen, und es wird unter anderem auf amtlichen Dokumenten, auf seinem Briefpapier und über der Kathedra, dem Bischofsstuhl im Hohen Dom zu Limburg, zu sehen sein.

Das rote Kreuz auf silbernem Hintergrund (links) ist das Wappen des Bistums Trier, der Heimatdiözese des neuen Bischofs und Teil des Wappens des Bistums Limburg. Das Kreuz steht für Christus. Rechts daneben ist der Drache in rotem Feld mit aufliegendem silbernen Schwert zu sehen. Er findet sich so im Wappen des Bistums Limburg und erinnert an den Bistumspatron, den Heiligen Georg.0

Er ist zudem Patron des Limburger Doms und Namenspatron von Georg Bätzing. Im unteren Teil wird ein silbernes Füllhorn mit Silbererz auf blauem Untergrund dargestellt. Dieses Element stammt aus dem Wappen der Gemeinde Niederfischbach, des Heimatortes Georg Bätzings, und steht für den Abbau von Silbererz, den es in der Region um 1900 gab.

Die Vorfahren des neuen Bischofs waren Bergleute. Um an das Silber, das tief unter der Erde zu finden war, zu kommen, mussten Bergleute hart arbeiten. Übertragen auf den Dienst eines Bischofs kann dieses Symbol auch für Mühen der Kirche stehen, wenn es darum geht, den Schatz des Glaubens zu heben und zu den Menschen zu bringen.

Congrega in unum – Führe zusammen

Unter dem Wappen steht der Wahlspruch des Bischofs: „Congrega in unum“ (Führe zusammen). Der Vers stammt aus dem sogenannten Trierer Pilgergebet, das seit 1959 zur Verehrung des Heiligen Rocks als Bitte um die Einheit aller Christen gesprochen wird. Darin heißt es: „Jesus Christus, Heiland und Erlöser, erbarme dich über uns und über die ganze Welt. Gedenke deiner Christenheit und führe zusammen, was getrennt ist. Amen“.

Das Vortragekreuz und der Prälatenhut (Galero) über dem Schild lassen das Wappen als das eines Kirchenmannes erkennen. Dass es sich dabei um einen Bischof handelt, zeigen die grüne Farbe des Hutes sowie die jeweils sechs Quasten (fiocchi), die beidseitig am Hut hängen.

Das Wappen für die Kathedra

Das Wappen, das über dem Bischofsstuhl im Limburger Dom angebracht ist, wurde von Thomas Duttenhoefer gestaltet. Der Künstler und Professor für Gestaltung an der Hochschule in Mannheim hat die zweidimensionale Zeichnung des Wappens übertragen und plastisch umgearbeitet, so dass ein dreidimensionales Tonmodell entstanden ist.

Die kleinsten Linien sind modelliert, Kreuz, Quasten und Galero sind elegant gearbeitet. „Es ist alles mit der Hand gemacht. Sie müssen sehr fein und differenziert arbeiten, um eine hohe Plastizität zu erhalten“, erklärt Thomas Duttenhoefer seine Arbeit.

Der Bronzeguss des Wappens ist vom Kunstguss-Team Grundhöfer in Niedernberg am Main gefertigt worden. Durch Techniken, die zum Betriebsgeheimnis gehören, kann die Werkstatt besonders feine Konturen auf der Oberfläche darstellen.

„Die Zusammenarbeit zwischen Künstler und Gießer ist wichtig. Der Gießer ist ein Wandler von Ton und Gips in Bronze“, so Thomas Duttenhoefer. Bis ein solches Wappen fertig ist, sind zahlreiche Arbeitsschritte nötig: Aus dem Tonmodell des Künstlers entsteht ein spiegelverkehrtes Gipsmodell, später ein Modell aus Wachs, das bereits das fertige Aussehen des Kunstwerkes erkennen lässt.

An das Wachsmodell werden Kanäle angelötet. Alles zusammen wird dann später mehrmals mit Keramik beschichtet und schließlich in einem speziellen Ofen mit bis zu 1.200 Grad gebrannt. Foto: Bistum Limburg