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Hollywoodreif: Pfarrer Sönke KrĂŒtzfeld rettet Frau auf der Autobahn A5 das Leben

Pfarrer Sönke KrĂŒtzfeld rettete einer jungen Frau mit einem waghalsigen Manöver auf der A5 das Leben. Foto: EKHN

Autofahrer erlebten auf der A5 bei Frankfurt am gestrigen Mittwoch eine Hollywoodfilm-reife Szene: Mittendrin der hessen-nassauische Pfarrer Sönke KrĂŒtzfeld, der mit einem beherzten Fahrmanöver einer jungen Frau das Leben rettete

FRANKFURT. - Hollywoodreife Szene auf der Autobahn A5 am gestrigen Mittwoch, 6. Juli: Der evangelische Pfarrer Sönke KrĂŒtzfeld (56) rettete einer jungen Frau auf der Höhe des Bad Homburger Kreuzes bei Frankfurt das Leben.

Der in der Kirchenverwaltung der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau in Darmstadt arbeitende Oberkirchenrat war mit seinem PKW auf dem Weg zu einem Termin in Marburg, als er ein Auto vor sich bei hoher Geschwindigkeit quer ĂŒber die Fahrbahnen auf die linke Spur schlingern sah.

Nach Vollbremsung voller Einsatz

Um mit dem vorausfahrenden Fahrzeug nicht zu kollidieren musste er zunÀchst selbst eine Vollbremsung machen, sah dann, wie der Wagen vor ihm ungebremst an einen Betonpoller prallte, leicht abhob und weiterfuhr. Dann sah er, dass der Kopf der Frau in dem Wagen auf der Seite lag und er merkte, dass diese möglicherweise bewusstlos sein könnte.

GeistesgegenwĂ€rtig fuhr der Pfarrer vor ihr Auto und bremste sie regelrecht herunter, bis beide Autos auf der linken Spur zum Stehen kamen. Drei junge MĂ€nner im Auto hinter ihnen hielten an, um zu helfen, genauso wie ein LKW-Fahrer, wie Sönke KrĂŒtzfeld laut einem Bericht des EKHN-Internetportals erzĂ€hlt.

Sofort Notruf abgesetzt

KrĂŒtzfeld setzte sofort einen Notruf ab, betreute die junge Frau, die ansprechbar war, aber selbst nicht sprechen konnte. Sie sei unverletzt gewesen, bei Bewusstsein, aber „wie weggetreten“. Es habe keine akute Lebensgefahr bestanden. Er blieb bei ihr, bis die Rettungswagen kamen.

„Ich habe nur gedacht: Ich muss der Frau helfen“, sagt Sönke KrĂŒtzfeld. „Das war mein einziger Gedanke, ich habe an nichts anderes gedacht, das war die einzige Chance.“ Der Schrecken kam bei ihm erst hinterher. Der Notarzt habe auch ihm geraten, sich im Krankenhaus auf ein Schleudertrauma untersuchen zu lassen. Dies hat er auch getan, aber es war alles in Ordnung.

Gepolt, schnell zu handeln

„Ich bin einfach darauf gepolt zu handeln, von kleinauf“, sagt der Pfarrer, „ich denke nie lange nach.“ Er sieht es als Geschenk Gottes an, in der Situation keine Angst gehabt zu haben. „Ich bin erst hinterher ziemlich durch den Wind gewesen“, so KrĂŒtzfeld, dem am Nachmittag zu Hause erst bewusst geworden sei, was er da erlebt habe. Auto fahren wollte er an diesem Tag jedenfalls nicht mehr, wie er sagt. „Ich möchte aber gern Mut machen, genauso zu handeln“, so Sönke KrĂŒtzfeld.